Zeitmangel und Stress stört das Familienleben

Obwohl Zeit für die Familie sowohl den Eltern als auch den Kindern wichtig für ihre Zufriedenheit ist, geben ein Drittel bis zur Hälfte der Befragten an, nicht genügend Zeit für die Familie zu haben. Denn die Vereinbarung der Zeitplanung der Eltern und Zeit für die Kinderbetreuung gestalten sich oftmals schwierig. Nichtsdestotrotz ist die, die die Eltern mit ihren Kindern verbringen, angestiegen auf Kosten anderer Lebensbereiche wie Zeit als Paar, Zeit für Hobbys. Wie man es dreht und wendet, irgendwo müssen Abstriche gemacht werden, was wieder zu Konflikten führen kann und das Privatleben stört. Es steht einfach zu wenig Zeit zur Verfügung.

Einflussfaktoren auf die Kinderbetreuungszeit

  • Die Erwerbstätigkeit hat einen negativen Effekt auf die Kinderbetreuungszeit, logischerweise, und die Zahl der Erwerbstätigen ist im Steigen. Je mehr eine Person arbeitet, umso weniger Zeit hat sie für ihre Kinder übrig.
  • Der AlleinerzieherInnenstatus hat ebenso eine negative Auswirkung auf die Zeit für Kinder und die Zahl der Alleinerziehenden, bleibt mehr oder weniger gleich. Eine Person allein hat weniger Zeit für Ihre Kinder zur Verfügung als zwei Personen.
  • Die Ausbildung und Bildung hat einen positiven Einfluss auf die Kinderbetreuungszeit, und die Zahl der Personen mit höherer Bildung ist im Steigen. Die Theorie besagt, dass Personen mit höherer Bildung sich oft mehr Mühe geben, genug Zeit für Ihre Kinder zu finden.
  • Die Kinderanzahl selbst hat nur einen geringen Einfluss auf die Kinderbetreuungszeit und die Kinderzahl innerhalb der Familien bleibt mehr oder weniger gleich.

Der Trend geht bei der Beziehung von Eltern zu den Kindern von Quantität zur Qualität. Heutzutage werden mehr Ressourcen in jedes einzelnes Kind gesteckt als in früheren Zeiten aufgrund von Verhaltensänderungen in Richtung intensiver Mutterschaft und stärker miteinbezogener Vaterschaft.

Aktuelle Forschungszwischenergebnisse von Erwerbstätigkeit und Kinderbetreuungszeit

 

Die Kinderbetreuungszeit ist vor allem aufgrund der verändernden Bevölkerungszusammen-setzung am Steigen. Die Kernfaktoren, von der die Kinderbetreuungszeit abhing, waren Erwerbstätigkeit von Frauen und die Ausbildung.

  • Die Zahl von Frauen in Teilzeitbeschäftigungen steigt an und die Anzahl der Männer mit reinen Hausfrauen, das heißt nicht erwerbstätigen Frauen, ist am Sinken.
  • Dem gegenübergestellt ist die Zahl von Vollzeit arbeitenden Frauen am Sinken, was die Meinung der Mehrheit in Österreich widerspiegelt, dass eine Mutter mit einem Kind unter 3 Jahren nicht Vollzeit arbeiten soll.
  • Die Zahl der höheren Bildungsabschlüsse steigt an, was die Kinderbetreuungszeit - wie oben erwähnt - positiv beeinflusst.
  • Die Kinderbetreuungszeit von erwerbstätigen Müttern wird durch Abstriche in anderen Bereichen erkauft und durch Engagement der Väter unterstützt.

Kinderbetreuung ist immer noch fast reine Frauensache

Betrachtet man nüchtern die Daten, scheint immer noch das antiquierte männliche Ernährermodell, "Frauen an den Herd und der Mann bringt die Kohle heim", durch in Österreich. Zwar steigt die Zeit, die Männer mit Kinderbetreuung verbringen an, aber nur minimal an, während sie bei Frauen deutlich ansteigt. Nicht-erwerbstätige Männer verbringen gerade mal so viel Zeit mit Kinderbetreuung wie Vollzeit erwerbstätige Frauen, was schon fast erschreckend ist. Emanzipation bei der Kinderbetreuung ist immer noch in weiter Ferne.

Quellen:

  • "Zeit mit Kindern, Zeit im Beruf: Veränderungen in Deutschland und Österreich in den letzten Jahrzehnten." von Univ.-Ass. Dr. Berghammer Caroline im Rahmen von Soziologische Vorträge, Institut für Soziologie, 19.10.2011, Wien/Österreich
  • "Welche Gründe gibt es für die im Vergleich zu Schweden niedrige Erwerbsbeteiligung von Frauen in Österreich?" von Christian Dörr, Essay 2010, GRIN-Verlag
  • Pagewizz dankt Frau Univ.-Ass. Dr. Berghammer für das zur Verfügung gestellte Datenmaterial
Autor seit 12 Jahren
86 Seiten
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