Sondengänger sind keine Seltenheit (Bild: MTSOfan / Flickr)

Die Vorzüge des Schatzsuchens – Balsam für die Seele

Man kann wohl kaum behaupten, dass die Schatzsuche ein normales oder gar weit verbreitetes Hobby ist. Dennoch gibt es in Deutschland inzwischen eine große Community, die diesem Hobby regelmäßig nachgehen, schätzungsweise rund 40.000 zieht es in die Natur. Die Naturverbundenheit, die dem Schatzsuchen einen positiven Nebeneffekt beschert, weckt die Abenteuerlust, plötzlich fühlt man sich zurückversetzt in einem dem Menschen nicht durchlaufendem Zeitalter als der Mensch noch mehr als jetzt draußen arbeiten und sich selbst versorgen musste. Das Suchen weckt Urinstinkte und eine gewisse Spannung wird erzeugt, denn die Ungewissenheit was man denn finden mag, ist eines der wichtigsten Empfindungen, die dem Sondengänger antreibt immer weiter zu suchen. Denn wie auch beim Angeln kann man sich so sehr in diesem Hobby verlieren und obwohl die Suche an sich schon das Ziel beinhaltet, treibt der Ehrgeiz einem weiter an um den großen Schatz zu finden. Aber von nichts kommt nichts. Wie bei allen großen Vorhaben, gibt es auch bei der Schatzsuche einiges zu beachten.

Was brauche ich?

Die Schatzsuche ist relativ leicht umsetzbar, aber gewiss nicht jedem frei zugänglich. Es bedarf an einer speziellen Ausrüstung und ist daher ein eher kostenaufwendiges Hobby. Obwohl Schatzsuchen relativ jahreszeitenunabhängig ist, variieren die Bodengegebenheiten je nach Temperatur. Unter Frost sind die Bedingungen erschwerter, sodass man eher zur Pickel und oder Spaten greifen sollte als zur Schaufel. Man trägt am besten Handschuhe und ein festes Schuhwerk oder auch Gummistiefel. Hier sollte man die antreffenden Bodengegebenheiten im vornherein bedenken und abklären. In Wäldern sollte man wegen der Zecken-Gefahr Arme und Beine bedeckt behalten. Neben dem Metalldetektor hilft auch ein Pointer die Suchstelle genauer zu durchforsten um besonders kleine Gegenstände leichter zu finden. Außerdem sollte man einen Eimer oder anderweitige Verstaumöglichkeiten zum Tragen für die Beute bei sich haben. Zu guter Letzt ist eine Portion Geduld nötig.

Die besten Orte für die Suche

Für die Planung gehört, neben der Ausrüstung, auch die Frage was man finden möchte. Der Ort ist abhängig von dem gewünschten Suchobjekt. In jedem Fall sollten die gesetzlichen Bestimmungen der Bundesländer überprüft werden, sowie Hinweise auf Schildern beachtet werden. In manchen Gebieten braucht man Genehmigungen, besonders wenn es sich um für Archäologen interessante Gebiete handelt. Generell kann man zwischen zwei Typen von Sondengänger unterscheiden: Diejenigen, die nach zeitgenössischem Geld suchen sowie Schmuck und diejenigen, die historische Artefakte finden wollen.

Der Geschichte auf den Schlichen

Die These, dass unsere Geschichte schon vollkommen ausgerollt ist, gilt insbesondere für Sondengänger nicht. An gewählten Plätzen schlummert unter der Erde bis heute für die Geschichte wertvolles Material. Nicht umsonst sind viele Sondengänger auch Träger des kulturellen Erbes.

Im Laufe der Jahrhunderte gab es viele Kriege, die all ihre Spuren hinterlassen haben, im wahrsten Sinne des Wortes: Aus Angst vor Raub haben die Menschen während des zweiten Weltkrieges ihr Hab und Gut vergraben. Ohne wiederzukehren. Die gewaltsame Seite des Krieges hinterließ Patronen, Waffen, Helme oder Orden. Um auf diese Objekte zu stoßen, sollte man sich informieren wo Schlachten stattfanden und insbesondere auf Schützenlöcher, Bunker und Deckungsgräben achten. Diese sind meist im Wald anzutreffen. Aber auch auf offenen Feldern wird man fündig.

Der Zweite Weltkrieg als prägendes Ereignis mit ihren materiellen Hinterlassenschaften ist natürlich nicht das einzige historische Ereignis, welches für den Sondengänger von Interesse ist: Auch Kelten, Römer, Germanen, Hunnen und Schweden befanden sich im Laufe der Jahrhunderte auf deutschem Territorium und vergruben ihre Wertsachen.

Neben Wälder und Felder sind auch alte Straßen, die als Handelswege genutzt wurden, alte, große Bäume und Steine interessante Stellen. Diese Markierungen sind bis heute präsent. Die Nähe von Burgen, Brücken und Ruinen sollten auch nicht außer Acht gelassen werden. Um wirklich Erfolg zu haben, muss man über die historischen Ereignisse vor Ort Bescheid wissen.

Geld ist alles

Wer eher darauf aus ist, zu einem kleinen Taschengeld zu kommen, sollte Plätze aufsuchen, an denen sich viele Menschen tummeln. Besonders im Sommer findet man viele Menschen in Parks, Wiesen, Seen und Badestrände an. Dort kann es schon mal passieren, dass einem das Kleingeld aus der Tasche fällt. Der Sondengänger, welcher rücksichtshalber zu einer nicht so besucherstarkten Zeit aufkreuzen sollte, findet dort sicherlich das verlorene Geld wieder. Mit Glück stößt man auch auf Schmuck. Leider lässt es sich kaum vermeiden auf Müll zu stoßen, die die Besucher zurückgelassen haben. Aber auch Müll kann interessant sein wenn er z.B. aus den 80iger Jahren stammt; Produkte und Verpackungen, die es so nicht mehr gibt.

Was man bei einem Suchgang alles finden kann (Bild: pitsoft / Flickr)

Letztendlich ist alles Ausgegrabene ein Stück Geschichte, welches aus dem dunklen, fast Vergessenen wieder in unsere Gegenwart gebracht wird. Mal wertiger, mal weniger von Wert. Der Spaß sollte dabei ungeachtet an erster Stelle stehen, denn ein Hobby ohne Spaß ist kaum vorstellbar.

Autor seit 8 Jahren
17 Seiten
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