entspannt schlafen (Bild: http://pixabay.com/static/u...)

Die Idealvorstellung ist, in einen sanften Schlaf zu gleiten, sobald man sich ins Bett gekuschelt und das Licht gelöscht hat - loslassen, alles vergessen, hinüberdämmern ins Traumland. Die meisten von uns sind davon jedoch weit entfernt. Zu viele Gedanken kreisen durch den Kopf, Sorgen und Probleme treten im Dunkel der Nacht viel deutlicher hervor als tagsüber. Je mehr man den Schlaf herbeisehnt, desto wacher wird man.

Aber die Natur hat ein Kräutlein für uns bereitgestellt, das wahre Wunder wirken kann: Lavendel, der für seine beruhigende und entspannende Wirkung bekannt ist. Am bequemsten ist die Verwendung als Aroma-Öl. Ein einziger Tropfen davon aufs Kopfkissen gegeben bewirkt augenblickliche Entspannung und meist auch baldiges Einschlafen. Alternativ kann Lavendelöl zum Verdunsten in der Aroma-Lampe verwendet werden, die Wirkung ist dann etwas schwächer. 

Die Aroma-Lampe immer so positionieren, dass nichts umfallen kann (brennendes Teelicht!). Wer Ein- und Durchschlafprobleme hat, sollte immer ein Fläschchen Lavendelöl auf dem Nachttisch bereitstehen haben. So lässt sich auch im Dunkeln schnell ein Tröpfchen Öl entnehmen. Ganz wichtig: Es muss unbedingt ein rückstandskontrolliertes Öl von allerbester Qualität sein, erhältlich in Naturkostläden, Reformhäusern oder Apotheken. Lavendel hält übrigens auch Mücken fern, sie mögen den Geruch überhaupt nicht.

Ein Kraut, das Sorgen und Problemen ein wenig "den Stachel" nimmt, ist das Johanniskraut. Es wird sehr oft als mildes Psychopharmakum verwendet, macht jedoch nicht süchtig. Inzwischen ist es nicht nur rezeptfrei in Apotheken, sondern auch in Drogeriemärkten oder bei Discountern erhältlich, vorzugsweise in Kapselform. Selbstverständlich verschreibt es auch der Hausarzt. Das Johanniskraut hat die Besonderheit, dass die Wirkung sich erst innerhalb von 10-14 Tagen aufbaut; es wirkt also nicht sofort bei der ersten Einnahme. Vorsicht außerdem bei Sonnenanbetern: Durch einen bestimmten Inhaltsstoff kann es nach Sonnenbädern zu Hautrötungen kommen.

  Ein Aspekt, der oft in Vergessenheit gerät, wenn es um Schlafprobleme geht: Wärme entspannt! Gerne wird propagiert, für gutes Schlafen sei ein kühles Schlafzimmer unbedingt erforderlich. Man muss sich nicht dogmatisch daran halten. Wer es warm liebt, soll ruhig in einem warmen Zimmer schlafen. Und wer fröstelig ist und vor lauter kalten Füßen nicht einschlafen kann, sollte sich nichts darum scheren, was andere sagen, sondern auf die gute alte Wärmflasche zurückgreifen. Die ist nämlich zur Zeit wieder "in", hat ihr Oma-Image verloren  und erlebt in peppigem Outfit eine Renaissance. Sie ist erhältlich in Drogeriemärkten und Supermärkten. Es gibt kaum eine Möglichkeit, die Füße (und den Rücken, das Hinterteil, den Bauch) schneller warm zu bekommen. Der ganze Körper wird durchwärmt und kann sich entspannen - die beste Voraussetzung für erholsamen Schlaf! 

 

Ein eher technischer Aspekt: die Sleep-Taste (nein, damit kann man den Schlaf nicht auf Knopfdruck herbeizaubern!). Die Rede ist von der Taste auf der Fernbedienung, die oftmals gar nicht wahrgenommen wird, und dabei kann auch sie das Einschlafen erleichtern, und zwar so: Viele Menschen sehen abends im Bett gerne fern, hören Radio oder CDs. Wenn sich dann endlich die angenehme Müdigkeit bemerkbar macht, wird nach der Fernbedienung gesucht, um die Geräte auszuschalten. Dabei wird man wieder wach, der Kreislauf kommt möglicherweise erneut in Schwung - Müdigkeit wie weggeblasen. Viel bequemer ist es, Fernseher, Radio oder CD-Player mit der Sleep-Taste auf die ungefähre Zeit einzustellen, zu der sich das Gerät abschalten soll. Schon hat man auch den störenden Gedanken aus dem Hinterkopf verbannt, das Ausschalten bloß nicht zu vergessen, und kann gemütlich hinüberdämmern. Sie haben keine Sleep-Taste auf Ihrer Fernbedienung? Schauen Sie einmal genau hin, auch in die Bedienungsanleitung. Und zu der oft gehörten Feststellung, ein Fernseher im Schlafzimmer sei ungesund: Das mag sein, aber wer liebend gern im Bett fernsieht, sollte das ohne schlechtes Gewissen auch tun. Es ist eine angenehme Möglichkeit, sich zu entspannen und die Alltagssorgen loszulassen.

Die Wirkung von Musik sollte man nicht unterschätzen. Ruhige, entspannende Musik hat eine wohltuende Wirkung und erleichtert das Loslassen und Hinübergleiten in den Schlaf.

Es gibt einige höchst wirksame Entspannungstechniken, die - einmal erlernt - nicht nur das Einschlafen fördern, sondern darüber hinaus wohltuend bei vielen kleineren und größeren Wehwehchen und Problemen wirken: Autogenes Training und Progressive Muskelentspannung nach Jacobson. Es sind beides Techniken, die man sehr leicht und dauerhaft erlernen kann. Unter anderem die Volkshochschulen bieten preisgünstig entsprechende Kurse an.

Norwegian Forest Kitten Asleep with Teddy Bear (Bild: Petra Wegner)

Sleeping Buddha Head with Frangipani Petals in Open Palm, Luang Prabang, Laos (Bild: Anthony Plummer)

Und noch ein paar Tipps:

Manchen Menschen hilft auch ein Glas warme Milch hervorragend zum Entspannen und Einschlafen, eventuell mit etwas Honig. Oder auch nur ein Teelöffel Honig solo, den man einfach langsam im Mund zergehen lässt. Wenn die Schlafprobleme eher mit Stress und nervöser Unruhe in Verbindung stehen, helfen Kapseln mit Baldrian und Hopfen sehr gut. Sie wirken entspannend, beruhigend und schlaffördernd. Wichtig ist, dass beide Bestandteile enthalten sind. (Autofahren oder ähnliches sollte man nach der Einnahme jedoch nicht mehr, das Reaktionsvermögen könnte beeinträchtigt sein.)

Manche Menschen schwören auf ein Tässchen Kamillentee - schluckweise und in Ruhe genossen, ist es eine gute Einstimmung auf den Schlaf. Dabei vielleicht noch einmal kurz das Schlafzimmer durchlüften, ohne Licht, um keine Insekten anzulocken.

Und zu guter Letzt: Nichts erzwingen wollen, sondern sich gelassen dem Schlaf anvertrauen. Er wird schon kommen.

 

 

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