Die "Klassik"

Der Begin der Klassikepoche wird mit Goethes erster Italienreise 1786 gleichgesetzt. Beim Ende dieser Epoche gibt es unterschiedliche Auffassungen.

So gibt es in der Literatur auch den Ausdruck "Weimarer Klassik" welcher die Zeit beschreibt, in denen die vier großen Vertreter der Klassischen Literatur Goethe, Schiller, Wieland und Herder in Weimar wirkten und die mit dem Tode Schillers im Jahre 1805 endete.

Da aber Goethe danach noch weiter dieselben Ideale verfolgte, wird das eigentliche Ende der Klassik erst mit Goethes Tod 1832 verbunden.

Die Grundbegriffe der Klassik waren Harmonie und Menschlichkeit. Es ging darum eine harmonische Einheit zwischen Kunst, Natur und Mensch zu schaffen. Sehr deutlich wird die Philosophie der Klassik in Schillers Briefen "Über die ästhetische Erziehung des Menschen"

Weitere Höhepunkte der Klassik waren die Balladen. Im so genannten Balladenjahr 1797 entstanden eine Reihe von Balladen, die im "Musenalmanach" der Jahre 1798 bis 1800
veröffentlicht wurden. Zwei der bekanntesten Balladen sind wohl "Der Zauberlehrling" von Goethe und Schillers "Bürgschaft"

Die "Romantik"

In der Epochenübersicht entwickeln sich die Klassische Literatur und die Literatur der Romantik fast zur selben Zeit. Das heißt nicht, dass sie in gegensätzliche Richtungen laufen, sondern sie laufen eher nebeneinander her.

Der wesentliche Unterschied besteht darin, dass die Klassiker der Meinung waren, der unaufhaltsame Fortschritt stelle kein Hindernis auf dem Weg zur harmonischen Einheit dar. Der Mensch sei durchaus im Stande sich mitzuentwickeln und sich auf dem Weg weiterhin der Kunst und der Schönheit zu widmen.

Während die Romantiker die beginnende Industrialisierung ablehnten. Sie sahen darin bloßes Gewinnstreben. Den Naturwissenschaftlern warfen sie vor, alles zu rational zu sehen und keine Geheimnisse mehr offen zu lassen.

Goethe lehnte die Romantik ab. Wohingegen viele Romantiker Goethe durchaus verehrten.

Die Epoche der Romantik wird noch einmal in Früh-, Hoch- und Spätromantik unterteilt. Das Besondere daran war, dass man jede dieser Romantikepochen einem anderen literarischen Zentrum zuordnete.

Das Zentrum der Frühromantik (1798-1804) war Jena. Berühmte Frühromantiker waren die Brüder August Wilhelm und Friedrich Schlegel, Ludwig Tieck, Friedrich von Hardenberg, der unter dem Pseudonym Novalis arbeitete und Wilhelm Heinrich Wackenroder.

Als Zentrum der Hochromantik (1804-1818) gilt Heidelberg. Mit Joseph von Eichendorff und seiner Novelle "Aus dem Leben eines Taugenichts" . Besonders erwähnenswert aus dieser Zeit sind noch die Kinder- und Hausmärchen und Deutsche Sagen der Gebrüder Grimm.

Der Spätromantik (1816-1835) wird als Zentrum Berlin zugeordnet. Große Spätromantiker waren z.B. Rahel Vanhagen, Ernst Theodor Amadeus Hoffmann und Bettina von Arnim.

Literatur der Restaurationsepoche - 1815 bis 1848

Die Literatur der Restaurationsepoche umfasst hauptsächlich die Literatur des "Biedermeier" (1815-1848) und die Literatur des durchaus auch politisch zu verstehenden ''Vormärz''.

Biedermeier - 1815 bis 1848

Der Begriff Biedermeier geht auf die Gestalt des schwäbischen Dorflehrers Gottlieb Biedermaier zurück. Einer von den deutschen Schriftstellern Ludwig Eichrodt und Adolf Kussmaul erdachten Figur, die das Spießbürgertum verkörpern sollte und dessen Geschichten in den Münchnern "Fliegenden Blättern" veröffentlicht wurden.

Die Literatur des Biedermeier war eher von Melancholie und Pessimismus geprägt. Lebensgefühle wie Verzweiflung, Schwermut und Weltschmerz kamen zum Ausdruck. Wen wundert es, dass große Autoren dieser Zeit wie Mörike, Grillparzer und Lenau in ihren letzten Jahren an Depression und Hypochondrie litten und Raimund und Stifter sogar den Freitod wählten.

Weitere Namen des Biedermeier sind Annette von Droste-Hülshoff, Friedrich Rückert und Johann Nestroy.

Der "Vormärz"

Im Gegensatz zum Biedermeier, wo sich das Volk mit den politischen Verhältnissen und der Unterdrückung mehr oder weniger abgefunden hat und eine gewisse Obrigkeitshörung entstand, reagierten die Studenten und die liberalen Bürger anders.

Es kam zu politischen Aktionen und vereinzelten Aufständen. Es entwickelte sich die Literaturbewegung "Junges Deutschland".

Einige Vertreter dieser Zeit waren: Georg Büchner, Heinrich Heine, Theodor Mundt, August Heinrich Hoffmann von Fallersleben und Georg Herwegh.

Realismus - 1848 bis 1890

In der Epochenübersicht der deutschen Literatur ist die Deutsche Revolution 1848/49 die auch als Märzrevolution bezeichnet wird, der Übergang vom Vormärz zum Realismus.

Im Realismus geht es, wie der Name schon sagt, um die Realität, also um die Wirklichkeit. Das bedeutet es wurde über die Sachen geschrieben und die Dinge beschrieben, die auch wirklich da waren. Die man mit den Sinnen wahrnehmen konnte. Alles Übersinnliche wie auch die Religion wurde weitgehend vermieden.

Bedeutende Namen dieser Zeit waren Marie von Ebner-Eschenbach, Conrad Ferdinand Meyer, Wilhelm Raabe, Theodor Storm, Theodor Fontane, und Gottfried Keller.

Naturalismus - 1880 bis 1900

Den Naturalismus kann man auch als radikalen Realismus bezeichnen. Das heißt der Naturalismus ist wie der Realismus nur auf die Wirklichkeit bezogen, beschreibt diese aber nicht nur ohne Ausschmückung, sondern deckt sie schonungslos auf.

Da nach Meinung der Naturalisten, die Naturwissenschaft das einzige war, was die Realität richtig erfasst, sollte die Natur auch zum Gegenstand der Kunst werden.

Der Schriftsteller Wilhelm Bölsche beschreibt das in seinem Buch Die Naturwissenschaftlichen Grundlagen der Poesie. 

Weitere Anführer des Naturalismus waren Gerhart Hauptmann, Arno Holz und Johannes Schlaf.

Hier geht es weiter >>> Epochenübersicht - Deutsche Literatur von 1890 bis zur Gegenwart

monros, am 06.02.2011
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