Western - Der Bürgerkrieg im Film IV
Western Klassics. Ein Blick zurück in die 50er und 60er Jahre - Teil IVTitelsequenz "The Raid"
The Raid.
The Raid bezieht sich auf einen Trupp Südstaatler, die sich auch in der Fremde nicht geschlagen gebenu und sich als Guerilla-Trupp im Untergrund organisieren. Sie werden von Neil Benton aka Swayse (Van Helfin) angeführt, einem gewieften Major, der sich in der Bank erkundigt und sich daraufhin bei der Witwe Bishop (Anne Bankroft) einquartiert, einer feschen Mitdreißigerin, die über einen kleinen Sohn (Tommy Rettig), Unterstützung und ein B&B (allerdings mit Abendessen) verfügt. Sie hilft ihm auch, eine Ranch zu finden, die fortan dem geheimen Unternehmen als Treffpunkt dient.
Die Männer um Benton, die sich als überaus tüchtig erweisen, organisieren einen Verkaufswagen, auf dem sie ihre Hardware, also allerlei Küchen- und Haushaltswaren anbieten, von denen auch die Witwe Bishop angetan ist. Und wer ihr noch gefällt ist Beil Swayse, der sich als Eisenbahnmitarbeiter ausgibt. Er hat Foster, den kritischen Yankee-Soldaten, der auch in ihrer Pension lebt, schon fast im Sack, da werden sowohl Foster als auch Mrs. Bishop ein wenig hellhörig, vor allem, weil er sich so eigenartig verhält. Man bekommt den Eindruck, dass es gar nicht mehr so richtig seine Priorität ist, dass dieser Angriff in dieser Stadt zustandekommt. Ihm gefällt das Leben, das sich ihm hier bietet: Larry, der in ihm einen Vaterersatz sieht, Mrs. Bishop, die sich glücklich bei ihm einhängt. Der wohlmeinende Ort.
An dem Tag, an dem er die erste Aktion plant, findet überraschend ein Stadtfest statt. Überraschend für den Major, der entscheidet, den Raid ein wenig zu verschieben. Dieser Aufschub fällt den bereits sehr angespannten Untergrundmitarbeitern sehr auf die Nerven. Konkret kostet es einem, Lt. Keating, sogar Kopf und Kragen, der es nicht erwarten kann, die verdammten Yankees endlich zu erschießen. Er stürmt in die Kirche und beginnt einen Aufruhr. Es erschießt ihn sein eigener Major und wird zum Helden wider Willen, weil er einen Südstaatler "kaltblütig killte".
Schließlich findet der "Raid" doch statt und der Major bekennt sich dazu. Sie stecken die Town Hall in Brand und so manch anderes Geschäft. Sie schießen, 'besuchen' die Bank und vor allem entwickelt sich zwischen dem Antihelden Foster und dem Major ein Schusswechsel, der mehr einem Duell um Mrs. Bishop gleicht. Er ist sich seiner Aktion, die Stadt in einen Kriegsschauplatz zu verwandeln nun sicher und dass er den selbstgerechten Bürgern hier die Kriegshandlungen vor Augen bringen muss.
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Die Sache mit der Fahne
In diesem Movie entwickelt sich die Südstaatenfahne, die in der Auslagenscheibe zur Ansicht dargeboten wird, zur Nebenhandlung. Sie wird nämlich mehr als einmal zum Szenenthema: Zunächst wird sie von den Bürgern der Stadt gesehen. Die Bürger damals waren nicht so verwöhnt von Informationen - die Zeitungen steckten noch in den Kinderschuhen und vom TV war noch nicht mal in den Träumen die Rede - so war man eben daran interessiert, was die Schaufenster boten, die Aushänge und Nachrichten der Gemeinde, auch der Kirche. Die Einladung zur Auktion wär demnach am Tag des Stadtfestes, die Gemeinde, vor allem der Reverend feierte diesen Tag gemeinsam.
Am Tag der Auktion kommt es zu einem Ersteigerungsgefecht zwischen Captain Foster und Major Benton, der es sich nicht nehmen ließ, den Yankee zu überbieten. Als dieser nicht mehr bietet, weil das Gebot zu hoh wurde, bietet Katy Bishop weiter und erhält den Zuschlag, weil Benton nicht mehr weiterbietet. Abends ist die ersteigerte Trophäe der Südstaatler auch Gesprächsinhalt zwischen der Witwe Bishop und Cpt. Foster, der vielleicht seiner Vermieterin so gar näher kommt. Er erhält sie von ihr und er bezahlt den Preis in der Höhe seines Letztgebots. Aber wir sehen die Fahne der Südstaatler noch ein weiteres Mal - am Tag des Raid, dem Tag, an dem die Aufwigler den Ort verwüsten, wird eine Konföderiertenfahne gehisst. Es wird wohl nicht jene sein, die Foster so viel bedeutet.
Der Krieg.
In den Jahren seit dem Beginn des Bürgerkriegs hat sich die Landkarte der Zugehörigkeiten enorm geändert. Die Grenze zwischen Norden und Süden scheint der 30. bzw. 36. Breitengrad geworden zu sein. Präsident war die ganze Kriegszeit über Lincoln, der seit 1864 die Truppen des Nordens Kommandierende General Ulysses .S. Grant (später der 18. Präsident der USA) und jener der Südstaaten Robert E. Lee. Die Südstaatler hatten entscheidende Nachteile und waren hinsichtlich Taktiken und wohl auch in Bezug auf Material entscheidend im Nachteil.
1863 war es zur Schlacht bei Gettysburg gekommen, bei der sich die Unionstruppen und die Südstaatenarmee direkt begegneten. Zunächst sah es nicht schlecht aus, doch die aggressive Frontaltaktik der Südstaatler ließ den Nordstaatentruppen zu viele Möglichkeiten. Im entscheidenden Moment fehlten dann die Truppen bei den Südstaatlern, die eine empfindliche Niederlage hinnehmen mussten und sich nach Virginia zurückzogen. Es zeigte sich, dass die in den Südstaaten praktizierte Anschauung, den Bundesstaaten weitgehend Autonomie zuzugestehen, im Kriegsfalle als nachteilig erweisen konnte, denn es ermöglichte den Kriegsparteien, Material und Mannschaften nicht zur Verfügung zu stellen. Außerdem kämpfte man gegen Inflation und auch die Truppen wurden durch das (nachgedruckte) Papiergeld ausbezahlt, während die Unionstruppen ihren Sold in Gold erhielten.
1864 stießen die Unionstruppen noch einmal nach Süden vor und verloren 60.000 Mann, die schwersten Verluste, schwerer als bei den Truppen des Gegners. Doch diese Kampfhandlungen schien die Nachschubversorgung, auch die mit zusätzlichen Männern, inzwischen besser zu funktionieren. Sie marschierten nach Osten und es fiel eine vom Süden gehaltene Festung nach der anderen, bis schließlich Lee einsehen musste, dass er seinen Unabhängigkeitskrieg nicht gewinnen würde und bei der Kapitulation seine Armee an General Grant übergab. Der Krieg endete mit dem Verlust von etwa einer halben Million Menschen und nach vier Jahren, doch obwohl die Frage der Sklaverei eine so bristante Rolle zu Beginn der Kampfhandlungen hatte, wurde die Abschaffung auch nach Ende des Krieges nicht vorrangig behandelt. Der Erhalt und die Sicherung der Union stand im Vordergrund. Anfang 1865 hatten rund 200.000 ehemalige Sklaven den Weg zur Armee eingeschlagen. Das Wahlrecht erhielten freigelassene ehemalige Sklaven im Süden im Jahre 1867.
Bildquelle:
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(Horrorfilme: Nach wahrer Begebenheit oder frei erfunden?)