Das Mittelmeer – karibisches Flair

Für die Araber und Ägypter selbst sind die Regionen an der Mittelmeerküste schon lange äußerst beliebt, da das Gebiet in ihrer Gesamtheit relativ dünn besiedelt ist und somit das ursprüngliche Ambiente zum Tragen kommt.

Die ägyptische Mittelmeerküste ist vielen Europäern als Reiseziel eher unbekannt, doch ein Urlaub hier kann sich lohnen. Bei mediterranem Klima kommen eine ganze Reihe vielfältiger Freizeitmöglichkeiten in betracht, welche die in schönen Buchten gelegenen Ferienhäuser und Hotelanlagen anbieten. So kann man beispielsweise Freilufttheater, Museen und Kinos besuchen, Golf spielen oder einfach zu Pferd an Kreidefelsen vorbeireiten.

Beeindruckend ist auch das karibische Flair, welches ein Urlauber zu spüren bekommt, wenn er sich mit Sicht auf das klare azurblaue Wasser an den weißen Stränden aufhält.

Alexandria – inmitten des Nildeltas

Neben Kairo hat Alexandria, die zweitgrößte Stadt Nordafrikas, den einzigen internationalen Flugplatz. Weiterhin ist der einst von Alexander dem Großen gegründete Ort eine Hafenstadt an der Mittelmeerküste mitten im Delta des Nils. Die damalige Hauptstadt beherbergte zu Zeiten der Ptolemäer die berühmteste Bibliothek der Antike und war Bestandteil der Forschungsstätte am königlichen Hof. Zum großen Teil wurde jene Wissensstätte von Bränden, die mit der Eroberung durch Cäsar einhergingen, zerstört. Eröffnet wurde sie nach der Modernisierung erst wieder im Jahre 2002.

Heute findet man in Alexandria hauptsächlich Kirchen und Klöster vor, welche erbaut wurden, als sich das Christentum durch die Römer verbreitete. Viele Denkmäler aus der ptolemäischen Zeit wurden währenddessen zerstört. In politischer Hinsicht verlor die Stadt nach Kleopatras Tod vermehrt an Bedeutung, konnte als geistig-kulturelles Zentrum aber weiter aufleben. Mit einem Fahrzeug ist Alexandria von Kairo aus über die 220 Kilometer lange Wüstenautobahn erreichbar.

Edfu – Anziehungspunkt für Touristen

Westlich des Nils, zirka 100 Kilometer von Luxor entfernt, befindet sich die Kleinstadt Edfu (Idfu). Das alte Töpfergewerbe sowie die Landwirtschaft ist hier vorherrschend, doch aufgrund vieler Zuckerfabriken ist die Stadt mit ihren rund 60.000 Einwohnern ein wichtiges Handelszentrum. Bahnlinien und Straßen, die an Edfu angebunden sind, verlaufen östlich des Nils. Wer die Kleinstadt jedoch mit dem Auto erreichen möchte, muss sich in Luxor einem Konvoi anschließen, da der Verkehr durch den Touristenandrang sonst blockiert werden würde.

Der nahegelegene Horus-Tempel ist nämlich ein gern besichtigtes Bauwerk – auch deshalb, weil es beinahe vollständig erhalten ist. Lange Zeit war der dem Horus gewidmete Tempel von Sand bedeckt und blieb somit vor äußeren Einflüssen verschont. Insgesamt dauerte die Errichtung 200 Jahre, da die Baumaßnahmen aufgrund kriegerischer Auseinandersetzungen ständig unterbrochen wurden. Die in die Mauern eingebetteten Schriften dokumentieren die Entstehung des Tempels. In Edfu soll laut Sage der falkenköpfige Horus bei einem Kampf mit Seth gesiegt haben.

Esna – der Chnum-Tempel im Stadtzentrum

Der Chnum-Tempel, dessen Bau zu ptolemäischen Zeiten begonnen wurde, allerdings erst während des Römischen Ägyptens beendet wurde, sank einst ab und war anschließend von Schlamm umschlossen. Erst Napoleon legte den Tempel im 18. Jahrhundert frei, sodass das Bauwerk heute neun Meter tief in einer Kuhle zu besichtigen ist.

Esna, ein Ort am linken Ufer des Nils, 54 Kilometer südlich von Luxor und 49 Kilometer von Edfu entfernt, kann über die Schleuse des 1994 fertiggestellten Staudamms erreicht werden. Mit ihren 30.000 Einwohnern ist Esna Zentrum des koptischen Glaubens. In Altägypten nannte man die Stadt in Oberägypten noch Tesnet.

Das Rote Meer – sehr beliebt bei Tauchern

Zu den bedeutendsten Urlaubsregionen zählt hauptsächlich der Osten Ägyptens, was nicht zuletzt dem Roten Meer zu verdanken ist. Sehr beliebt ist es vor allem für Taucher, da die Sichtweite unter Wasser bei 30 Meter liegt und dadurch faszinierende Unterwasserwelten zu bestaunen sind. Außer den seltenen Fischen lassen sich hier auch wunderschöne Korallenriffe finden. Selbst an den herrlich weißen Stränden fühlen sich die Touristen bei tropischen Temperaturen wohl. Das Wasser ist hier zu Sommerzeiten 28°C warm.

Damals, im antiken Ägypten, spielte das Rote Meer eine wichtige Rolle, da es als Route fungierte, um Handel mit Indien zu betreiben.

Abu Simbel – zwei Tempel von Ramses dem Großen

Bekannt ist die nördlich an der Grenze zum Sudan befindliche Stadt Abu Simbel vor allem durch die beiden Felstempel. Diese ließ Ramses II. einst direkt ins Gestein schlagen und dienten dazu, die Macht Ägyptens gegenüber Nubien zu demonstrieren. Außerdem sind die auf der westlichen Seite des Nils stehenden Tempelanlagen den Gottheiten Re-Harachte und Hathor gewidmet.

Den ursprünglichen Standort mussten beide Felstempel aufgrund der drohenden Fluten des Nassersees wechseln, indem sie in den Jahren 1964 bis 1968 in mehrere Tausend Blöcke geschnitten und weiter im Landesinneren wieder zusammengefügt wurden.

write-x, am 25.11.2013
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