Aerosole unter der Dusche – Legionellen und Bakterien als Gesundheitsgefahr
Fein zerstäubtes Wasser beim Duschen einzuatmen kann fatale Folgen haben, wenn sich in den Leitungen Bakterien heimisch fühlen.Wie Dusch-Aerosole entstehen
Manche Brauseköpfe produzieren einen sehr harten Wasserstrahl. Dies mag eine angenehme Massagewirkung haben, aber prallt dieser Wasserstrahl auf den Körper oder auf die Wand der Dusche, entstehen durch den Aufprall des Wassers so genannte Dusch-Aerosole. Diese kleinen Wasserpartikelchen können – ähnlich wie Nebel – eingeatmet werden und in die Lunge gelangen. Würde es sich dabei um chemisch reines Wasser handeln, wäre die Sache an sich nicht schlimm.
Bildquelle: Rainer Sturm / pixelio.de
Gefährliche Bakterien im Wasser
Wasserleitungen bieten jedoch fast immer ideale Voraussetzungen für Bakterien. Auf den Innenwänden von Brauseköpfen und Duschschläuchen bildet sich meistens ein Biofilm aus Mikroorganismen, der den Bakterien eine gute Nahrungsgrundlage bietet. Ganz besonders schlimm ist dies bei Brauseschläuchen und Duschköpfen aus Kunststoff, aus dem die Mikroorganismen Nährstoffe gewinnen können. Vor allem Legionellen (das Bakterium Legionella) finden sich in Wasserleitungen häufig.
Dieses Bakterium kann beim Menschen die so genannte Legionärskrankheit (Legionellose), eine schwere Form der Lungenentzündung, auslösen. Die Legionellose wird durch eine Tröpfcheninfektion ausgelöst, das heißt, die Bakterien müssen eingeatmet werden. Über die Dusch-Aerosole können die Bakterien leicht in die Lunge gelangen. Legionellen lieben warmes Wasser bis ca. 43 Grad Celsius. Neben Duschen sind auch Schwimmbecken, Whirlpools und Klimaanlagen für den Befall mit den Bakterien anfällig. An der Legionärskrankheit erkranken übrigens Männer weit häufiger als Frauen. Auch starke Raucher und Menschen mit einem schwachen Immunsystem sind besonders gefährdet. Die Legionärskrankheit endet selbst bei vorher gesunden Menschen in 15 Prozent der Fälle tödlich, bei Vorerkrankungen der Atemwege liegt die Sterberate bei über 70 Prozent.
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Vorsichtsmaßnahmen für ein ungetrübtes Duschvergnügen
- Keine Duschköpfe und Brauseschläuche aus Kunststoff verwenden, denn dort finden die Bakterien leichter einen Nährboden. Den besten Schutz bieten Duschbrausen aus Kupfer, da Kupfer ein antibakterielles Material ist.
- Keine Duschköpfe einsetzen, die einen harten Wasserstrahl produzieren, denn je härter der Wasserstrahl ist, desto feiner wird das Wasser zerstäubt und desto mehr Aerosole entstehen. Günstig sind Brauseköpfe die möglichst große Wassertropfen machen.
- Stehendes Wasser begünstigt das Wachstum der Bakterien. Bei Trinkwasserleitungen sollte man daher immer auf eine ständige Zirkulation bzw. genügende Wasserentnahme achten.
- Warmwasserspeicher sollten immer auf mindestens 60 Grad aufgeheizt werden, um den Bakterien keine Wachstumsbedingungen zu bieten.
- Enthärtetes Wasser bietet den Legionellen weniger Nährstoffe als hartes Wasser.
- Kommunale Wasserversorgungsbetriebe unterliegen strengen Vorschriften zur ständigen Kontrolle und Desinfektion von Trinkwasser.
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