Petersilie ist geballte Kraft an Vitamin C und Mineralstoffen

Ein Esslöffel gehackte, frische Petersilie deckt bereits zwei Drittel des täglichen Bedarfs an Vitamin C. Dazu kommen in großen Mengen Carotine, Vitamin B und Mineralien, wie zum Beispiel Eisen. Bei Kalium hält Petersilie den Rekord. In 100 Gramm Petersilie sind 1000 Milligramm Kalium enthalten, welches lebensnotwendig für Herz und Gefäße ist, den Wasserhaushalt reguliert und Nerven und Gehirn stärkt. Gleichzeitig unterstützt Petersilie die Nieren und die Reinigung der Leber. Sie wirkt antiallergisch, entzündungshemmend und sogar antikanzerogen. Überall da, wo die Sekretion angeregt werden soll, hilft Petersilie. Allerdings darf das Gewürzkraut nicht gekocht werden. Dabei gehen die wertvollen Inhaltsstoffe verloren. Petersilie wird also immer erst zuletzt in das bereits fertige Gericht gegeben. Über Kartoffeln und Gemüse etwas gehackte Petersilie, frisch im Quark, lecker im Rührei oder in Salaten, in Kräuterbutter zum Grillen oder in Suppen, die Verwendungsmöglichkeiten sind sehr vielfältig. Als Dekoration am Tellerrand, zum Beispiel mit einem Schuss Sahne auf leckerer Kürbissuppe, hat Petersilie in der Küche einen festen Platz verdient.

Aussaat und Pflege des gesunden Krautes

Sie ist wohl das beliebteste Küchenkraut und somit auch das im Garten häufigste. Dabei ist Petersilie etwas eigen. Von der Aussaht bis zum Aufgehen kann das Gewürz abhängig von der Bodentemperatur bis zu vier Wochen benötigen. Oft heißt es, Petersilie geht schlecht auf. Die Erfahrungen sind sehr widersprüchlich. Das zweijährige Doldengewächs ist nicht frostempfindlich und kann von März bis zum September gesät werden. Säen Sie Petersilie in Reihen aus. Dabei können Sie als Markiersaat in diese ein paar Radieschen mit einsäen. Radieschen gehen viel schneller auf und markieren die Reihen. Bis die Petersilienpflanzen so weit sind, dass sie den Platz allein benötigen, sind die Radieschen längst abgeerntet. Während dieser Zeit darf der Boden nicht austrocknen. In der Nähe von Kopfsalat entwickeln sich die Pflanzen schlecht. Sie stehen trotzdem besser in Mischkultur im Gemüsebeet, als extra im Kräutergarten. Gute Nachbarpflanzen sind Gurken, Tomaten, Lauch und Zwiebeln. Petersilienduft wehrt an Rettich und Radieschen Erdflöhe ab. Sie sollte nicht am gleichen Standort wie im Vorjahr stehen. Als Boden benötigt Petersilie einen feuchten, nahrhaften, jedoch nie frisch gedüngten Boden ohne Staunässe. Zur Samengewinnung lassen Sie die Pflanze im zweiten Jahr einfach blühen. Die Samen sind erntereif, wenn die Dolde braun wird. Man schneidet diese ab und hängt sie noch zwei Wochen zum Trocknen auf. Selbst ausgesäte Pflänzchen werden besonders stark. Es lohnt sich, sie einfach wachsen zu lassen. Im Spätherbst sollten Sie Petersilie mit Reisig abdecken, so haben Sie auch im Winter und im zeitigen Frühjahr einige Stängel zum Ernten.

Einen weiteren positiven Effekt erzielen Sie mit reichlich Petersilie im Garten. Das kleine Kraut zieht die nützlichen Florfliegen an, die als Larve und als Imago Blattläuse in Massen vertilgen.

Blatt- oder Wurzelpetersilie anbauen

Petersilie gibt es als Blattpetersilie (Petroselinum crispum subsp. Crispum) mit glatten oder krausen Blättern oder als Wurzelpetersilie (Petroselinum crispum subsp. tuberosum). Alle Petersilien haben eine rübenförmige Wurzel. Diese ist bei Wurzelpetersilie besonders ausgeprägt und wird als Bestandteil des Wurzelgemüses neben Möhre, Sellerie und Lauch in Eintöpfen verwendet. Blattpetersilie wird oft als Würzkraut oder Dekoration genutzt, wobei die glatten Blätter eindeutig kräftiger im Geschmack sind. Daher werden diese Sorten von den Köchen bevorzugt. Als Dekoration sind die krausen Blätter jedoch besser geeignet. Häufig im Garten ist die Sorte "Mooskrause". Empfehlenswert ist auch die "Italienische Petersilie" (Petroselinum crispum v. neapolitanum), eine glattblättrige Sorte mit sehr würzigem Geschmack.

Geschichtliches zur Petersilie

Archäologische Forscher bestätigen auf Grund von Samenfunden und Grabbeilagen, dass bereits die germanischen Vorfahren in der Steinzeit (4000 bis 1800 v.Chr.) einige Kräuter wie Kümmel, Petersilie und Pastinak verwendeten. 3000 Jahre v. Chr. wird die Petersilie in einem griechischen Kräuterbuch das erste mal erwähnt. Damit zählt die Pflanze nachweisbar zu den ältesten verwendeten Kräutern der Menschen. Plinius schreibt über Petersilie und im Kräutergarten Karls des Großen (742 bis 814) wuchs sie ebenso. Im Mittelalter fehlte die Pflanze als Heilkraut in keinem klösterlichen Garten. Von hier aus verbreitete sie sich über die Bauerngärten. Sie wurde als harntreibendes Heilmittel genutzt. Ihre Früchte waren im Mittelalter auch ein häufig verwendetes Abtreibungsmittel. Das in den Samen enthaltene ätherische Öl Apiol wirkt auf die glatte Muskulatur von Gebärmutter, Darm und Blase. In hohen Dosen führt dies jedoch zu gefährlichen Vergiftungen. Schwangere sollten daher mit dem Verzehr von Petersilie in großen Mengen vorsichtig sein.

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