Der Französische Friedhof II in der Liesenstraße 7

Etwas größer als 1 Hektar ist der Friedhof II der Französisch-Reformierten Gemeinde zu Berlin in der Liesenstraße. Er wurde seit 1835 benutzt und löste den alten Friedhof der Gemeinde an der Chausseestraße ab. An der Hauptallee steht im Zentrum des Friedhofes ein Ehrenmal für die in den Kriegen von 1864, 1866 und 1870/71 gefallenen Mitglieder der Gemeinde. Eine Gedenkplatte erinnert zudem an die Toten aus dem Ersten Weltkrieg.

Auf dem Friedhof wurden Theodor und Emilie Fontane beigesetzt. Weitere bekannte Personen, die hier beerdigt wurden sind u. a. Leopold Alexander Friedrich Arends (1817–1882, der Erfinder der Stenografiesystems), der Bildhauer Martin Schauss (1867–1927), der Pelzhändler Paul Michelet (1835–1926), der Journalist John Scott Peet (1915–1988), der Grafiker Herrmann Abeking (1882–1939) und der Autor Heinz Bergschicker (1930–1989).

Die Gedenkstätte auf dem Französischen Friedhof II

Die am 20. September 2010 feierlich eingeweihte Gedenkstätte zeigt eine Dauerausstellung zum Leben und Werk von Theodor Fontane. Auf sechs Säulen liefern Bilder, erläuternde Texte und Zitate des Schriftstellers Wissenswertes über seine hugenottische Herkunft, seine Kindheit und Jugend in Neuruppin, Swinemünde und Berlin, die beruflichen Stationen als Apotheker, als Journalist und Kriegsberichterstatter sowie als Theaterkritiker.

Die Französische Kirche zu Berlin und das Stadtmuseum Berlin haben gemeinsam diese Gedenkstätte gestaltet. Denn zu den Schätzen des Stadtmuseums Berlin gehört ein Teil des Nachlasses von Theodor Fontane. Daraus konnten viele Themen für die Gedenkstätte erarbeitet werden.

Die ehemalige Kapelle auf dem Friedhof unter der Leitung der Garten- und Landschaftsarchitektin Azemina Bruch restauriert. In ihr konzipierte der Ausstellungsdesigner Andreas Neumann die Gedenkstätte.

Gedenkstätte (Bild: haros)

Das Grab von Theodor Fontane

Fontane wurde am 24. September 1898 auf dem Friedhof II der französisch-reformierten Gemeinde zu Grabe getragen. 1945 wurde das Grab mit den beiden Grabsteinen für Theodor und Emilie Fontane durch Beschuss stark beschädigt. Das Französische Konsistorium ließ die Grabsteine durch einen gemeinsamen Stein aus schwedischem Granit ersetzten.

Von 1961 bis 1989 lag der Friedhof im Sperrgebiet der Grenzanlagen durch Berlin. Er konnte nur mit besonderer Erlaubnis betreten werden. Durch den Bau der Grenzanlagen gingen etliche architektonisch und historisch bedeutsame Grabstätten auf diesem Friedhof verloren.

Nach dem Fall der Mauer wurde die Grabstätte der Fontanes auf Initiative des Theodor-Fontane-Archivs und der Theodor Fontane Gesellschaft wieder in einen würdigen Zustand versetzt.

Öffnungszeiten der Gedenkstätte

Die Gedenkstätte auf dem Französischen Friedhof II in der Liesenstraße 7 in Berlin-Mitte ist von Montag bis Donnerstag von 9 bis 16 Uhr, am Freitag von 9 bis 15 Uhr und nach Absprache mit dem Gemeinde- oder Kirchhofsbüro zugänglich sein.

Telefon Gemeindebüro +49 (0)30 8928146

Telefon Kirchhofsbüro +49 (0)30 4945379

 

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