Der Wunderbaum im Garten

Manchmal ist Rizinus bei uns auch als Christpalme bekannt. Die Heimat liegt vermutlich in den tropischen Gebieten Afrikas, wo der Baum mehrjährig wächst und eine Höhe von 13 Metern erreichen kann. Deshalb ist der Wunderbaum bei uns auch nicht winterhart. Er kann im Sommer im Freiland gehalten werden und dabei bei guten Bedingungen bis zu drei Meter Höhe erreichen. Ein warmer, sonniger Standort und eine humusreiche Erde sind nötig für das rasche Wachstum. 

Der Wunderbaum bildet große, glänzende, strahlenförmige Blätter, die eine Größe von 30 bis 60 cm erreichen können. Nach der Blüte bilden sich an den rispigen Blütenständen stachelige Kapselfrüchte, die die giftigen Samen enthalten. Eine Vermehrung der Pflanze durch Samen ist möglich. Die Pflänzchen werden im Haus vorgezogen und erst wenn keine Nachtfröste mehr zu erwarten sind, ins Feiland ausgepflanzt.

Bild: gnubier  / pixelio.de

Rizin – ein tödliches Gift

Die gemusterten Samen des Rizinusbaumes enthalten das wasserlösliche Protein Rizin. Zwei bis vier Samenkörner reichen aus um einen Erwachsenen zu töten, bei Kindern ist die Dosis entsprechend geringer. Deshalb sind die Pflanzen in Gärten oder in Reichweite von Kindern absolut ungeeignet, da die Samen noch dazu sehr hübsch gezeichnet sind. Symptome einer Vergiftung können erst nach Stunden nach dem Verschlucken der Samenkörner auftreten. Das Gift führt zu einer Zerstörung der roten Blutkörperchen. Ein Gegengift ist nicht verfügbar.

Rizin ist eines der wirksamsten Gifte der Natur und wird sogar in der Kriegswaffenliste geführt. Zumindest ein tödliches Attentat kann eindeutig auf Rizin zurückgeführt werden. Dabei wurde der bulgarische Journalist G. Markow mit einem Regenschirm attackiert, in dessen Spitze sich das tödliche Gift befand. Auch AlKaida soll sich, einer Pressemeldung zu Folge, zumindest gedanklich mit dem Einsatz von Rizin befasst haben. Obwohl das Gift verhältnismäßig einfach zu gewinnen ist, ist es als Massenvernichtungswaffe nur schwerlich geeignet.

Rizinusöl ist ein gutes Kosmetiköl

Obwohl die Samen die giftige Eiweißverbindung Rizin enthalten, ist das daraus gewonnene Öl frei von Gift, und ein geschätzter Rohstoff in Kosmetik und Medizin. Rizinusöl ist auch als Kastor Öl (INCI: Castor Oil) bekannt. Es ist ein fettes Öl, und besteht aus über 80 Prozent Ricinolsäure. In Kosmetikprodukten gibt es einen schönen Glanz und wird deshalb gerne in der dekorativen Kosmetik für Wimperntuschen, Lipgloss und Lippenstifte sowie für Haarpflegeprodukte verwendet. Rizinusöl besitzt hautpflegende Eigenschaften und ist ein wichtiger Bestandteil bei der Seifenherstellung. Es ergibt weiche, leicht transparente Seifen. Innerlich angewendet besitzt Rizinusöl eine starke abführende Wirkung.

Bild: Marco Barnebeck(Telemarco)  / pixelio.de

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