Lesen hält jung - und Walnüsse?

"When you are twenty you are old" – so oder ähnlich lautete einst ein Song von Nancy Sinatra.
Im Zeitalter von "forever young" kann sich kein Mensch aus der aktiven Lifestyle-Szene solche Alterserscheinungen leisten. Was tun, außer der Anwendung von skurrilen Methoden oder dem Abwarten auf die Gentechnologie?

Lesen hält jung. Das ist leicht getan. Und das oben genannte Beispiel einer uralten und relativ simplen Frage führt den Leser möglicherweise direkt zu einem Jungbrunnen.

Die Signaturenlehre

Viele Erscheinungen in der Natur sehen wirklich überraschend ähnlich aus wie menschliche Organe oder Körperteile. Man denke nur an den Baum, der mit seinen Verästelungen an die Form der Bronchien und der Lungen erinnert. Die medizinischen Bezeichnungen weisen dann auch häufig auf die biologischen Vorbilder hin.

(Bild: AnnaER /)

Zu den Gründungsvätern der besagten Signaturlehre gehören solche illustren Namen wie Paracelsus, der als Mediziner und Apotheker um das Jahr 1500 in Europa lebte. Dann tauchen Verbindungen zur chinesischen Medizin und zur Ayurveda Lehre auf.
Man kann den Eindruck gewinnen, dass sich unzählige Wissenschaftler aller Zeiten und Kulturen solche Fragen wie nach der Ähnlichkeit von Walnuss und Gehirnform gestellt haben.

Was ist eine Signatur? Der Begriff geht auf das lateinische Wort (signum) für (An)-Zeichen zurück. Also die Gestalt, die Farbe, die Form und auch Geschmack und Geruch werden als Signatur bezeichnet. Mit anderen Worten – alles, was der Mensch mit seinen fünf Sinne aufnehmen kann.

Magie und Religion

Dabei scheinen Paracelsus und Kollegen auf ein Jahrtausende altes magisches Wissen ihrer Vorfahren zurückzugreifen (*). Als Erklärungsversuch für das Weltbild suchten die Altvorderen bereits Analogien der Erscheinungsformen in der Natur aufzubauen. Ähnlichkeiten machen die Dinge leichter verständlich, daher leuchtet diese Methode zur Wissensgewinnung ein.

Allein die Erklärung des Himmelsgewölbes konnte von den Urahnen leichter bewerkstelligt werden, indem sie Analogien in der Art "wie oben, so unten" herbeiführten. So brachten die Alten den Brückenschlag zwischen Mikrokosmos und Makrokosmos zustande. Unsere zeitgenössischen Astronomen mühen sich im Moment redlich mit Themen wie der "dunklen Materie" ab. Warum? Es ist schwierig, mit den fünf Sinnen Analogien in der erfahrbaren Umwelt zu finden.

Die Naturgesetze verstehen

Die asiatischen Kulturen versuchten sich mit dem Yin-Yang Prinzip über die Wechselfälle des Lebens zu vertrösten. Und mit den I Ging Stäbchen unternahmen sie den Versuch, die Zukunft vorauszusagen, damit der Mensch sich besser auf das einstellen konnte, komme was da wolle.

Weitere Ansätze finden sich in der Fünf-Elemente-Lehre. Darin wird ein Versuch verstanden, Gesetzmäßigkeiten in den natürlichen Abläufen zu erkennen (*). Und aus diesen Prozessen ergeben sich Aufschlüsse über die Naturgesetze, die der Mensch dann zu seinem Vorteil im täglichen Leben anwenden kann.

Die Nuss

Verstehen ist das Thema des fragenden Menschen.

Die Walnuss sieht aus wie ein Gehirn – vereinfacht gesagt. Und das Gehirn ist ein Wunderwerk der Natur (*).

  • Circa 6 Millionen Kilometer an Nervenzellen
  • 145 Mal den Erdumfang
  • Umfasst 2 Prozent der Körpermasse, aber
  • Verbraucht 20 Prozent der Energie. Beim Baby sind es 50 Prozent.

(Bild: Profile)

Das Gehirn besteht aus 2 Halbkugeln. Warum zwei Halbkugeln?
Die Evolution hat es in dieser Form "designed". Ursprünglich hatten unsere Vorfahren nur einen Riechkolben zum Überleben gebraucht. Später haben sich entwicklungsgeschichtlich weitere Areale darübergelegt. Schließlich bildete sich das Großhirn heraus (Telecephalon, griechisch tele = Ende, cephalon = Gehirn). (*)

Die Entwicklungsgeschichte hat das menschliche Gehirn in zwei Teile geteilt, die durch einen Hauptsteg miteinander verbunden sind. Diese Hemisphären (Halbkugeln) hätten nach früheren Erkenntnissen zwei unterschiedliche Funktionen wahrzunehmen: denken und fühlen.
Inzwischen wird dieser Denkansatz als überholt betrachtet. Beide Hirnhälften arbeiten größtenteils wie Dualprozessoren. Möglicherweise tragen wir ein Doppel Power Pack mit uns herum.

Gefaltet, nicht gestreckt

Zurück zur Walnuss. Dünndarm und Dickdarm sind sehr stark gefaltet, damit sie in die Bauchhöhle passen. Die DNA ist wie eine Strickleiter gewunden, damit die Erbinformationen in die Zellen passen. Das Gehirn ist nach einem erstaunlich ähnlichen Prinzip gefaltet. Ein weit ausgestrecktes Gehirn benötigte wahrscheinlich einen Kopf von mehreren Metern Länge. Das bringt Probleme mit dem Gleichgewicht des Restkörpers mit sich.
Hier kann man also, wenn man so will, ein Prinzip der optimalen Lagerung von Organen vermuten, das die Natur in verschiedenen Varianten kreiert hat.

Und die Walnuss – sie hat offenbar das gleiche Konstruktionsschema mitbekommen. Sie hält viel Platz in einer nutshell. Es ist schon interessant zu untersuchen, wie die Natur arbeitet.
Und falls Denken den Menschen jung erhält, dann kann man den aktuellen Lifestyle Modus vielleicht noch um einen Level anheben. Walnüsse sollen nämlich einen hohen Fettanteil haben (*). Power Nahrung für das Gehirn …

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