Die Politik des Einkaufens

Wir alle haben uns im Laufe der Zeit bestimmte Einkaufsgewohnheiten zugelegt. Ob wir wöchentlich unseren Lebensmittelbedarf im Supermarkt auf der "Grünen Wiese" decken oder den Wochenmarktbesuch geniessen,wir handeln politisch? Ob der Einzelhandel unser liebstes Einkaufsziel ist oder wir uns bereits beliefern lassen, wir handeln politisch!

Wer Sparen will beim Einkauf, der geht zum Diskounter. Bequeme oder körperlich eingeschränkte Menschen nutzen den Supermarkt um die Ecke oder lassen sich beliefern. Geniesser gehen auf Wochenmärkte und in Hofläden. Ökologiebewusste Mitmenschen vertrauen dem Biomarkt.

Es wäre jetzt einfach die Schubladen der Parteien zu öffnen und den ökologisch Einkaufenden in die grüne Kiste zu stecken. Dem Geniesser zu unterstellen, er ist liberal und dem Wocheneinkäufer konservativ abzustempeln ist unseriös und wird sich am Ende des Artikels als unwahr herausstellen.

Wem, bei aller Ironie, die diesen Artikel begleitet ein sparsames, nachhaltiges und umweltverträgliches Handeln wichtig ist, der darf sich auf wertvolle Tipps freuen. Unsere Zukunft und die Zukunft unserer Kinder liegt in unseren Händen. Jeder steuert seinen Teil dazu bei, durch sein tägliches Handeln.

Supermarkt total (Bild: kraeuterkoch24.de)

Geübtes Einkaufsverhalten

In der Regel kauft der Endverbraucher den Großteil seines Haushaltsbedarfes im Supermarkt oder beim Diskounter. Der beruflich voll ausgelastete Kunde nutzt das gesamte Sortiment im Megacenter außerhalb der Ballungsräume mit genügend Parkplatz und benachbartem Baumarkt und Elektrocenter. So reicht ein Einkauf für ein bis zwei Wochen. Wer aufs Geld schauen muss bevorzugt den Diskounter und nutzt dort mit Vorliebe die Angebote inklusive der Elektro-, Bekleidungs- und Einrichtungsartikel.
Der moderne Endverbraucher stellt am PC seinen Einkauf zusammen und lässt es sich bequem nach Hause liefern.
 Ein Geniesser wird immer den Einkauf zum Erlebnis machen, seiner Lust am Frischen fröhnen, ob im Fachgeschäft, auf dem Wochenmarkt oder beim Erzeuger selbst.

So unterschiedlich die Menschen,

so verschieden sind die Verhaltensmuster.

Und doch haben sie Eines alle gleich -

sie zerstören unsere Zukunft!

Die Folgen unseres derzeitigen Konsumverhaltens sind weitreichend. Aufstrebende Nationen wie China und Indien kopieren unser Konsumverhalten, werden allein durch ihre Anzahl an Einwohnern den Weltmarkt in Turbulenzen versetzen. Wollen wir in Europa eine Hungersnot verhindern müssen wir ab heute unser Handeln verändern. Dazu bedarf es keiner großen Umstellung, es reicht ein bischen Sensibilität und Eigenverantwortung.

die Menge machts

Masse oder Klasse (Bild: kraeuterkoch24.de)

die Falle!

Jeder hat es schon erlebt beim Einkauf: Fast nie deckt die Verpackungsgröße  den individuellen Bedarf. Kleinpackungen sind teurer und bei der Großpackung bleiben Reste übrig. In beiden Fällen zahlt der Verbraucher einen hohen Preis. Teuer oder wegwerfen - das ist in den meisten Fällen die Wahl.

Jeder Kunde könnte sich schwarz ärgern. Wobei die Farbe das Stichwort liefert. Unsere derzeitige Verbraucherministerin Ilse Aigner versucht mit allen ihr zur Verfügung stehenden Mittel den Handel zu bewegen zu handeln. Doch wie, weiss sie auch nicht. Nur schnell soll es gehen. Rot läuft da der Sozialist an und schafft Untersuchungsausschüsse. Liberal ist es, wenn das völlig egal ist, weil Gelbe ja online mundgerecht einkaufen. Grün einkaufen beruhigt das Gewissen, auf dem Markt gibts ja Alles stück- und scheibchenweise.

Bevor der Regenbogen aufgeht ist es an der Zeit, die 12 Einkaufstipps auszupacken. Die Politik muss noch warten.

Berührungspunkte schaffen

Früchte der Natur (Bild: kraeuterkoch24.de)

12 Tipps für den nachhaltigen Einkauf

  1. Nach Möglichkeit den Großeinkauf vermeiden. Lieber 2 - 3 mal wöchentlich einkaufen. So hat man den besseren Überblick über den tatsächlichen Bedarf.
  2. Frischprodukte offen kaufen. Lieber Wurst- und Käse nach Mengenbedarf zuschneiden lassen. Gemüse stückweise kaufen.
  3. Auf dem Wochenmarkt erhält man immer die individuellen Mengen. Bei Großfrüchten auch frisch zugeschnitten.
  4. Möglichst nahe beim Produzenten einkaufen. Zwischenhandel vermeiden, der verteuert das Produkt.
  5. Regionale Produkte einkaufen: hier sind weniger Transportkosten zu bezahlen und die Kaufkraft bleibt in der Region.
  6. Nach Saison einkaufen: die Produkte sind frisch und günstig, schmecken hervorragend.
  7. Gute Qualität gibt es auch außerhalb der Bioläden. Transparenz erspart teure Gütesiegel.
  8. Nicht immer nur das Filet kaufen, auch aus einem Schulterstück lassen sich tolle Gerichte zaubern. Und es ist viel günstiger.
  9. Vom Gemüse nicht die Schalen wegwerfen. Daraus eine Gemüsebrühe kochen. Kann man im Eiswürfelbereiter einfrieren und spart teure Instantpulver.
  10. Käserinden kleinhacken und trocknen. Für Pastagerichte so gut wie Parmesan. Oder glauben Sie etwa noch, die Reibkäse-Produkte im Supermarkt sind von besserer Qualität.
  11. Wenn wirklich mal der Kühlschrank zu voll ist, weil eine unvorhergesehene Einladung zum Essen anstand: Nachbarn und Freunde einladen zu einer Schnippelparty - gemeinsam kochen und Essen.
  12. Nie hungrig und nie satt Einkaufen gehen. Hunger verleitet zu Großeinkäufen und wer satt ist kauft gerne farbig und somit teuer.

der politische Einkauf - Regenbogengedanken - VORSICHT Ironie!

Konservativ ist der wöchentlich Großeinkauf: weil wir das schon immer so machten und daran festhalten. Schwarz ist die Farbe dafür, weil man sich in selbiger Farbe ärgert, wenn dann 50% in den Müll wandert.

Sozial ist es, im Fachgeschäft einzukaufen und das heimische Arbeitervolk zu unterstützen. Rot vor Wut wird der Verbraucher, wenn er feststellt, er hat für das gleiche Produkt doppelt soviel bezahlt wie der schwarze Konkurrent.

Liberal ist man, wenn man jedem die Chance gibt, es sich aber nach Hause liefern lässt. Oder wenn man beim Essen stehen bleibt, weil dann der verminderte Steuersatz anfällt. Denn Gelb ist die Farbe des Geldes.

Ökologisch fühlt man sich als Einkäufer im Bioladen, gerade dann, wenn man im März zum Biokürbis aus Venezuela oder im Dezember zum Biospargel aus Peru greift. Grün wird die Farbe des Gesichtes dann beim Essen.

Die Anderen und Sonstigen ernähren sich von Fastfood, kaufen nicht ein, nehmen sich, was sie kriegen können und verschmutzen die Umwelt mit Verpackungsmüllbergen

 

Na - haben Sie sich erkannt?

 

Oder doch lieber die ernstzunehmendere Version? Dann einfach weiterlesen...

Lasst uns den Teig kneten

Gemeinschaft (Bild: kraeuterkoch24.de)

Wahres politisches Einkaufsverhalten - Welche Farbe sagt Dir zu?

Schwarz: wie unsere Großeltern kauft der Konservative nur, was er nicht selbst anbaut in seinem Garten. Er achtet beim Einkauf darauf, beim ortsansässigen Produzenten zu kaufen, denn...

er wählt ihn!

Rot: der Sozialist der Arbeiterklasse kauft einen Teil seines Bedarfes beim Diskounter, weil seine Schwester da arbeitet. Er bekommt vom Nachbarn frisches Gemüse aus dem Garten, hilft ihm dafür beim Reparieren. Und er trifft sich in der Quartierkneipe mit Gleichgesinnten, denn...

die wählen ihn!

Gelb: der Liberale freut sich auf die frischen Produkte des Wochenmarktes. Er geniesst den Einkauf und das Vorkosten. Denn beim Einkauf kann er ins Gespräch kommen mit Menschen...

die ihn wählen!

Grün: der Ökologisch interessierte Mensch beachtet beim Einkauf, welche Folgen sein Verhalten hat. Er entdeckt den Ackerbau, weil man da mit Gleichgesinnten ackern, ernten,m  schnippeln und Party feiern kann. Denn die Mitfeiernden...

wählen ihn!

alle anderen Farben: sie suchen und finden die Lücke, die die etablierten Farben lassen. Sie unterstützen den Einzelhandel und lassen sich beliefern, das schafft Arbeitsplätze. Sie gehen Essen, denn das stärkt den Gemeinschaftsgeist, und bringt Kontakt zu Anderen...

die sie wählen!

 

So schön kann Politik sein - haben auch Sie sich gefunden?

 

Hintergründe zum Einkaufsverhalten - DU bist die Zukunft

Die ersten Engpässe auf dem Weltmarkt haben es gezeigt, es ist nicht von allen Produkten genug für Alle da. Das liegt am sich verändernden Konsumverhalten der Weltbevölkerung und natürlich an den Spekulanten.

Das veränderte Konsumverhalten hat seinen Ursprung in professionellem Marketing einiger Großkonzerne. Warum muss der Asiate auf einmal Weizen essen, wo vor seinen Augen der Reis verdirbt? Oder Milchpulver konsumieren, wo er doch eine hohe Laktoseintoleranz hat? Das zeigt offensichtlich doch schon die Lösung des Problems:

Lassen wir die Lebensmittel weitestgehend dort, wo sie hingehören, dann sparen wir: Transportkosten, Krankheitsaufwendungen, Emissionsausstösse, Naturgewalten und viel,          viel Gier!

Denn wir nehmen dem zweiten Grund der Nahrungsmittelverknappung die Basis: es gibt keine Spekulationen mit Lebensmitteln wenn wir uns regional und saisonal ernähren!

Die Zukunft kann nur vernünftig funktionieren, wenn wir uns autark versorgen können. Globales Denken hin oder her. Die Natur ist gewaltiger als des Menschen Denken. Wer dies bezweifelt, dem empfehle ich einen Besuch in den Alpen.

In der Schöpfung dürfen wir den Grund der derzeitigen Schräglage suchen. Wir werden sehen, es ist jedem Volk das gegeben, was es braucht - wenn man es ihm lässt.

 

Lust auf MEHR?

Danke für die Aufmerksamkeit, lieber Leser. Es gibt mehr zu diesem Thema. Bald erscheint das Kindlebook zum Thema. Dann aber eine ernstzunehmende Analyse zu unserem Verbraucherverhalten und seinen Folgen.

Gerne schreibe ich, als langjähriger MEenzer und nun Wahlschweizer weitere Büttenartikel zu brennenden Ernährungsfragen, denn die liegen mir als Küchenjungen am Besten.

Ich freue mich auf die ein oder andere Reaktion zu diesem Artikel. Gerne ernstzunehmende und konstruktive Kritik.

Ein herzliches Dankeschön, ganz besonders an die weiblichen Leser. Seien Sie mir nicht böse, wenn ich nur die männliche Form gewählt habe, doch der Kunde ist ja beider Geschlecht.

 

Autor seit 13 Jahren
28 Seiten
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