Waterloo im heutigen Belgien, 15 Km vor Brüssel

Das Museum am Löwenhügel.

Der Löwenhügel wurde zum Gedenken an die Schlacht von Waterloo genau an der Stelle errichtet, an der der Prinz von Oranien verwundet wurde. König Wilhelm I. von Oranien ließ dieses Denkmal 1820 zum Gedenken an den Mut seines Sohnes Wilhelm, des Prinzen von Oranien, errichten. Der Bau wurde 1823 begonnene und im November 1826 vollendet. Von oben kann man das gesamte ehemalige Schlachtfeld überblicken. 226 Stufen führen auf die 40 m hohe Spitze. (Kein Weg ist zu steil für Pagewizz-Autoren!) Dort, wo ein gegossener Löwe als Symbol des Sieges thront. Er stützt sich auf eine Weltkugel und "verkündet die von Europa auf den Feldern von Waterloo errungene Ruhe" (Laut dem Künstler Jean-François Van Geel). Die 4,45 m hohe und 4,50 m breite Bronzefigur wiegt 28 Tonnen.. Einer Legende nach soll sie aus den von den Franzosen auf dem Schlachtfeld zurückgelassenen Waffen gegossen worden sein.
Die Ausmaße der Schlacht und eine Darstellung, wie furchtbar das Gemetzel war, stellt eindrucksvoll das monumentale Panorama-Gemälde von 1912 im Rundbau am Fuß des Löwenhügels vor Augen. Auf einer Länge von über hundert Metern ist hier der wohl dramatischste Moment der Schlacht in meisterlichem Realismus gemalt worden, als ein einziger Tumult von Pferden und Menschen im dichten Pulverrauch.

Meines Erachtens sind das die besten Werke auf Deutsch über den Sieger der Schlacht, the Duke of Wellington
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Reenactment / Rekonstruktions der Schlacht von Traditionsvereinen

200-Jahr-Feier-der-Schlacht

Eine riesige Zeltstadt wurde extra für die vielen Statisten und Protagonisten errichtet. Ein Aufwand, der seines Gleichen sucht. Tribünen für über 8000 Besucher aufgebaut, eine logistische Meisterleistung. Leider waren die Plätze alle ausverkauft, so konnte ich bedauerlicherweise nur eine Woche später auf dem Schauplatz recherchieren. Traurig, dass der wichtigste Ehrengast sechs Monate vor dem Spektakel verstarb. Arthur Valerian Wellesley, der achte Herzog von Wellington und Nachfahre des Siegers der Schlacht, verschied am 31. Dez. 2014. "The Iron Duke" wurde während der Rekonstruktion der Schlacht von Alan Larsen, einem britischen historischen Veranstaltungsberater und leidenschaftlichem Reiter verkörpert. Er ist ein Bewunderer des Herzogs, der stets darauf bedacht war, die Verluste unter seinen Männern so gering wie möglich zu halten. Frank Samson, ein französischer Anwalt, mimte Kaiser Napoleon. Auch er hat sich der genauen historischen Interpretation verpflichtet. Klaus Beckerts Begeisterung für "Reenactements" und seine große Ähnlichkeit, natürlich auch sein Alter, Generalfeldmarschall Blücher war immerhin schon 73, prädestinierten ihn zu dieser Rolle. Akteure, Ausrüstung und Handlungsablauf stimmen also zu 100 % mit der Geschichte überein. Die nächste Großveranstaltung ist leider erst wieder 2025, natürlich im Juni. Wann denn sonst?  

Im Museum selbst kann man sehr viel über jene Epoche erfahren.

Mit Audio-Geräten wird Punkt für Punkt in jeder gewünschten Sprache erklärt

Wellington begrüßt Blücher auf dem Schlachtfeld - Das Museum

Da es von mir aus doch ein langer Weg bis Brüssel (300 Km) ist, fuhr ich sehr früh am Morgen los. Und das war gut so, denn mittags wurde es ziemlich voll auf den Parkplätzen. Kurz vor Brüssel bog ich auf den Ring O ein, könnte etwas besser ausgeschildert sein, und bei Ausfahrt 25 kam ich direkt zu einem Kreisverkehr. Dieser führte auf die Straße Charleroi - Brüssel, an der alle Sehenswürdigkeiten liegen. Ein Ticket für alle Museen kostet 19 €, ist aber die Sache wert. Unter dem Löwenhügel gibt es einen neuen Besucherrundgang. Man bekommt ein Audio-Gerät in seiner Muttersprache. Durch Drücken einer Zahl werden dann markierte Objekte erklärt. So kann jeder Besucher in seinem Rhythmus alles Sehenswerte ablaufen, ohne auf eine Führung angewiesen zu sein. In einem Filmsaal bekommt man 3D-Brillen. Damit befindet man sich mitten in der Schlacht. Die Kanonenkugeln fliegen schon ziemlich dicht am Kopf vorbei. Mit der Eintrittskarte kann man auch die anderen Museen besuchen. Im Zentrum von Waterloo befindet sich das Wellington Museum, ein altes Postrelais. Vier Km stadtauswärts trifft man auf Napoleons letztes Hauptquartier, hier verbrachte der Kaiser die Nacht vom 17. Juni 1815, und ersann die Schlachtpläne für den nächsten Tag. Absolutes Muss für Geschichts-Wissbegierige ist die Farm Hougoumont, etwa ein Km vom Löwenhügel entfernt und gut zu erreichen. Auf dem Weg dort hin sind noch Gräber der Gefallenen zu sehen. Hier standen die britischen Truppen mit der "Deutschen Legion",The Kings German Legion war eine Eliteeinheit, die mit Großbritannien durch Personalunion des Kurfürstentums Braunschweig-Lüneburg ("Kurhannover") verbunden war. Hougoumant wurde auf das Grausamste umkämpft. Strategisch wichtig wurde dort im Nahkampf mit Säbeln, Äxten und Bajonetten gefochten. Eine Schlacht in der Schlacht, wobei man das Wort Schlacht von Schlachten hier wörtlich nehmen muss. Drei schwenkbare Leinwände bieten eine spektakuläre Szenografie der Kampfhandlungen.

 

Wellington Museum im Zentrum der Stadt Waterloo

Auch hier gibt es Audio-Geräte in der Muttersprache

Napoleons Hauptquartier am 17.06.1815 - Heute ein Museum

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