Western - Der Bürgerkrieg im Film II
Western Klassics. Ein Blick zurück in die 50er und 60er Jahre - Teil IITitelsequenz des Westerns "Per Un Pubno Di Dollari" (Bild: https://www.youtube.com/wat...)
A Fistful Of Dollars.
Eine Stadt in New Mexico. In dieser Stadt gibt es zwei verfeindete Banden: Die eine, zu der der Sheriff gehört, sind die Baxters. Die anderen, zu denen Ramon und sein Bruder gehören, sind die "Roten", die sich nicht so leicht tun, mit den Baxters, die das Recht vertreten.
Unparteiisch, wenn man es so nennen kann, ist der Salooninhaber, der dem Fremden (Clint Eastwood) Auskunft gibt, was in der Stadt läuft. Der Wirt sagt, es würde hier nur noch mit dem Colt "gefuchtelt", nicht gearbeitet, denn man könnte nur noch mit Mord etwas werden. Einer, der noch arbeitet ist der Sargtischler und Leichenbestatter, der sich eines gutgehenden Geschäfts erfreut. Der Fremde bedauert die Situation, denn es wäre möglich, viel Geld zu verdienen, wenn die Situation zwischen den beiden Contrahenten entschärft wäre.
Nun ist noch eine dritte "Partei" am Start: Marisol (Marianne Koch) und ihr Mann Julio sowie ihr kleiner Sohn. Der ist allerdings oft sehr traurig. Seine Mutter Marisol ist in die Dienste des Ramon geraten, die er praktisch vereinnahmt. "In this part of the world, the story is very old!", meint der Wirt dazu, der das Geschehen beobachtet. A propos beobachten: Eines Tages schleichen sich der Wirt und der Gringo an den Fluss um zu beobachten, was dort vor sich geht: Es ist die Übergabe von einer Kiste Gold an die Yankee-Armee. Doch überraschenderweise springt Ramón (Gian Maria Volontè) in einen Wagen mit einem Maschinengewehr (!) und erschießt alle Soldaten!
Und dabei ist er wirklich sehr gründlich. Dennoch beschleichen Ramón Zweifel, was mit den Leichen aus dieser Aktion geschah, schließlich würde es eine Untersuchung geben, wenn man sie findet. Außerdem verdächtigt er den Gringo, ein "Intelligente" zu sein. Dieser aber schlägt versehentlich Marisol KO, die ihn beim Schnüffeln erwischt, und nun ist er gezwungen, die Bewusstlose irgendwo unterzubringen und tut dies bei den Baxters.
Das war aber nicht so gut, denn als Ramón und seine Bande zurückkehren vermissen sie Marisol und suchen – weil es ja nicht so viele Möglichkeiten gibt – auch bei den Baxters nach ihr. Ramón scheint nicht der Typ Mann zu sein, der sich tatenlos die Freundin klauen lässt. Marisol und ihre Familie wird aus dem Ort geschickt. Ramón, der wie wild randaliert, sprengt die halbe Stadt und auch das Haus der Baxters. Der Sheriff und seine Frau werden an diesem Tag seine Opfer.
Nun ist klar, es muss einer diesen Ramón und seine Bande stoppen. Es kommt zu einem Vergleich, konkret stehen sich Ramón mit seiner "Riffle" und der Gringo mit seinem Colt gegenüber. Ramón meint, es sei klar, dass in dieser Konstellation der "Riffle-Besitzer" im Vorteil ist ...
![]() ![]() | ![]() ![]() | ![]() ![]() |
Der Gringo
Zur Person des Gringo
Der Fremde, der sich auf dem Rücken eines Pferdes und mit einem grünen Poncho in die Stadt aufmacht, ist überaus faszinierend. Zuerst entdeckt ihn Marisol, die ihm sofort misstraut – nach guter alter Manier!
Nachdem er einen Schluck Wasser aus dem frei zugänglichen Brunnen genommen hat, macht er sich auf in den Saloon um für sein leibliches Wohl zu sorgen. Er ist weder den Ramóns noch den Baxters auf Anhieb unsympatisch, macht es sich aber zur Aufgabe, den beiden verfeindeten Gruppen, die offenbar aus dem Bürgerkrieg resultieren, einen weitere hinzuzufügen: Die des Friedens und der Wirtschaft. Dazu muss er aber die herrschenden Gegebenheiten verändern.
Ramón versteht sich mit seinen Leuten, die offensichtlich auf Yakee-Seiten stehen, als Friedensbringer, in dem sie die Zahlungen unterbinden, die die Südstaatler erhalten, die mit Baxter im Bunde sind. Das bedeutet, dass der Gringo mit seinen Mitstreitern – der Wirt und der Leichenbestatter – gegen die (verfeindeten) Kriegsparteien auftreten muss und das gelingt ihm auch. Doch der Blutzoll ist hoch: Es rafft die Baxters und einige nennenswerte "Rote" dahin.
Ob jedoch seine Bemühung von Erfolg gekrönt ist, ist fraglich, denn der Gringo verlässt die Stadt. Es sind keine erkennbaren Friedensbemühungen oder Geschäftseröffnungen erkennbar. Und wenn der Leichenfluss nachlässt, wird zwar der Leichenbestatter entlastet, doch noch ist die Gegend nur die Streithähne los. Na, vielleicht hatte er wirklich den Auftrag ...
Marisol (Marianne Koch) in einer der ersten Filmsequenzen. (Bild: https://www.youtube.com/wat...)
Die weibliche Hauptrolle
Die weibliche Hauptrolle, wenn auch sie nur einige Szenen dominiert, ist Marisol. Die begehrenswerte Dunkelhaarige mit den strahlend-blauen Augen ist eine faszinierende Figur und wird – trotz ihrer geringen Dialoge – wahrgenommen: In ihrer Rolle als Mutter, als Frau, als Geliebte des Ramón, als jemand, der auch dem Gringo attraktiv erscheint. Verkörpert wird Marisol von der deutschen Filmschauspielerin Marianne Koch, die ihrerseits eine künstlerisch begabte Mutter hatte, was den Weg in die Kunst erleichterte. Allerdings entschied sich die nicht minder talentierte Tochter für eine Karriere in der Medizin, jobbte neben dem Studium bei den Bavaria Filmstudios und wurde vom internationalen Film entdeckt, noch bevor sie ihr Studium beendete. Während Dreharbeiten nahm sie Kontakt zu ihrem leiblichen Vater auf, der in den USA ein Leben aufgebaut hatte.
Marianne Koch war überaus gefragt, obwohl sie keine formale Schauspielausbildung aufwies. Ganz offensichtlich überzeugte sie mit ihren Fähigkeiten, Sympathie und nicht zuletzt ihrem Aussehen die Besetzer, denn sie wirkte in über 70 Filmen mit. In ihrer Karriere wurde sie Partnerin von Leinwandgrößen wie Gregory Peck ("Das unsichtbare Netz") und blieb als Mitglied des Teams um Robert Lembke (Was bin ich?") in Erinnerung. Sie gilt auch als beliebtes Gesicht in der Werbung: Gardinen, Kaffee – Seife oder Rasierer, was Marianne Koch bewarb wurde ein wirtschaftlicher Erfolg.
In ihren 70ern nahm sie ihr Medizinstudium wieder auf und beendete es 1978. Sie arbeitete in den 80er und 90er Jahren als Internistin und war in einer eigenen Praxis in München tätig. In dieser Funktion wurde sie auch zur Gestalterin von Programmen in den deutschen Medien zum Thema Medizin. Mehrere ihrer Bücher wurden ebenfalls in mehrere Sprachen übersetzt und erzielten hohe Auflagen. Marianne Koch gilt als Größe der deutschen Medien: Kino, Fernsehen und Hörspiele aus mehreren Jahrzehnten sowie selbstgeschriebene Bücher lassen ihre Bedeutung erahnen.
![]() Nur 27,41 EUR ![]() | ![]() Nur 22,0 EUR ![]() | ![]() Nur 10,0 EUR ![]() |
Bildquelle:
Dyn.2022
(Western - Der Bürgerkrieg im Film)
http://www.amazon.de
(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)