(Bild: SAGM)

Es gibt "zwei China"

China ist nicht gleich China. Der Begriff umfasst einen sogenannten Kulturraum(*). Und in diesem Gebiet existieren zwei chinesische Staaten. Die Volksrepublik China wurde im Jahre 1949 gegründet. Die Republik China, sie wird auch Taiwan genannt, entstand im gleichen Jahr, jedoch als separates Staatengebilde.

China - ein riesiges Land (Bild: Tumisu/ pixabay.com)

Die VR China ist flächenmäßig in etwa so groß wie die USA. Allerdings wohnen in "Festland China", wie es auch genannt wird, mehr als 1,3 Milliarden Einwohner (*). In den USA leben etwa 300 Millionen Menschen.

In der Republik China (Taiwan) leben circa 23 Millionen Einwohner. Die Unterschiede in der Bevölkerungsgröße zwischen den beiden chinesischen Staaten sind schon sehr augenfällig.

In der übrigen Welt werden insgesamt 40 Millionen sogenannte Auslands Chinesen (*) gezählt.

Chinas Einwohner im internationalen Größenvergleich (Bild: schreibspass bei Pagewizz.com)

Chinas Landfläche im internationalen Größenvergleich (Bild: schreibspass bei Pagewizz.com)

Wer ist ein Chinese?

90 Prozent der chinesischen Nationalitäten werden als Han-Chinesen bezeichnet. Das Han-Volk umfasst eine ethnische Gruppe, die auf eine alte Han-Dynastie zurückgeht.
Es handelt sich um ein Kaisergeschlecht, das in weiten Teilen des damaligen China um die Jahrtausendwende (ca. 200 v. Chr. bis 250 n. Chr.) regierte.

Ein Kaiser von China (Bild: WikiImages/ pixabay.com)

Es haben sich im Laufe der Jahrhunderte viele unterschiedliche Gruppierungen innerhalb der Han-Völker gebildet. Dennoch wird die Bezeichnung Han offiziell für diese Volksgruppe verwendet.

Überbevölkerung und Überalterung

Mit über einer Milliarde Menschen innerhalb eines Staatsgebietes werden überaus hohe Anforderungen an das Gesellschaftssystem herangetragen. Die Notwendigkeiten der Versorgung mit Nahrungsmitteln, mit Bildung und mit innerer Sicherheit steigen stark an. Man kennt aus früheren Berichten von zahlreichen Hungersnöten, die das Riesenreich damals heimgesucht haben.

Als eine Gegenmaßnahme wurde um das Jahr 1980 die Ein-Kind-Politik bindend eingeführt (*). Jede Familie durfte also nur noch ein Kind haben.

Diese Regelung wurde im Jahr 2015 aufgehoben. Seit dem Jahr 2016 sind in jeder Familie nun zwei Kinder erlaubt.

Wirtschaftliche und soziale Folgen

Warum haben die staatlichen Institutionen die Ein-Kind-Regel aufgehoben?

  • Die Einzelkinder wurden verzärtelt. In China sprach man von den "kleinen Kaisern" (*).
  • Die Überalterung führt zu Schieflagen, zum Beispiel in den Rentensystemen. Wie in vielen westlichen Ländern auch, stehen in der VR China einer zunehmenden Anzahl von alten Menschen immer weniger junge, berufstätige Einwohner gegenüber.

Kommen jetzt die chinesischen Baby-Boomer, und beherrschen sie die Welt der Zukunft?
Eher nicht. Die Vergreisung kann nach Ansicht von Wissenschaftlern mit der gegenwärtigen neuen Regelung nicht beseitigt werden. Demnach bekommen Chinesinnen im Durchschnitt 1,6 Kinder. Notwendig wäre aber ein statistisches Mittel von 2,1 Kindern pro Frau.

Nach Ansichten mancher Politologen sind das chinesische Wirtschaftswachstum und die soziale Stabilität in der VR China durch die zu geringe Geburtenrate langfristig gefährdet. Auch die Sicherheit der Renten, Sozialleistungen und die Altenpflege sind in Frage gestellt.

Die winkende Katze - ein Glückszeichen (Bild: TaniaVdB/ pixabay.com)

Der Wohlstand ist für die Menschen in China gestiegen, und ebenso das Bildungsniveau. Allerdings ging damit eine erhebliche Verteuerung der Lebenshaltungskosten einher. Und diese müssen wieder verdient werden. Dafür benötigt ein Land neue, junge Arbeitskräfte. Eben daran mangelt es offenbar zurzeit in China.

chinesischer Baby-Boomer? (Bild: OpenClipartVectors/ pixabay.com)

Wie viele Chinesen gibt es also auf der Welt? Über 1,4 Milliarden. Für China ist das zu wenig.
Und wie sieht es bei uns aus?

 

(*) Textquellen: 

https://de.wikipedia.org/wiki/China
https://de.wikipedia.org/wiki/Han-Chinesen
https://de.wikipedia.org/wiki/Ein-Kind-Politik 

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Bildersammlung, wird erweitert.

Der chinesische Drache, Symbol der Energie.

(Bild: JanDyrda/)

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