Der Angriff auf die Stadt Julesburg am South Platte River

Die Cheyenne lebten in kegelförmigen Zelten, die Tipis genannt wurden und innerhalb weniger Minuten aufgestellt und abgebaut werden konnten. Die Zeltplane bestand aus elf bis zwanzig zusammengenähten Bisonhäuten, die über ein Gestell aus schlanken Baumstämmen gespannt wurden. Von hinten schützte eine Auskleidung aus Bisonfellen gegen den Wind. Eine bewegliche Klappe an der Spitze sorgte dafür, dass der Rauch abziehen konnte.

Am 29. November 1864 wurden 800 Südliche Cheyenne und Arapaho im Winterlager am Big Sand Creek von ca. 800 Soldaten der First Colorado Cavalry, Third Colorado Cavalry und einer Kompanie der First New Mexico Volunteers unter dem Kommando von John Milton Chivington angegriffen. Über 160 Indianer, hauptsächlich Frauen und Kinder kamen beim Massaker am Sand Creek ums Leben. Als Vergeltung versammelten sich am 7. Januar 1865 ca. 1000 Hundekrieger der Südlichen und Nördlichen Cheyenne unter der Führung von Häuptling Roman Nose (Woquini) und Angehörige der Nördlichen Arapaho und Brule unter Spotted Tail sowie Oglala unter Pawnee Killer, um die Stadt Julesburg am South Platte River anzugreifen. Während der Schlacht töteten sie 14 Soldaten und 4 Zivilisten des nahegelegenen Forts Rankin (später Fort Sedgwick), erlitten aber selber keine Verluste.

Am Little Big Horn nahmen die Indianer blutige Rache

Am 27. November 1868 wurde das gemeinsame Winterlager der Südlichen Cheyenne und einiger Südlicher Arapaho und Lakota am Washita trotz Friedensbeteuerungen seitens der US-Regierung von ca. 500 Soldaten des 7th Cavalry Regiments unter dem Kommando von George Armstrong Custer angegriffen. Custer berichtete, er habe 103 Krieger getötet, laut Cheyenne waren es jedoch nur 11 Krieger sowie 18 Frauen und Kinder. Im Juli 1876 nahmen die Indianer Rache. Bei der Schlacht am Little Big Horn wurden Custer und 268 Soldaten des 7th Cavalry Regiments von ca. 2500 Kriegern der Lakota und Cheyenne unter der spirituellen Führung von Häuptling Sitting Bull getötet.

Heute leben die Nördlichen Cheyenne im Südosten des US-Bundesstaates Montana und die Südlichen Cheyenne zusammen mit den Südlichen Arapaho im Westen des US-Bundesstaates Oklahoma. Unter der Bezeichnung "The Cheyenne and Arapaho Tribes" besitzen sie den offiziellen Status eines bundesstaatlich anerkannten Stammes. Im jahr 1924 wurden die Cheyenne zu amerikanischen Staatsbürgern. Ab den 1970er Jahren gestand ihnen die Regierung wieder das Recht auf die Ausübung ihrer Religion zu.

BerndT, am 07.06.2016
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Bildquelle:
Richard Throssel (Bisons - Amerikanische Wildrinder)
Photoman (Die Schlacht am Fort Platte Bridge)

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359 Seiten
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