Begriffe wie SAS, FAR, KSK, CRAP, GUEPARD sind uns Zivilisten fremd. Doch sie gehören zu unserer Zeit, sind Realität.

Einer afrikanischen Kriegshorde in die Finger zu fallen ist recht uncool. Die Jungs und Mädels haben sehr wenig Humor. Die haben vielleicht kein vernünftiges Hemd am Arsch, aber eine AK 47 ( Kalaschnikow russisch. – chines.) oder einen RPG 7 (Panzerfaust) allemal. Dann arbeiten die auch gerne mit dem Buschmesser. Ich erspare uns hier die Einzelheiten. Ich habe zeitweise beim Entwicklungsdienst gejobbt. Meist im Winter, da hat man als Strandaufsicht am Mittelmeer recht wenig zu tun. Also hab ich LKW gefahren und beim Bau eines Krankenhauses in der Zentral-Afrikanischen-Republik in der Stadt Nola geholfen.

Die Franzosen haben aus ihrer Kolonialzeit noch Verbindungen zu diesen Ländern. Und meist auch Truppen dort stationiert. Deren Hauptaufgabe ist es, im Fall der Fälle Europäer, Amerikaner und alle die, die es möchten zu evakuieren. Sogenannte Alerte - Guepard – Einheiten stehen in Frankreich zum Sprung über den Teich und zur Verstärkung bereit. Diese gehören zur FAR = Force Action Rapide = Schnelle Eingreiftruppen. Bei Alarmstufe 1 schlafen die im Kampfanzug mit Knarre am Bett. Transporteinheiten stehen bereit und am nächsten Airport warten aufgetankte Transportflugzeuge.  

Man, und ich meine Weißer Mann, schläft in Afrika besser, wenn so eine Truppe in der Nähe ist. Um stets fit und einsatzbereit zu sein, trainieren diese Soldaten ständig.

Bei der Befreiung der Radioleute in Kigali fehlte uns Deutschen die notwendige Logistik und die Erfahrung.

Kindersoldaten sind auch gefährlich (Bild: eigen)

Fast alle Länder haben solche Spezialeinheiten. Das Training ist fast überall gleich.

Im Satelliten- und Internet-Zeitalter gibt es kaum noch Geheimnisse. So haben Ausbildungszentren von turbo supergeheimen Lehrgängen heute fast alle eine Homepage und preisen ihre Vorzüge wie gute Hotels an. Die erste Adresse in Frankreich, ja wahrscheinlich Europa ohne Russland (darauf komm ich in der nächsten Folge) ist das CNEC = Centre National d'Entrainement Commando in Montlouis. Nahe der spanischen Grenze in den katalanischen Bergen der Pyrenäen. Dort gibt es Grundlehrgänge für Mannschaften. Ausbildung für Offiziere und Unteroffiziere und Spezialtraining für besondere Kräfte.

Alle, die dort trainieren, haben also bereits eine militärische Ausbildung hinter sich. Sind also bereits Soldaten. Meist Berufs- oder Zeitsoldaten.

Die harten Lehrgänge dauern 6-8 Wochen und gehen an die Substanz. Ziel ist es, die Schmerzgrenze zu überwinden und an den absoluten Rand der Leistungsfähigkeit zu kommen. Erreicht wird das durch Schlafentzug (Nacht- und Orientierungsmärsche), Unterricht in Sprengstoff, Sprengfallen, Nahkampf, Hindernis-Parcours vom Feinsten. Nautische Übungen lösen sich mit Klettertouren in den Bergen ab. Taktische Manöver im Schnee, Schießplätze gibt es reichlich. Panzerabwehrkampf, Häuserkampf, Gefangenenverhöre u.s.w.! Transport von Verletzten kommt auch immer gut an. Natürlich auch Waffenkunde und Schießen mit Feindwaffen. Überlebenstraining und noch einiges mehr. 

Links im Bild der legendäre Chef des 4eme Commando Kieffer. 

Einige Übungen für Untrainierte unmöglich.

Zitadelle von Montlouis (Bild: eigen)

Autor seit 12 Jahren
315 Seiten
Laden ...
Fehler!