Glutenfreie Getreidealternative für Allergiker

Quinoa (Chenopodium quinoa) hat zwar eine getreideähnliche Zusammensetzung, ist aber kein Getreide. Es gehört zur Familie der Gänsefußgewächse (Gattung der Fuchsschwanzgewächse) und zählt wie Amaranth oder Buchweizen zu den Pseudogetreiden.

Quinoa ist verwandt mit Roter Bete, Rüben oder Spinat und auch unter den Namen Andenhirse, Inkareis oder Reisspinat bekannt.

Der große Vorteil, den Quinoa bietet: Auch Weizenallergiker und Menschen mit Zöliakie (glutenfreier Ernährungsweise) können von den wertvollen Nährstoffen im Quinoakorn profitieren.

Nährstoffreiches Superfood

Tatsächlich steckt Quinoa voller wichtiger Vitamine und Mineralstoffe: Es enthält viel Magnesium und Eisen, aber auch Vitamin B, Calcium, Phosphor und Vitamin E.

Flavonoide sind sekundäre Pflanzenstoffe, die zur Gruppe der Polyphenole gehören. Sie sorgen für die antioxidative Wirkung der Quinoasamen: Flavonoide machen freie Radikale unschädlich und helfen auf diese Weise dabei, Erkrankungen wie Krebs, Osteoporose oder Diabetes vorzubeugen. Sie senken außerdem den Cholesterinspiegel und wirken effektiv gegen Bakterien, Viren und Pilze.

Quinoa macht satt – und schlank

Die im Quinoa enthaltenen Ballaststoffe fördern eine gute Verdauung und machen satt. Sie schonen den Blutzuckerspiegel und sorgen dafür, dass Kohlehydrate nur langsam ins Blut übergehen.

Quinoa ist also auch ideal für alle, die etwas Gewicht verlieren möchten.

Quinoa macht (nicht nur) das Herz froh

Die herzfreundlichen Fette im Quinoa können dabei helfen, den Blutdruck zu senken und beugen Herz- und Kreislauferkrankungen vor. Quinoa enthält pflanzliches Omega-3 und zu über 50 Prozent gesunde ungesättigte Fettsäuren, die nicht nur Herz und Gefäße schützen, sondern sich auch positiv auf entzündliche Prozesse im Körper auswirken. Das heißt: Günstig beeinflussen sie u.a. Allergien, Rheuma, entzündliche Haut- oder Darmerkrankungen.

Omega-3-Fettsäuren sind wahre Multitalente: Sie stärken das Immunsystem und wirken sich positiv auf Intelligenz und Lernfähigkeit aus, beugen Alzheimer, ADHS und Depressionen vor.

Ausgezeichnete Eiweißquelle – auch für Vegetarier und Veganer

Was Quinoa so außergewöhnlich macht: Quinoa enthält besonders viel Eiweiß und alle neun essentiellen Aminosäuren. Darunter auch Lysin, das in Getreide nur in geringen Mengen vorkommt.

Quinoa ist also eine ideale Eiweißquelle für Vegetarier und Veganer und sehr gut zur Optimierung der Proteinversorgung geeignet.

Die Aminosäure Lysin soll auch gegen allergische Prozesse wirken und bei der Migränevorbeugung helfen, Viren, Entzündungen, Arteriosklerose und sogar Krebs bekämpfen können. 

Quinoa ist ausgesprochen vielseitig

  • Gegessen werden die Samen bzw. Nüsschen der Pflanze, sie sind eher geschmacksneutral und ähnlich wie Reis zu verwenden – in der Küche lässt sich Quinoa also vielseitig einsetzen: Für Aufläufe und Suppen, für Süßspeisen, Salate ... Auch als Mehlersatz beim glutenfreien Backen kann man die gemahlenen Quinoakörner nutzen.

  • Quinoa enthält Saponine, das sind Bitterstoffe, die die Pflanze vor Schädlingen schützen sollen. Durch das Schälen, Waschen und Kochen der Körner wird die Menge der Bitterstoffe jedoch so weit reduziert, dass die Körner ohne Probleme in der Küche verwendet werden können.

  • Man kann auch die Blätter der Quinoapflanze als Blattgemüse essen.

  • In den Anden wurde Quinoa ursprünglich als Alternative zu Mais angebaut. 

  • Die Hauptanbaugebiete für Quinoa sind Peru, Bolivien und Ecuador.

  • Die Inka sollen Quinoa auch gegen Halsentzündungen eingesetzt haben. 

  • Quinoa enthält Tryptophan, das im Gehirn zum "Glückshormon" Serotonin umgewandelt wird. Wer diesen Effekt nutzen möchte, der muss jedoch darauf achten, wann und in welcher Form er Quinoa in den täglichen Speiseplan einbaut.

  • Aus Quinoa lässt sich auch glutenfreies Bier brauen.

  • Popcorn aus Quinoakörnern ist eine gesunde und kalorienarme Alternative zum klassischen Popcorn. 

Ein in Deutschland heimischer Quinoa-Verwandter: Der Weiße Gänsefuß

Der Weiße Gänsefuß (Chenopodium album), vielen auch als Melde oder Ackermelde bekannt, gehört ebenso wie Quinoa (Chenopodium quinoa) zur Familie der Gänsefußgewächse. Nicht nur in Deutschland, sondern auf der ganzen Welt ist der Weiße Gänsefuß verbreitet und wird vielerorts eher als Unkraut denn als Nutzpflanze betrachtet.

Tatsächlich stellten jedoch schon die Menschen der Jungsteinzeit aus den Samen des Weißen Gänsefußes Mehl her, auch als Sprossen oder in Salaten kann man die Samen verwenden.

In Indien sind die Samen der Pflanze als Grütze beliebt. 

Die Blätter des Weißen Gänsefußes können als Wildgemüse gegessen werden, sie schmecken im Salat und erinnern an Spinat. 

Auch beim Weißen Gänsefuß ist es wichtig, die Samen vor der Verwendung von den bitteren Saponinen zu befreien. 

Der Weiße Gänsefuß (Ackermelde)
Michaela, am 30.04.2016
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Bildquelle:
Monika Hermeling (Was sind "Wildpflanzen" und wo verwendet man sie?)

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