Erfolgreich wünschen - kann man das lernen?

Manche behaupten, es genau zu wissen, wie das mit dem Wünschen geht – denen scheint das Leben ein Handbuch mitgegeben zu haben, das ich nicht bekommen habe. (Kann man das irgendwo reklamieren?)

Ich weiß, einige finden es naiv, Dinge nur durch Wünsche verändern zu wollen – aber ist es das wirklich? Ist es nicht auch irgendwie naiv, wenn ich meine, durch mein gezieltes Tun und Handeln das Leben nach meinen Vorstellungen beeinflussen zu können? (Ist ja nicht so, dass all meine sorgfältig ausgeklügelten Pläne am Ende auch wirklich wunschgemäß aufgehen.)

So richtig auf die Spur gekommen bin ich diesem Geheimnis bisher nicht. Deshalb bleibe ich noch immer offen fürs Wünschen: Es könnte doch funktionieren. Wer weiß?

Das Gesetz der Anziehung

Viele Experten haben viele Bücher zu diesem Thema geschrieben. (Und ich glaube, ich habe die meisten davon gelesen.)

Es wird von einer großen Mehrheit dieser Experten behauptet, dass es im Leben ein Gesetz der Resonanz bzw. ein Gesetz der Anziehung gibt und dass wir durch die richtige Anwendung dieser Gesetze unsere Wünsche ganz gezielt verwirklichen können.

Kurz gesagt: Wir bekommen das, auf was wir uns konzentrieren. Wir ziehen das an, was wir bereits sind.

Pierre Franckh kennt sich aus mit dem erfolgreichen Wünschen

Die Regeln des Wünschens zusammengefasst:

Regel Nr. 1: Genau wissen, was man will - oder doch nicht?

Man sollte immer möglichst genau wissen, was man sich wünscht. Sich ein klares Bild des gewünschten Zustandes machen. Sich den Wunsch möglichst detailliert in der Fantasie ausmalen können. Am besten sogar eine ganz konkrete Wunschcollage erstellen – zum Beispiel mit Bildern, die man sich aus einer Zeitschrift, Katalogen, etc. ausschneidet. (Heutzutage geht das natürlich auch online!)

Doch schon bei der ersten Regel wird es schwierig, denn viele behaupten das Gegenteil: Man soll sich eben KEIN genaues Bild des erfüllten Wunsches machen!

Nein, man sollte das besser ganz und gar dem Leben überlassen, denn hat das Leben nicht einen viel besseren Überblick über die zur Verfügung stehenden Möglichkeiten? Wollen wir uns da wirklich mit unserem begrenzten Verstand einmischen, uns eine Einschätzung erlauben und behaupten, ganz genau zu wissen, was gut für uns ist?

Regel Nr. 2: Positive Energie

Bei Regel Nr. 2 herrscht wenigstens Übereinstimmung: Ein Wunsch braucht positive Energie, Zweifel, Unsicherheit und Ängste blockieren die Verwirklichung.

Auch sollte man nicht zu sehr an der Erfüllung des Wunsches hängen, denn auch diese Energie – ein Sehnen, ein Vermissen, ein unbedingtes Habenwollen – ist negativ und wirkt so eher abstoßend als anziehend.

Regel Nr. 3: Immer in die richtige Richtung schauen

Daraus folgt ganz logisch: Man sollte sich immer auf das konzentrieren, was man möchte und nicht auf das, was man NICHT möchte.

Denn: Energie folgt der Aufmerksamkeit

Regel Nr. 4: Auf die eigenen Worte achten

Nicht nur das, was wir tun oder denken, ist wichtig, sondern auch das, was wir sagen. Man sollte also möglichst darauf achten, keine Worte zu wählen, die der Erfüllung des Wunsches widersprechen.

Und die meisten Wunschexperten behaupten außerdem, das Leben (das Universum, das Unterbewusstsein oder an wen auch immer sich unsere "Wunschbestellung" richtet) verstünde kein "nein". (Ist das Leben wirklich so schwer von Begriff …?)

Der Wunsch muss also positiv formuliert werden. Für viele sind Affirmationen bei der Wunscherfüllung ein wichtiges Werkzeug. 

Regel Nr. 5: Loslassen

Irgendwie paradox, aber: Wünsche sollte man loslassen können. Tut es man es nicht (siehe oben), ist da jede Menge schmerzlich-sehnsüchtige Energie im Spiel und das ist wenig erfolgversprechend.

Denn wenn ich etwas ganz UNBEDINGT haben muss, dann liegt mein Fokus mehr darauf, dass ich es im Moment eben NICHT habe. Und so gibt mir das Leben nur mehr von dem, auf was ich mich konzentriere: NICHT-Haben.

Aber: Wir müssen unsere Wünsche eigentlich gar nicht loslassen, sagen andere. Wir müssen nur unseren Widerstand loslassen. Unsere Zweifel. Unsere negativen Gedanken. Nicht die Wünsche selbst.

Was sonst noch hilft? Auch da sind sich viele erfolgreich Wünschende meist einig:

Dankbarkeit. Für viele DAS Erfolgsgeheimnis beim Wünschen und im Leben überhaupt. Das Universum, so heißt es, liebt dankbare Menschen. Und denen gibt es gerne noch mehr. Die Logik dahinter: Konzentriere ich mich auf das Gute, das ich schon habe, dann kann das Leben gar nicht anders und muss mir gemäß dem Gesetz der Anziehung nur noch mehr Gutes geben.

Viele Menschen, die von ihren erfolgreich erfüllten Wünschen erzählen, berichten immer wieder eines: Der Wunsch muss ein echter Herzenswunsch sein. Ein Wunsch, der passt, der authentisch ist. Ein Wunsch, den man selbst für sich gewählt hat.

Und vor allem: Wer wünscht, der muss mutig sein! Wer wünscht, der muss den Mut haben, richtig "groß" zu wünschen. Seltsamerweise gehen kleine bescheidene Wünsche weniger oft in Erfüllung als die großen "unmöglichen" Wünsche. Mag sein, dass man mit halbherziger lauwarmer Wunschenergie eben nicht besonders weit kommt … Deshalb ein Trick: Bei sich selbst mal ein bisschen nachhaken. Was wünsche ich mir wirklich? Und mal theoretisch überlegt: Was wäre denn noch viel besser als das? Doppelt so gut? Zehnmal so schön? Ist da noch Luft nach oben?

Dranbleiben oder vergessen?

Sich weiterhin beharrlich auf den Wunsch konzentrieren oder aber den Wunsch möglichst sofort wieder loslassen?

Da sind sich die Wunschexperten nicht ganz einig. Beides scheint zu funktionieren.

Müssen Wünsche geheim bleiben?

Wer einen sehnlichen Wunsch hat, der kann außerdem andere Menschen um Hilfe bitten: Mit vereinter Wunschenergie wünscht es sich gleich doppelt (oder dreifach oder vierfach ...) so gut!

Doch Vorsicht, auch hier gibt es Widersprüche: Für viele gehörte strikte Geheimhaltung der eigenen Wünsche unbedingt zum erfolgreichen Wünschen dazu. Man sollte ganz genau überlegen, wem man sich anvertraut. Denn nicht nur die positive Energie anderer ist ansteckend, deren Zweifel und Misstrauen leider auch …

Und was sind überhaupt "gute" Wünsche?

Auch hier herrscht keine Einigkeit: Müssen unsere Wünsche "gut" sein, um in Erfüllung gehen zu können? Und wer bestimmt denn überhaupt, was "gut" ist und was nicht? Hat das Leben dafür eine konkrete Bewertungsskala oder legen wir Menschen da nur unsere eigenen subjektiven Maßstäbe an?

Vorsichtshalber ist es anzuraten, andere Menschen nicht durch die eigenen Wünsche beeinflussen bzw. ihnen dadurch gar bewusst schaden zu wollen. Ist nicht nur nicht nett, sondern beeinträchtigt womöglich auch das eigene Karma …

Manchmal ist die Wunscherfüllung übrigens ganz einfach:

Wenn man sich etwas von einem anderen Menschen wünscht, dann könnte man ihn einfach fragen. Mit der "Giraffensprache" funktioniert das zum Beispiel ganz gut.

Man könnte auch einfach fragen, wie andere Menschen sich diesen konkreten Wunsch erfüllt haben. Manchmal können schon ein paar hilfreiche Tipps wahre Wunder wirken – auch beim Wünschen!

Anderen Menschen Gutes wünschen

Selbstverständlich können wir uns auch für andere Menschen Gutes wünschen: Und wenn wir ihn bitten, hilft da sogar Gott ein bisschen mit. So funktioniert nämlich das Segnen, das schon seit Jahrhunderten praktiziert wird und ganz besondere Kräfte haben soll. 

Eigentlich wünschen wir Menschen andauernd. Und wer das alles unsinnig findet und gar nicht an das Wünschen glaubt, der kann sich auch das "Guten Morgen!" oder den "Herzlichen Glückwunsch!" auf der Geburtstagskarte sparen. Denn auch das sind Wünsche.

Und eins ist ziemlich sicher: Wenn unsere Wünsche nur Floskeln sind und gar nicht vom Herzen kommen, dann werden sie auch dem anderen kaum etwas Gutes bringen. Da können wir es also auch gleich bleiben lassen.

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Michaela, am 15.11.2016
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Bildquelle:
M. Steininger - Die Persönliche Note (Irische Segenswünsche - und warum Segnen besondere Kräfte freisetze...)

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