Was ist TENS?

TENS steht für "transkutane elektrische Nervenstimulation" und ist ein anerkanntes Verfahren in der Schmerztherapie. Mit TENS können akute und chronische Schmerzen gelindert, Muskeln stimuliert und die Durchblutung verbessert werden.

Welches Gerät brauche ich für eine TENS-Therapie?

Um eine TENS-Therapie bequem zu Hause durchführen zu können brauchen Sie ein TENS-Gerät. Dieses TENS-Gerät kann vom Arzt auf Rezept verschrieben werden, dann erhält man auf Nachfrage bei der Krankenkasse ein Leihgerät zugeschickt. Die gesetzliche Zuzahlung beträgt in der Regel zwischen 5,00 und 10,00 Euro. Ein TENS-Gerät kann auch einfach im Sanitätshandel oder im Internet gekauft werden. Der Neupreis eines einfachen TENS-Geräts liegt bei ca 30 Euro aufwärts. 

Welche Beschwerden kann ich mit einem TENS-Gerät behandeln?

Ein TENS-Gerät ist geeignet und anerkannt für die Behandlung von:

elektroden

  • Verschiedene Neuralgien
  • Spannungskopfschmerzen, Nackenverspannungen
  • Schulter bzw. Schulter-Arm-Schmerzen
  • Ellbogenschmerzen
  • Schmerzen der Lendenwirbelsäule, Ischiasbeschwerden
  • Rückenschmerzen, auch bei Morbus Bechterew
  • Hüftschmerzen
  • Kniegelenksbeschwerden
  • Durchblutungsstörungen

Außerdem kann ein TENS-Gerät auch zur Muskelstimulation eingesetzt werden, beispielsweise nach längere Ruhigstellung von Gliedmaßen, bei Muskeldysbalancen oder zum Aufbau noch innervierter Muskulatur. Übrigens wird das Gerät nicht nur medizinisch eingesetzt sondern immer öfter auch für "Schönheitsbehandlungen", beispielsweise gegen Cellulite an den Oberschenkeln.

Worauf beruht die Wirkungsweise von TENS?

Bei der TENS-Therapie wird schwacher Strom über 2 oder 4 selbstklebende Elektroden durch die Haut in das Gewebe geleitet und auf das Nervensystem übertragen. Man unterscheidet bei der Anwendung generell niederfrequente und hochfrequente Behandlungsprogramme.

Niederfrequenten Programme eignen sich besonders für chronische Schmerzen. Der Reizstrom stimuliert die Ausschüttung körpereigener Neurotransmitter, also z.B. Endorphine, die ihrerseits die Schmerzrezeptoren blockieren. Auf diese Weise können keine Schmerzimpulse an das Gehirn weitergeleitet werden. Die Wirkung tritt nicht sofort ein, hält dafür aber länger an.

Hochfrequente Programme eignen sich besonders gut zur Behandlung akuter Schmerzen. Es tritt in der Regel nach einigen Minuten eine schmerzlindernde Wirkung ein. Die hochfrequente Stimulation ist eine Art Gegenirritation und bewirkt, dass die Schmerzübertragung in den Nerven durch den Reizstrom unterdrückt wird.

Die Behandlungsprogramme können in jedem TENS-Gerät einfach auf Knopfdruck ausgewählt werden.

Was ist bei der Anwendung zu beachten?

Die Behandlungsdauer einer Anwendung sollte 30 min betragen. Die Behandlung kann mehrmals am Tag durchgeführt werden. Die Stromstärke muss so gewählt werden, dass die Stimulation (Muskelzucken bzw. Kribbeln) deutlich zu spüren, jedoch nicht schmerzhaft ist. Bei TENS-Geräten mit mehreren Kanälen ist es möglich, die Intensität jedes Kanals getrennt einzustellen. Dies kann von Vorteil sein, wenn die Stärke des Reizstroms je nach Lage der Elektroden unterschiedlich empfunden wird.

Elektroden:

Nach zahlreichen Anwendungen müssen die Elektroden ausgetauscht werden, da sie nicht mehr so gut kleben. Anfangs können Sie die Klebeelektroden etwas mit Wasser befeuchten, um die Leitfähigkeit wieder zu erhöhen. Über kurz oder lang brauchen Sie jedoch neue Elektroden. Erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse wie der Austausch der Elektroden gehandhabt wird. Wenn Sie direkt ein Gerät kaufen, ist es ratsam, sich gleich einen weiteren Satz Elektroden mitzubestellen.

Wann wird von einer TENS-Therapie abgeraten?

  • Patienten mit einem implantierten elektronischen Gerät (z.B. Herzschrittmacher) sollten ein TENS-Gerät nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden.
  • Schwangere und Patienten mit Herzrhythmusstörungen oder Epilepsie sollten ein TENS-Gerät nur nach Rücksprache mit einem Arzt anwenden.

Wo liegen die Vorteile der TENS-Therapie?

Die Vorteile TENS-Therapie liegen auf der Hand:

  • Die Therapie ist weitgehend nebenwirkungsfrei.
  • Die Therapie ist effektiv, kostengünstig und kann dazu beitragen, die Einnahme von Medikamenten zu reduzieren.
  • Die Therapie kann vom Patienten zu Hause angewendet und problemlos in den Alltag integriert werden.

Empfehlung: Aus meiner mehrmonatigen Erfahrung mit TENS-Geräten hat mich das PierenPlus Basic überzeugt. Es ist sehr leicht zu bedienen und verfügt über zahlreiche Behandlungsprogramme für alle zu therapierenden Beschwerden und zur Muskelstimulation. Außerdem enthält die deutsche Bedienungsanleitung viele Abbildungen für die verschiedenen Positionen der Elektroden.
Sehr empfehlenswert, auch um seinem Körper einfach etwas Gutes zu tun!

Weiterführende Informationen:

TENS - Transkutane Elektrische Nervenstimulation

TENS - Nutzen, Anwendung und Wirkung

TENS - Bei Fibromyalgie

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