Eine schöne Kindheit: spielerisch die Welt entdecken und versorgt werden.

Brezels Tagesrhythmus schaut so aus: erstmal ausschlafen und frühstücken. Seine Lieblingsspeise sind neben Trockenfutter immer noch frische Fische. Die scheinen am Schwanz am besten zu schmecken, denn alle unsere Katzen fangen von dort aus mit dem Auffressen an und arbeiten sich dann zum Fischkopf hoch. Einige unsere Katzen mögen den Fisch lieber angebraten. Werden Katzen aber regelmäßig entwurmt, dürfen sie auch frische Fisch fressen, bei uns kleine Atlantik-Makrelen, die keine Schuppen oder Stacheln haben. Nach dem Frühstück geht es hinaus in die weite Welt, aber sicherheitshalber zusammen mit einem Katzenkollegen oder in der Nähe von einem seiner Menschen. Besonderen Spaß macht es, die Hühner zu erschrecken - anschleichen und dann hinspringen. Die gackern dann immer so schön. Oder den Pferdestall zu erkunden, obwohl die Pferde schon ganz schön groß sind und nicht zu nahe kommen sollen. Oder irgendwas spielen, eine der anderen Katzen ärgern und mit ihr rumbalgen.

Nach dem Vormittags-Ausflug ist erst mal eine Schlafpause notwendig, um die Energie wieder aufzutanken für Mittagessen und einen Nachmittag an der frischen Luft. Üben auf Bäume zu klettern ist auch noch eine tolle Sache. Nur manchmal oben angekommen, weiß Brezel nicht genau, wie wieder runterkommen. Rückwärts runterklettern geht aber immer.

Brezels Nachtleben

Wir haben Brezel bis heute nicht beigebracht, wie die Katzenklappe funktioniert und so bleibt er nachts im Haus. Für einen neugierigen Teenager-Kater ist das auch sicherer, denn er leidet als Heranwachsender manchmal an Selbstüberschätzung. Nach den ganzen Aufregungen des Tages ist es kein Wunder, dass sich Brezel – jetzt im Winter - abends einen warmen Platz am Ofen mit den anderen Katzen teilt und dann später im Bett seiner Menschen die ganze Nacht durchpennt. In einer Schlafpause macht Brezel abends aber noch mit Petuscha, dem Wuschelhund das Sofa unsicher. Spannend dabei ist herauszufinden, wer sich auf wen drauflegen kann.
Auch wenn Brezel jetzt erwachsen wird, so hat er doch einige Verhaltensweisen von klein auf beibehalten: Nachts schläft er immer noch bei seinen Menschen im Bett. Die meiste Zeit am Fußende. Aber zwischendurch bekommt er einen Schmuseanfall, er springt am Fußende aus dem Bett, am Kopfende wieder hinauf und spielt dann "Außenbordmotor", sprich er wickelt sich lauthals schnurrend um meinen Hals und benimmt sich wieder wie eine ganz kleine, schmusebedürftige Miezekatze. Nach ein paar Minuten atmet er einmal ganz tief ein und fällt in einen entspannten Tiefschlaf, die Vorderpfoten noch so manches Mal im Gesicht seines menschlichen Dosenöffners geparkt

Wie eine Katze mit ihrem Schwanz kommunizieren kann

Wenn Brezel draußen seinen Aktionsradius langsam vergrößert und Neues entdeckt, ist das für ihn auch aufregend. Wird er unsicher, stellt er seine Rückenhaare so weit wie möglich hoch und plustert seinen Schwanz auf, dass dieser ausschaut wie eine Flaschenputzerbürste. Damit bedient sich Brezel der universellen Katzenkörpersprache. In unsicheren Situationen macht er sich durch das Aufstellen seiner Haare so groß wie möglich. Eine eventuelle Gefahrenquelle soll dadurch eingeschüchtert werden und sein eigenes Selbstbewusstsein wird in dieser Situation gestärkt. Zieht er sich wieder in eine gewohnte Umgebung zurück, kann er sich wieder normal geben, die Haare sind wieder glatt. Besonders den Schwanz setzt eine Katze für ihre Kommunikation ein. Entdeckt eine Katze einen Menschen, den sie kennt und mag, wird sie das durch einen hoch noch oben gestellten Schwanz ausdrücken. Das ist ihre Art einer positiven Begrüßung. Reibt sie sich dann noch an den Beinen "ihres" Menschen, markiert sie durch dieses Reiben eigentlich ihren Besitz. Sieht Mieze etwas sehr Spannendes wie ein mögliches Beuteobjekt, wird die Schwanzspitze konzentriert hin- und herbewegt. Will sie allerdings ihre Ruhe haben und jemand oder etwas nervt sie, klopft der Schwanz auf den Boden, ein Warnhinweis, der besser respektiert werden sollte. Das passiert Brezel schon mal, wenn er eine Katze älteren Semesters abends noch mal aufmischen möchte. Wenn er diesen Warnhinweis nicht respektiert, bekommt er manchmal auch eine gewischt.

Ist eine Katze dagegen völlig entspannt und ruht liegend, dann ist auch ihr Schwanz entspannt und regungslos.

Noch mehr Brezel-Fotos

Klein-Brezel wetzt die Krallen (Bild: Sabine Kranich)

Autor seit 12 Jahren
101 Seiten
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