Primär-, Sekundär- und Tertiärprävention

Unter dem Begriff "Primärprävention" versteht man Maßnahmen, die das Ziel haben, Neuerkrankungen und allgemeine Gesundheitsschäden zu senken oder ganz zu verhindern. Primärprävention richtet sich an Personen, die bisher noch keine Krankheitssymptome zeigen, das heißt im Idealfall fit und gesund sind. Maßnahmen, um dieses Ziel zu erreichen, sind z. B. Bewegungs- und Sportangebote, Öffentlichkeitsarbeit für gesunde Ernährung, Antistressangebote und Naturheilverfahren für den häuslichen Gebrauch.

Mit Hilfe der Sekundärprävention sollen Erkrankungen im Anfangsstadium erkannt werden, so dass diese rechtzeitig behandelt bzw.geheilt werden können. Maßnahmen in dem Bereich sind unter anderem der Gesundheits-Check-up 35, hier wird ab dem 35. Lebensjahr routinemäßig (alle 2 Jahre) eine Untersuchung bei einem Hausarzt durchgeführt, im Zweifelsfall ergeben sich hier Hinweise auf chronische Erkrankungen. Screening-Maßnahmen wie das Brustkrebs-Screening dienen der Früherkennung von Brustkrebs und anderen Stoffwechsel- und Hormonerkrankungen.

Spricht man von der Tertiärprävention, geht es darum, bereits bestehende Erkrankungen an einer Verschlimmerung zu hindern. So lassen sich Folgeerkrankungen abwenden und im Idealfall verstärkt Lebensqualität wieder herstellen. Zu den praktischen Möglichkeiten gehören unter anderem Maßnahmen der Rehabilitation, z. B. nach einem Herzinfarkt oder im Rahmen einer Krebstherapie. 

Sport - taucht auf allen Ebenen der Prävention auf (Bild: Lazare / Pixabay)

Verhaltens- und Verhältnisprävention

Maßnahmen der Verhaltensprävention setzen direkt am Menschen an und sollen praxisorientiert der Gesundheit und der Lebensqualität dienen. Hier stehen Gesundheitsaufklärung, Gesundheitspädagogik und Beratung an erster Stelle. So lassen sich gesundheitsfördernde Maßnahmen in den Alltag integrieren und gesundheitriskante Verhaltensweisen reduzieren. Werden auf diesem Weg Gesundheitkompetenz, Einsicht und Motivation bei verschiedenen Zielgruppen gefördert, lässt sich ein Verhalten dauerhaft ändern. Praktische Beispiele hierfür sind Programme zur gesunden Ernährung, Schulung von Diabetes-Patienten und Aufklärung über Sexualität.

Unter dem Begriff" Verhältnisprävention" versteht man gesundheitsfördernde Maßnahmen im Umfeld von Menschen. Aktivitäten setzen an seiner Umgebung, den dortigen Lebensbedingungen an. Das können kommunale Maßnahmen wie der Ausbau von Fahrradwegen und Grünanlagen, sportliche und kulturelle Angebote oder der Neubau von Kita's und Schulen sein. Im Rahmen verhältnispräventiver Ansätze geht man davon aus, das die biologischen und sozialen Bedingungen, in denen der Homo sapiens lebt, Einfluss auf die Entstehung von Krankheiten haben kann. 

Verhaltens- und Verhältnisprävention lassen sich perfekt kombinieren. So lassen sich verschiedene gesundheitsbezogene Maßnahmen bündeln.

Zielgruppenprävention

Hier werden präventive Maßnahmen für bestimmte Zielgruppen erarbeitet und in die Praxis umgesetzt. Das können z. B. Berufe mit einem erhöhten Expositionsrisiko (Chemiearbeiter) sein, Betroffene mit einem bereits bestehenden Krankheitsrisiko (Übergewicht, Bluthochdruck), Personen mit genetischer Vorbelastung. In allen diesen Fällen kann der individuelle Gesundheitsgewinn hoch sein, Maßnahmen sind oftmals leichter durchführbar und kosteneffizienter. 

Mein Artikel dient der allgemeinen Information und ersetzt nicht den Rat eines Arztes, Heilpraktikers und Apothekers. 

Ashlie, am 26.07.2018
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