Trauermücken

Trauermücke in der Natur (Bild: Wikimedia)

Prävention - Trauermücken und andere Schädlinge vermeiden

Sehr häufig lässt sich der Schädlingsbefall der eigenen Zimmerpflanzen bereits im Voraus vermeiden. So bietet es sich an, die gekaufte Erde vorsorglich zu sterilisieren. Bei kleinen Mengen kann dies durch kurzzeitiges Erhitzen bei ca. 200°C in der Mikrowelle oder Herd geschehen. Handelt es sich um eine größere Menge, so sollte man vom mühseligen Erhitzen vieler kleiner Erdschalen absehen. Vielmehr sollte bereits vor dem Um- bzw. Eintopfen die Erde auf mögliche Schädlinge untersucht werden.

Zwar können auf diese Weise gewisse Fremdwesen aufgespürt werden, Trauermückenlarven jedoch wird so wohl kaum beizukommen sein, da sie mit dem bloßen Auge nicht zu erkennen sind.

Es bietet sich ein bewährter Trick an: Man platziere auf der Erde gut sichtbar ein oder mehrere mittelgroße Kartoffelstücken und warte ein wenig Zeit ab. Befinden sich im Anschluss daran Fraßspuren an den Stücken, so deutet dies auf einen Befall der Blumenerde mit Trauermückenlarven hin. Ist dies der Fall, ist um eine Sterilisierung nicht umhinzukommen. Der Einsatz zahlt sich im Hinblick auf eine erfolgreich vermiedene Plage voll aus!

Der Ernstfall tritt ein: Trauermückenbefall - was tun?

Was ist hingegen zu tun, wenn trotz der Sterilisation der Erde eines Morgens Trauermücken ihre Bahnen um das hauseigene Gewächs ziehen?

Zunächst sollte man ob der sterilisierten Erde stutzig werden, da die Larven die angesprochene »thermische Behandlung« nicht überleben. Ergo: Die Ursache des Übels muss in einem anderen Blumentopf lauern. Hier ist Detektivarbeit gefragt, denn wird die Quelle des Problems gefunden und in den Vorgarten oder auf den Balkon befördert, kann ein der Befall weiterer Pflanzen vermieden werden! Trauermücken sind für ihre Abenteuerlust bekannt und werden binnen kürzester Zeit versuchen, ihren Nachkommen in Ihren Blumentöpfen ein neues Zuhause zu sichern.

Larve einer Trauermücke (Bild: James K. Lindsey/Wikimedia)

Die Isolierung befallener Pflanzen ist unausweichlich. Je nach Art der Behandlung der fliegenden Plage ist es darüber hinaus sogar recht wahrscheinlich, dass »geheilte« Pflanzen erneut heimgesucht werden können!

Nachdem die Pflanze isoliert wurde, muss eine Entscheidung getroffen werden. Die Erde wird entweder gänzlich ausgetauscht, oder aber sie wird mit chemischen oder natürlichen Mitteln gereinigt.

Der Aufwand des erneuten Umtopfens lohnt sich gewiss nur bei kleineren Pflanzen. Bei größeren Exemplaren wie Gummibäumen oder Monsteras sollte allerdings die Reinigung der Erde anvisiert werden.

Trauermücken sind nämlich nicht nur äußerst lästig, sondern schädigen im Larvenstadium das Wurzelwerk einer Pflanze und können sie dahin gehend schädigen, dass dem grünen Lebewesen das Absterben droht.

(1) Trauermückenbekämpfung mit "Alltagswaffen"

Aus dem alltäglichen Leben haben sich nach Ansicht vieler Hobbygärtner unter anderem Zimt, Knoblauch, sowie Lavendel- oder Teebaumöl bewährt.

Zimt oder ein Öl der Wahl werden dabei über die Erdoberfläche verteilt, der Knoblauch hingegen etwa 2 cm tief in das Erdreich eingebracht. Es ist darauf zu achten, dass das Extrakt des Lavendels bzw. des Teebaums keinesfalls unverdünnt an die Pflanze zu geben sind. Nicht nur würden die Kosten dieser Prozedur auf diese Weise unweigerlich steigen – auch reagieren einige Pflanzenarten sehr sensibel auf diese Öle und könnten Schaden nehmen.

Ein Mischverhältnis von 1:50 wird daher als effektiv und gut verträglich angesehen.

Um den Mückenlarven im Inneren der Erde die Luftzufuhr zu erschweren, kann die Erdoberfläche zusätzlich mit einer Wasser-Essig-Spülmittel-Lösung bestäubt werden. Auch hier gilt zu beachten, dass diese Kombination vielen Pflanzen auf Dauer schaden könnte! Die »biologische« Alternative des Aufbringens einer drei Zentimeter dicken Sandschicht verspricht aufgrund der geringen Korngröße wenig Erfolg. Der Sand rutscht schnell zwischen die Erde und versandet im wahrsten Sinne des Wortes.

Vorteil:

Öl und Zimt töten erfahrungsgemäß einige der erwachsenen Mücken. Sofortige Erfolge sichtbar. Die Larven bleiben hingegen fast vollständig unbehelligt!


Nachteil:

Keine langfristige Lösung. Kann bei großflächiger Anwendung teuer werden.

 

(2) "Gelbtafeln"

Gelbtafeln können insbesondere in Innenräumen bei starkem Trauermückenbefall helfen. Diese aus Harz und Leim hergestellten Täfelchen ziehen die ausgewachsenen (und lästigen) Mücken an, sodass deren Aktivitätsfeld stark eingeschränkt wird.

Die an den Gelbtafeln klebenden Tiere verenden später. Der Nachteil hierbei ist ähnlich wie in der zuvor genannten Methode gelagert: Die Larven werden nicht abgetötet sondern verbleiben im Erdreich.

Allerdings haben sich Gelbtafeln als zuverlässiger Indikator eines Trauermückenbefalls bzw. in der Beseitigung desselben erwiesen. »Hängt« binnen zwei Wochen nach der Vernichtung der letzten Trauermücke kein neues Tier an einer aufgestellten Gelbtafel, so darf davon ausgegangen werden, dass der Befall ausgemerzt und erfolgreich überstanden wurde.

Vorteil : Frühzeitige Erkennung von TM. Einschränkung deren Aktionsradius'.

Nachteil: Eher "kosmetische" Behandlung. Löst das eigentliche Problem nicht.

(3) Nematoden - Larvenfresser

Zugegeben – die bisher genannten Methoden waren nicht gerade für eine langfristige und nachhaltige Lösung geeignet. Zwar dürfte jeder, der unter den wild umher schwirrenden Mücken bereits zu leiden hatte schon für eine Linderung dieser »Symptome« dankbar sein, doch wird eine effektive Beseitigung dieses Problems unumgänglich sein.

Nematoden sind dabei eine Form der Behandlung, die in ausnahmslos die Vernichtung der Störenfriede nach sich ziehen wird.

Diese mikroskopisch kleinen Fadenwürmer werden einfach mit dem Gießwasser ins Erdreich gegeben und gelangen auf diese Weise direkt zu ihren Zielen. Den Larven der Trauermücken

Das Beste: Eine Gefährdung für Mensch oder Umwelt ist gänzlich ausgeschlossen. Nematoden sind in europäischen Böden heimisch und dienen so der natürlichen Regulierung des Trauermückengleichgewichts.

Erste Erfolge sind nach dem Einbringen dieser Nützlinge nach frühestens fünf Tagen zu erwarten, spätestens allerdings nach einer Woche, da die Nematoden in dieser Zeit den Großteil der Trauermückenlarven verspeist haben. Hin und wieder mögen währenddessen Trauermücken um den Pflanzen kreisen, doch wird nach maximal drei Wochen jede Pflanze absolut trauermückenfrei sein. Der Nachschub der fliegenden Terroristen wird dann dem Essensplan der Nematoden vollständig zum Opfer gefallen sein.

Wichtig: Lassen Sie Ihre Pflanze während der Behandlungsphase nicht zu stark austrocknen, denn dadurch würden die Nematoden sterben und Trauermückenlarven können sich unter Umständen wieder ungehindert ausbreiten.

Vorteil: Todsichere Behandlungsmethode.

Nachteil: Anschaffungskosten sind bei großen Flächen zum Teil entsprechend hoch.

Das Ausbringen der Nematoden

Nach Erhalt der Nematoden muss das Päckchen nicht zwingend augenblicklich in den Boden eingebracht werden. Die kleinen Würmer können etwa eine Woche lang bei Temperaturen von 2 bis 6°C im Kühlschrank gelagert werden. Das Tonpulver schützt die Nematoden vor Schäden.

Wurde ein geeigneter Zeitpunkt gewählt, wird das gelieferte Pulver in etwa 15 bis 20°C warmen Wasser gelöst. Zur Unterstützung dieses Prozesses sollte ein Stab zum vorsichtigen Umrühren zu Hilfe genommen werden. Um möglichst optimale Erfolge zu erzielen, sollten auf 20 m² nicht mehr als 10 Mio. Nematoden ausgebracht werden. Keine Sorge. Komplizierte Berechnungen sind nicht notwendig. Die Anzahl der Nematoden steht auf der Verpackung. Zudem sollte darauf geachtet werden, die Nematoden in den Abendstunden auf die Trauermücken loszulassen, da sie lichtempfindlich sind.

Nach Erhalt der Nematoden muss das Päckchen nicht zwingend augenblicklich in den Boden eingebracht werden. Die kleinen Würmer können etwa eine Woche lang bei Temperaturen von 2 bis 6°C im Kühlschrank gelagert werden. Das Tonpulver schützt die Nematoden vor Schäden.

Wichtig: Nematoden lieben Feuchtigkeit. Das Erdreich muss daher zwingend feucht gehalten werden.

Sind alle Faktoren eingehalten worden, so werden sich die gelösten Nematoden augenblicklich im Erdreich auf die Suche nach Futter machen. Findet eine Nematode eine Larve der Trauermücke, so wird sie über deren Körperöffnungen in sie eindringen und diese mit Hilfe eines Bakteriums vernichten. Grausam, aber effizient.

Diese Prozedur wird so lange aufrecht erhalten, bis alle Trauermückenlarven vernichtet sind. Wurden die Nematoden richtig ausgebracht, so sollte sich das Problem des Befalls nach spätestens vier Wochen auf natürliche Weise gelöst haben.

Die Nematoden selbst werden nach der Eliminierung der Trauermückenplage ebenfalls sterben. Spätestens zwei Wochen nachdem die letzte Larve gefressen wurde, werden die Nematoden verhungern. Bei erneutem Befall mit Trauermücken müssen somit neue Nematoden gekauft werden. Da jedoch die Hauptursache für den Befall mit Trauermücken in einem kontaminierten Erdreich liegt, sollte nach der Ausbringung von Nematoden für eine Weile Ruhe herrschen.

Welche der genannten Methoden funktioniert Ihrer Ansicht nach am besten?

Artikel zuletzt aktualisiert: 05.09.2014

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