Prepper – Menschen, die Krisenvorsorge betreiben

Die Bezeichnung Preppen stammt aus dem Englischen und leitet sich von »be prepared« ab, was soviel wie »sei vorbereitet« heißt.

Das Vorbereitetsein ist also das Motto der Prepper. Dabei ziehen die Krisenvorbereiter unterschiedlichste Szenarien in Betracht, wodurch diverse Prepping-Maßnahmen zur Anwendung kommen.

Preppen in der heutigen Form hat seinen Ursprung in den USA, findet aber auch weite und vermehrte Verbreitung im europäischen Raum.

 

Generell sind Prepper keineswegs als paranoid zu bezeichnen, denn die aktuellen Situationen in der Welt sind schließlich bedenklich: Finanzkrise, erhöhte Gefahren durch Terroranschläge, zahlreiche weltpolitische Spannungen und somit allgemein Kriegsgefahren. Auch Naturkatastrophen, die sich von Jahr zu Jahr mehren und bedrohlichere Ausmaße annehmen, sind wichtige Beispiele, um das Handeln des jeweiligen Preppers zu rechtfertigen. Selbst zu Großmutters Zeiten wurde Krisenvorsorge betrieben – Lebensmittel wurden konserviert und gehortet.

leicht vorstellbare Krisenszenarien:

  • Stromausfall/Wasserausfall
  • Wasserschaden/Überflutung
  • Brand
  • Feinstaubbelastung
  • Chemieunfall
  • Reaktorschmelze

enorme Krisenszenarien:

  • Krieg/Bürgerkrieg
  • nuklearer Anschlag
  • Virusepidemie/Pandemie
  • gewaltige Naturkatastrophe (weltlichen oder kosmischen Ursprungs)
  • global betreffender EMP (natürlich oder künstlich erzeugt)

Prepping - Verschiedene Maßnahmen der Krisenvorsorge

Je nach erwartetem Krisenszenario bereitet sich der Prepper unterschiedlich vor, wobei sich die Vorbereiter in der Regel auf alle Eventualitäten einstellen.

Grundsätzlich gilt es, eine Notversorgung für das Zuhause aufzubauen. Dies geschieht durch das Anschaffen von Nahrungsmitteln sowie das vermehrte Bereitstellen von genügend Wasservorräten. Viele Prepper konservieren sogar so viele Lebensmittel, um mehrere Monate bis hin zu einem Jahr versorgt zu sein. Aber auch Notnahrung ist bei Preppern beliebt.

 

Wer sich als Prepper, sofern das jeweilige Krisenszenario es erlaubt, dazu entschließt, sein Zuhause nicht zu verlassen, sollte bedenken, dass eine staatliche Energieversorgung nicht mehr gewährleistet ist. So sollten sich folglich Gedanken darüber gemacht werden, wie das Heim mit zumindest Wärme zu versorgen ist. Gibt es einen Ofen oder Kamin, muss selbstverständlich ein Lager mit Brennmaterial vorhanden sein.

 

Weiterhin sollte bedacht werden, sein Heim sicherheitstechnisch zu optimieren. Sobald eine staatliche Ordnung nicht mehr greift, kommt es in der Regel zu Einbrüchen und Plünderungen, wovor man sich mit geeigneten Mitteln schützen sollte. Fenster und Türen müssen speziell gesichert sein, und legale Waffen zur Verteidigung sollten dem Prepper zur Verfügung stehen (beispielsweise Bogen, Armbrust, Zwille).

Zivilisation verlassen – Prepping trifft Survival

Hauptsächlich rechnet der Prepper stets damit, die Zivilisation verlassen zu müssen, um eine zuvor auserkorene Notunterkunft aufzusuchen. Dieses Vorhaben kann dann spontan erfolgen, wenn eine Bedrohung zu extrem wird, die die Sicherheit im Heim gefährdet, oder eine Flucht ist von vornherein geplant, sobald Anzeichen einer unmittelbaren Krise abzusehen sind.

 

Der Prepper muss sich, vor allem bei spontaner Flucht, darauf einstellen, dass er zwischenzeitlich oder längerfristig in freier Natur überleben muss und bereitet sich auch darauf vor. Somit gehört auch das Wissen und die Anwendung rund um das Thema »Survival« zum Repertoire des Preppers.

Fluchtrucksack – Bug-Out-Bag

Ein Fluchtrucksack dient dazu, mit allem versorgt zu sein, das man benötigt, um mehrere Tage in der Natur zu überleben. Solch ein Bug-Out-Bag (BOB) sollte griffbereit sein, um eine Flucht sofortig zu ermöglichen. Er ist nach persönlichen Bedürfnissen des Preppers, aber auch nach jeweiliger Krisensituation und Fluchtdauer ausgestattet.

Was ein Fluchtrucksack beinhalten sollte:

  • Schlafsack (für entsprechende Jahreszeit geeignet)
  • Tarp oder Zelt
  • Survival-Kit
  • Erste-Hilfe-Kit
  • Notnahrung
  • Notzelt/Notdecke (meist in fertigen Erste-Hilfe-Kit vorhanden)
  • Survival-Messer
  • Wasserfilter
  • Trinkflasche (gefüllt)
  • Bekleidung (entsprechend der Jahreszeit)

Was ein Fluchtrucksack zusätzlich beinhalten kann:

  • Buch über essbare Wildpflanzen
  • Verteidigungswaffen (Zwille/Steinschleuder, Kubotan, Pfefferspray)
  • HOBO und Campinggeschirr
  • Axt
  • Klappsäge
  • Klappspaten
  • Kurbelradio
  • Funkgerät

Je nach Krisenszenario und Vorhaben des Preppers kann ein Bug-Out-Bag bis zu 30 Kilogramm wiegen. Dieses Gewicht trägt man nicht ohne vorherigem Training – schon gar nicht über eine längere Strecke hinweg. Weiterhin sollte ein Fluchtrucksack von höherwertiger Qualität sein, damit das Gewicht ausgehalten werden kann und ein entsprechender Tragekomfort ermöglicht wird.

Möglicher Inhalt eines Fluchtrucksacks

INCH-Rucksack – vollausgestatteter Fluchtrucksack

Im Gegensatz zum Bug-Out-Bag, der für eine überschaubare Zeit ausgestattet ist, ist der INCH-Rucksack dafür gedacht, alle Jahreszeiten zu überstehen – ob urban oder in freier Natur. »INCH« steht für »I'll never come home«, was folglich aussagt, dass man damit rechnet, nicht mehr zu seinem Heim zurückkehren zu können.

Der vollausgestattete Fluchtrucksack der Prepper beherbergt weitere persönliche Accessoires, Ausrüstungsgegenstände und Bekleidungsstücke, so dass ein Gewicht von bis zu 55 Kilogramm zustande kommen kann.

Preppergemeinschaften – von Monatstonnen bis Bunkerbau

Prepping als Krisenvorsorge spricht sich rum, und so bilden sich sogar Preppergemeinschaften. Ihr Ziel ist es, ein gemeinsames Grundstück und/oder Gebäude im Falle einer Krise oder Katastrophe gegen Plünderer zu verteidigen und betreiben Krisenvorsorge, indem sie jeweils zumeist sogenannte Monatstonnen zusammenstellen, in denen, wie der Name bereits vermuten lässt, Nahrung für den Zeitraum eines Monats aufbewahrt wird.

 

Vor allem in den USA gibt es sogar Prepper, die sich Bunker bauen, um vor eventuellen nuklearen Anschlägen gewappnet zu sein. Auch gibt es Prepper, die sich einen Platz in Bunkern privater Unternehmer erkaufen.

Prepping ist als Krisenvorsorge ernstzunehmen

Es ist längst keine Frage mehr, ob es zu einer Langzeitkrise oder gar einer globalen Krise kommt, sondern wann. Folglich ist Preppen als Krisenvorsorge ernstzunehmen und sollte nicht unterschätzt werden. Preppen macht definitiv Sinn.

Wie das persönliche Prepping jedoch vollzogen wird, sollte aber jeder für sich entscheiden, wobei selbstverständlich auch der finanzielle Spielraum berücksichtigt werden muss.

write-x, am 13.08.2016
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