Am Anfang ist das Thema für einen Bericht - Die Struktur einer Geschichte ist wichtig

Einen guten Bericht schreibenAllein eine spritzige Idee zu haben genügt nicht, einen interessanten Text daraus zu gestalten und ihn online oder print zu veröffentlichen. Der Weg ist das Ziel, den Leser zu fesseln und für den Inhalt zu begeistern. Eine gute Gliederung und eine klare, verständliche Sprache sind wichtig. Der Bericht umfasst drei Blöcke:  Einleitung, Hauptteil und Schluss. Nachfolgend wird beschrieben, wie ein Zeitungsbericht über ein aktuelles Ereignis geschrieben werden sollte.

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Am Anfang eines Berichts den Leser fesseln - Ein guter Einstieg weckt die Neugierde auf mehr

Die Flut an Informationen ist groß. Täglich erhalten die Menschen über Fernsehen, Radio, Zeitungen, Zeitschriften und übers Internet einen regelrechten Informations-Tsunami an aktuellen Ereignissen, interessanten Begebenheiten und Aktionen. Sie suchen sich das aus, was ihnen interessant erscheint. Das Thema, das einem selbst im Kopf herumschwirrt und gerade auf den Nägeln brennt, ist nicht für alle en vogue. Deshalb ist die Einleitung eines Textes, der "Lead", besonders wichtig, um die Neugier des Lesers zu wecken und ihn mit der Nase auf den Inhalt der Geschichte oder Nachricht zu stoßen.

Was, wo , wer, warum...

Der Leser von heute wünscht knappe und leicht verständliche Informationen. Am Anfang eines Textes soll ihm vermittelt werden, was im Inhalt verpackt ist.Er muss wissen, was passiert ist, wo es stattgefunden hat, wer darin verwickelt ist oder das Ganze angezettelt hat, warum es geschah - also der Anlass einer Veranstaltung, eines Geschehens.

Beispiel: In dem kleinen Dorf XY (wo) am Rande des Odenwalds kam es am Donnerstagabend (wann) zu einer tätlichen Auseinandersetzung (was) zwischen  Bürgermeister Hans Schlawackel und dem Gemeinderat Peter Haudrauf (wer). Ursache des Streits war die geplante Mobilfunkantenne auf dem Schuldach (warum).

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Gut schreiben

Im Hauptteil des Berichtes Hintergrundinformationen transportieren

In der Einleitung werden dem Leser die grundlegenden Informationen mitgeteilt. Nun will er wissen, wie sich die Geschichte im Einzelnen entwickelt und abgespielt hat. Kurze, verständliche Sätze in einer klaren Sprache erklären Zusammenhänge und den Ablauf des Ereignisses. Wer einen Bericht schreiben will, muss dies beachten, um einen interessanten Text zu verfassen, der den Leser fesselt und bei der Stange hält.

Zwei Beispiele sollen verdeutlichen, wie das Interesse verpufft, wenn ein Text zu langatmig geschrieben ist; dabei auch noch stilistische Mängel aufweist und wie es besser gemacht werden kann.

Negativbeispiel:
Mit der Verhinderung der Aufstellung einer Moblifunkantenne auf dem Dach der Schule wollte der Gemeinderat Peter Haudrauf (XY-Partei) den Willen der Elternschaft, die schon mit Vertretern des Elternbeirats bei der am Mittwoch stattgefundenen Gemeinderatssitzung auf den Zuhörerbänken saß und Protestplakate dabei hatte, gegenüber Bürgermeister Schlawackel (Partei ABC) deutlich machen, der, wie Haudrauf sagte, die Aufstellung der Mobilfunkantenne zur Verbesserung des Empfanges von Gesprächen auf dem Handy im Dorf zur Umsetzung bringen will...

Positivbeispiel:
Bereits in der Gemeinderatssitzung am Mittwochabend hatten sich Mitglieder des Elternbeirats in den Zuhörerbänken versammelt und mit Plakaten gegen die geplante Mobilfunkantenne auf dem Schuldach protestiert. Bürgermeister Schlawackel hatte sich für die Antenne ausgesprochen. Er war überzeugt, dass der Handy-Empfang dadurch deutlich verbessert wird.

Zu Beginn des Hauptteils sind Hintergrundinformationen der Story zu vermitteln, die dem Leser einen Einstieg in die Thematik verschaffen. Zu lange Sätze, dazu noch eingeschobene Nebensätze und die Aneinanderreihung von Substantiven wirken verwirrend und langweilig. Substantivierungen (der Gebrauch von Hauptwörten, mit denen ein Tätigkeitswort ersetzt wird), sollten grundsätzlich vermieden werden. Im Positivbesipiel wird deutlich, wie durch klare und kurze Sätze der Hintergrund zum Geschehen so transportiert wird, so dass der Leser den Text auch auf Anhieb versteht.

Der Leser muss den Inhalt nachvollziehen können

Die Story sollte so beschrieben sein, dass der Leser den Ablauf nachvollziehen kann. Gerade in einem Bericht ist zu vermeiden, eigene Eindrücke mit einfließen zu lassen. Es geht hier ausschließlich um eine sachliche Information ohne subjektive Bewertung. Die eigene Meinung hat in einem Bericht nichts verloren. Sie gehört in einen Kommentar oder in einen Leserbrief.

Weniger ist mehr oder "In der Kürze liegt die Würze"
Es liegt in der Natur der Sache, möglichst ausführlich über ein Ereignis berichten, bei dem man selbst anwesend war. Hier muss sich der Verfasser des Textes selbst an die Kandarre nehmen. Ausschweifende Schilderungen langweilen den Leser. Er will möglichst schnell das Wichtigste erfahren. Es ist hilfreich eine Art "Geschehnisliste" zu erstellen, bevor man den Hauptteil schreibt. Oft wiederholen sich die Dinge. Das merkt man sofort, wenn die wichtigsten Punkte eines Ereignisses in chronologischer Reihenfolge aufgelistet sind. Schon von vornherein wird ausgemistet, was für den Leser nicht vordergründig interessant ist. In jedem Fall gilt hier der Aphorismus "In der Kürze liegt die Würze".

Der Schluss als i-Tüpfelchen in einem Bericht
Ist der Hauptteil des Berichtes mit der Erläuterung der Hintergründe und der Beschreibung des Ablaufs abgeschlossen, dann muss noch ein Schluss gefunden werden, der die Story abrundet. Ein schönes Stilmittel ist ein Zitat, das zum Resümee passt und dem Text ein i-Tüpfelchen aufsetzt. Grundlegend soll der Schluss eines Berichtes nicht länger sein als die Einleitung und zusammenfassen, was die Moral der Geschichte ist oder ob sich weitere Konsequenzen daraus entwickeln.

Krimifreundin, am 29.01.2011
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Bildquelle:
von Kerstin Schuster (Schreibwettbewerbe 2012 - aktuelle Wettbewerbe für Autoren und Hobb...)

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