SPY - Susan Cooper undercover
Wer ist eigentlich "Der Spion", um den es in diesem Film mit Melissa McCarthy geht? - Review.Intro
Susan ist mit ihrem Außenagenten Bradley per Headset verbunden. Sie ist die "Kleine Helferin", die man ihm für brenzlige Situationen mitgibt. Wo ist es denn versteckt, das kleine Ding, das Bradley tragen müsste - im Auge? Im Ohr? Und: Ist Susan wirklich so chancenlos bei ihrem Kollegen, den Jude Law verkörpert? Oder geht es hier nur um eine ziemlich peinliche Sache: DigPics als namenloser "Trend", von dem man bis heute nicht recht weiß, was er eigentlich zu bedeuten hat? Wollte die Männerwelt "Werbung" machen und erwartete, dass man losstartet? Oder ist es lediglich Kunst - abseits vom ehemals für Hollywood Filme existierenden Code?
Susan, im Besitz einer KI-Anwendung, die Freigabe zum Schuss gibt, auf ein kleines Quadrat am Steg. (Bild: https://www.youtube.com/wat...)
Anriss
Susan (Melissa McCarthy) verliert ihren "Fieldagent", Bradley Fine (verkörpert durch Jude Law) bei einem Einsatz. Sie hat ihn zwar einige Male gerettet, doch diesmal stand er einer Frau gegenüber, Rayna, die ihn liquidiert. Rayna ist involviert mit einem tschetschenischen Gangsterboss, der Teil der Operation ist.
Der Zufall will es, dass Susan einen Einsatz bekommt, bei dem sie under cover einen Beobachtungs- und Reportauftrag bekommt. Nach einem ersten Zwischenfall bekommt sie eine neue Identität und trifft Rayna (Rose Byrne) die man gerade vergiften wollte. Der Mann, der offenbar auch aus ihrem Umfeld stammt, wird gezwungen, den Drink zu sich zu nehmen und seine Kehle praktisch aufzulösen. Als sie nach dem gemeinsamen Abendessen wieder einen Zwischenfall, einem Blackout, das ihren Kollegen ein Entkommen ermöglicht, erleben, erwacht Susan im Jet Raynas. Dort wird zunächst Susan von Rayna vergiftet, doch sie überlebt, zum Glück. Nachdem die beiden Piloten praktisch Rayna attackieren, holt Susan den Jet auf den Boden, und landet in Budapest. Susan lügt Rayna vor, dass Raynas Vater sie als Bodyguard angeheuert hat, um auf sie aufzupassen. Sie ist schon ziemlich aufgebracht.
Als sie einen Security Chief trifft, der ihr nicht zu Gesicht steht, nietet sie ihn um. Kurze Zeit später hat sie aber tatsächlich einen Angriff abzuwehren, dem Rayna nur knapp entgeht. Susan verfolgt den Angreifer mit einem Moped, der in einem BMW das Schussattentat verübt. Ihre Freundin Nancy, die früher im Headquater war, hat sie aufgespürt und ist nun mit von der Partie, wenn Rayna und ihre Entourage in einer Top-Location eine Party mit 50 Cent feiert. Auf Rayna hat es eine weitere Frau abgesehen. Bei dieser Gelegenheit wird klar, dass der Agent Fine nicht tot ist. Er wurde nicht getötet, sondern viel mehr von Rayna umgedreht. Die richtige Susan Cooper wird mit einem Italiener in einem Verließ inhaftiert. Er erklärt ihr, dass er die CIA ausgetrickst hat und in Rayna Organisation eingeschleust wurde/sich eingeschleust hat. (...)
CIA Boss Elaine spricht über den Verlust des Agenten (Jude Law). (Bild: https://www.youtube.com/wat...)
Rezeption
Dieser Film ist von Anfang bis zum Schluss eine spannende Geschichte. Allein die Beginnsequenz in der die beeindruckende Susan Cooper den Schußbefehl gibt, den Steg zu sprengen. Ein moderner Agentenfilm voller KI-Anwendung, mit herkömmlichen Elementen und einem Staraufgebot: Jason Statham, Jude Law, Melissa McCarthy. Obwohl die Liebesgeschichte zwischen den Zweien und später den Dreien ein wenig in den Vordergrund drängt, ist es eigentlich Jason, der stets den unsichtbaren Part übernimmt, mehr eine Graue Eminenz, denn ein "Sparkling Part".
Der fürchterliche Trick, mit dem der CIA hier agiert: Einerseits ist es üblich, bei im Dienst verstorbenen Agenten einen Stern an der Wand anzubringen, um an ihn zu erinnern, andererseits will man uns dann weißmachen, dass es Teil des Spiels der Agenten ist. Aber tatsächlich ist es wohl tatsächlich dem Charme und dem guten Aussehen (da muss man Susan Cooper wohl uneingeschränkt zustimmen – he looks perfect!) von Jude Law zu verdanken, dass Rayna sich doch für dafür entschied, ihn am Leben zu lassen. Es ist also ein gelungener Trick. Aber ein Trick.
Und es ist eine erstaunliche Rolle, die hier die Vorgesetzte der Susan spielt – CIA-Department Chief Elaine. Man übersieht ob der Präsenz der durchaus die Rolle der Agentin ausfüllenden Melissa, welche bemerkenswerten Charakter sie einnimmt – und auch, dass sie Susans Talent erkennt und aus der passiven in die aktive Area holt. Ihr den Stein aus dem Weg legt, die ihr Ex-Boss ihr dorthingelegt hat.
Drohung? Werbung? Narzissmus?
Bleibt die Frage offen, was will der Kerl mit den DickPics in diesem Film? Fast könnte man meinen, es ist einer, der zum ersten Mal wirklich einen Ständer hat und diesen auch festhalten will, um sich stets seiner zu erinnern. Es ist ein armseliger Versuch, die Männer mit schlechtem Geschmack, die nahe am Perversen gebaut sind, hereinzuholen, um den "DickPics", die man so aufs Handy geschickt bekommt, einen Namen zu reden. Denn im ersten Moment ist man einfach mal sprachlos und wundert sich – denkt dann aber, es ist wohl einer, der das mit einem Porno verwechselt hat, und dessen Mutter sicher trotzdem stolz ist. Tja. Wäre interessant zu erfahren, was männliche und weibliche PsychiaterInnen zu diesem Phänomen und ihrer Verarbeitung zu Filmszenen zu sagen haben. Vielleicht sollten wir es aber einfach so machen, wie Susan im Film ... urg-en. Es ist ja lustig ... dann.
Siehe dazu auch:
Ja, ich weiß, er ist schon acht Jahre am Markt und es ist viel darüber geschrieben worden und ich bin schon ein wenig spät dran mit meiner Darstellung. Deshalb hier auch der Artikel, der im Spiegel erschien: https://www.spiegel.de/psychologie/dickpics-warum-maenner-frauen-ungefragt-penisbilder-schicken-a-7abdb8f3-7f8d-46e0-8a32-ce3bf63d3fcd