Die Zeichen deuten - die Keime des Kommenden erkennen

 Astro-Dice (C) Sundra Kanigowski www.sundra.euDie meisten kennen aus der Geschichte noch das Orakel von Delphi, das von unseren Vorfahren besucht und befragt wurde, wenn sie z.B. wissen wollten, ob ein kriegerisches Manöver erfolgreich sein werde, wie die Ernte in diesem Jahr ausfallen werde und viele Ereignisse mehr, die einer Deutung bedurften und einem Ratschlag, was zu tun sei. Das Orakel von Delphi sagte stets die Wahrheit, drückte sie aber in Bildern und Worten aus, die es zu enträtseln galt.

 

Unsere germanischen Urahnen schnitten Stöcke, ritzten Runen, warfen die Hölzer zu bestimmten Fragen auf den Boden, deuteten ihre Zeichen und Lage zueinander. Auf der ganzen Welt und bei allen Völkern wurde orakelt und geweissagt: im Alten Ägypten, in China und Tibet, in Afrika, im alten Israel, in Nord- und Südamerika und in Australien. Die Natur selbst setzt immer ihre Zeichen, und wer diese Sprache versteht, kann aus dem Verhalten von Tieren, Pflanzen, Wind und Wolken, Planeten und Lichtern die Keime des Kommenden erkennen.

Das Orakel bezeichnet eine mit Hilfe eines Rituals oder eines Mediums gewonnene transzendente, häufig göttliche Offenbarung, die der Beantwortung von Zukunfts- oder Entscheidungsfragen dient. Die mittels des Orakels gewonnenen Hinweise...

Suche nach Antworten

Auch heute zieht es viele Menschen zu Orakelmethoden, zur AstrologiOrakelstäbchen/ Wikipedia / Dr. Meierhofere und zum Tarot in der inneren Gewissheit, einen Rat in einer wichtigen Angelegenheit zu bekommen, eine mögliche Entwicklungs-Chance oder Störung rechtzeitig zu erkennen oder um sich selbst und den Sinnihres Daseins zu verstehen. Das Vertrauen in die sogenannten "Helfer der Menschheit", in die schwarz betuchten und weiß bekittelten Experten für religiöse und seelische Fragen nimmt ab.

Wissenschaftliche Forschungen und Entdeckungen führen zwar zu mehr Wachstum, Macht und Bequemlichkeit, doch die natürliche und ganzheitliche Beziehung zum Kosmos und zur Natur bleibt auf der Strecke. Mit all ihren empirischen Wissensansammlungen kann uns die Wissenschaft nicht sagen, welcher Weg für uns der richtige ist, wie wir mit unserem Innersten in Kontakt kommen können oder welchen Sinn ein bestimmtes Ereignis für uns hat. Weder die traditionellen religiösen Führer und Lehrer noch die studierten und promovierten Spezialisten haben den wahrhaft Suchenden etwas zu sagen.

Orakel und Synchronizität

Weitere Infos zum ASTRO-ORAKEL in der Beratungspraxis auf meinem Blog.

 http://ex-pan-vision.blogspot.de/

Runen raunen

UR und EH Rune im Tor: Harmonische Verbindung im Urgrund (Bild: Sundra Kanigowski)

Das LAF – Lied

(aus "Runenlieder" von Sundra Kanigowski)

 

Lös dich, Leid, vom Läuterstein!

Lös dich, Lügenleim, vom Leib!

Leuchte, liebe durch die Häute,

Lass Lungenflügel Lichtlust sein!

 

Lab des Lebens, Liebesfluss,

Leit Licht ins Land der Lanzenleute,

Lös Leidenslast in Wonnelachen,

Lass Lieder wieder lachend tanzen!

 

Landeslos zeugt Weltenlos.

Völkerleiber, lichtgeläutert,

Heilen leicht der Mutter Leib,

Lenken Weltenfloß in Liebe.

 

Lebenswasser, Heilger Quell,

Pulst jetzt Licht durch alle Glieder,

Heilt der Menschheit Leib und

Trägt den Grund auf Flügeln.

 

Liebesrunenlaute leuchten:

Lina lauka lügenleim

Lina lauka läuterstein

Lina lauka flügellust

Lina lauka liebesfluss

 

Laffen lassen Waffen fallen

Pfaffen fallen lallend ein

Lauch lugt aus der Leiber Linnen

Minne Liebeslaute lenkt

Leben lacht im Licht der Lande

 

LAF LOVE LAUGH

Wunsch nach unpersönlichen Mittlern

Vor allem jüngere Menschen lehnen heute jede Art von persönlichen Mittlern ab zwischen sich und dem, was sie Gott, Leben oder das Ganze nennen. Sie trauen auch den zahlreichen selbst ernannten Gurus der Esoterikszene nicht über den Weg. Hinzu kommt, dass ihr Vertrauen in sich selbst auch noch nicht gefestigt ist. Sie schwanken und leiden, weil sie sich nicht sicher sind, ob der Weg, den sie eingeschlagen haben, wirklich sinnvoll und richtig ist. Sie leiden, weil sie nicht wissen, ob ihre Entscheidung zu einem beruflichen oder zwischenmenschlichen Problem richtig ist, und fragen sich, ob es nicht doch eine stimmigere, fruchtbarere Lösung für alle Beteiligten gibt. Es ist beängstigend und frustrierend, mit all diesen Unsicherheiten und Fragen allein zu sein!

 

Welche Alternativen bleiben übrig, wenn nach dem Sinn der Existenz oder dem eigenen Leben geforscht wird? Das Orakel bietet sich hier dem Suchenden als unpersönlicher Mittler an. Bei jedem Orakel wird eine höhere Instanz als die menschliche Persönlichkeit um Rat oder Entscheidungshilfe gebeten. Als Antwort kommen Zeichen, Bilder, Zahlen oder ein Spruch, wobei die Stäbchen, Münzen, Steine und Würfel lediglich unpersönliche Mittler zur Weisheitsquelle in uns selbst sind.

 

Schon mal orakelt?

Orakelmethoden (Bild: (C) Sundra Kanigowski)

Orakeln lernen

Wer das Orakel selbst befragen will, muss allerdings seine Sprache lernen, die Symbolsprache des jeweils benutzten Bild-, Zahl- oder Zeichensystems. Wird das Astro-Orakel mit den drei zwölfflächigen Würfeln befragt, muss die Symbolsprache der Astrologie bekannt sein, um die Antwort verstehen zu können. Werden die 50 Schafgarbenstängel oder die drei Münzen für das I Ging benutzt, sollte der Fragende zumindest mit der Technik und der Benutzung des chinesischen Weisheitsbuches vertraut sein. Um die Antwort der gezogenen Runen zu verstehen, muss der Ratsuchende vorher durch die Runen-Einweihung gegangen sein, in der sich ihm persönlich die Weisheit der Runen offenbart hat. Wer sich selbst die Karten legen will, kann dies erst einmal unbefangen tun, die Bilder auf sich wirken lassen und Erfahrungen damit sammeln.

Wer das Orakeln ernst nimmt, wird sich in der Stille entsprechend vorbereiten. Früher gingen die Ratsuchenden auf den Berg oder zogen sich in die Einsamkeit und Stille des Waldes oder einer Höhle zurück, sie fasteten und reinigten ihre Körper, nicht nur den physischen, auch ihren Gedanken- und Emotionalkörper. Der Sinn dieser Reinigung ist, den Einfluss des unbewussten, persönlichen Wunschdenkens möglichst gering zu halten oder ihn ganz auszuschließen.

 

Wie funktioniert ein Orakel?

 

Denn mit der Befragung eines Orakels greifen wir immer auf ein ganzheitliches System von Symbolen und Antworten zurück, in der jede Situation und jede Entwicklungsphase ihren Sinn hat. Diese Einheit wird z.B. offenbart durch die 64 Hexagramme des I Ging, das astrologische System mit den 12 Tierkreiszeichen, Planeten und Häusern oder die 24 Runen der Futhark-Reihe. Orakel funktionieren allerdings nur unter folgenden Voraussetzungen: Der Fragende ist dem Orakel gegenüber offen und vorurteilslos eingestellt und hat sich vorher schon um die Antwort seines Problems bemüht, doch keine Lösung gefunden. Der Ablauf ist folgendermaßen.

 

Die Frage ist formuliert und aufgeschrieben. Ein Mittel zum Orakeln wird benutzt, es werden z.B. drei Münzen, Steine oder Würfel "geworfen" und die Antwort an eine höhere Instanz (die Einheit, das Ganze) abgegeben. Die Bilder, Zeichen, Symbole oder der erhaltene Spruch wollen nun gedeutet sein. Es geht darum, die Antwort eher intuitiv zu erfühlen als rational zu erfassen, was nur mit einem unvoreingenommenen, offenen Geist und im Vertrauen um die innere Weisung geschehen kann. Das Bild, das Symbol oder die Worte lösen Assoziationen und Erinnerungen in uns aus. Wir fühlen uns innerlich angesprochen, empfinden und erahnen, was das Symbol uns sagen will und erkennen den Sinn in unserer Situation. Wir fühlen uns gestärkt durch eine ganzheitliche, geeinte Kraft, die hinter uns steht, in die unser persönliches Leben eingebettet ist. Da wir das Orakel im richtigen Geist – mit der rechten Einstellung – benutzt und uns für das Ganze geöffnet haben, erfahren wir auch den "Willen" des Ganzen.  

 

Vorbereitung für die Arbeit mit dem I Ging

Wer das Bedürfnis oder die Notwendigkeit zum Orakeln verspürt, wem ein Thema oder ein Problem unter den Nägeln brennt, wer die Keime des Kommenden erkennen möchte, darf sich auf den nächsten Artikel freuen, in dem ich das chinesische I Ging vorstelle: Orakeln mit dem I Ging.

Hexagramm 64 Vor der VollendungHexagramm 64 WE DSI / Vor der Vollendung

 

 

 

 

Bildquelle: Wikipedia / Sarang

Literaturhinweise

Marie-Louise von Franz "Wissen aus der Tiefe", Über Orakel und Synchronizität, Kösel-Verlag München, 1987

Dane Rudhyar "Astrologischer Tierkreis und Bewusstsein", Kailash Hugendubel, München, 1993

Dr. Joseph Murphay "Das I-Ging-Orakel Ihres Unterbewusstseins", Ariston, 1984

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