Der Basaltpark bei Bad Marienberg ist ein wunderschönes Naturerlebnis für die ganze Familie

Der KraterseeDurch sein hohes spezifisches Gewicht, seine Druckfestigkeit und Widerstandskraft gegen Ausspülung wird Basalt auch heute noch für Wasserbauwerke, wie z. B. dem Deichbau, verwendet. Der harte Stein ist ideal im Straßenbau für Wege oder als Unterbau. Was heute schwere Maschinen erledigen, war um 1900 harte Handarbeit. Allerdings gaben die Steinbrüche auch vielen Menschen Lohn und Brot. Berufe wie Klopper oder Kipper gibt es heute nicht mehr. In einfachen Wetterschutzhütten, mit Hämmern bearbeitet, bekam das Ausgangsmaterial seine Form.  

Nicht viel Geld für die harte Arbeit

Einfacher Wind - und Wetterschutz für die Arbeiter

In primitiven Schutzhütten kloppten die Arbeiter den ganzen Tag für 60 Pfennig Stundenlohn die harten Steine in Form. Bei 190 Arbeitsstunden/Monat gab das einen Bruttolohn von etwa 2100 Reichsmark im Jahr. Allerdings gab es damals noch keine MwSt. und die Abzüge betrugen nur 15 %. Trotzdem blieb nicht viel zum Leben. Deshalb hielten sich viele noch eine Kuh und füllten mit eigenem Garten den Speiseplan auf. Betrachtet man die Bilder, sehen auch die jungen Männer darauf wesentlich älter aus. Lag am härteren Leben und der Verantwortung für die Familie. Die mussten mit 15 Jahren schon ran. Da blieb wenig Zeit für Hobbys. Und Freizeitstress wie heute kannten die wohl auch nicht.

Erholung für Körper und Geist im Westerwald

Aussichtsplatz

Mit einfachen Geräten wurde solide, gute Leistung erbracht

War das Leben härter damals? Waren unsere Großeltern zufriedener als wir heute? Vermutlich, denn sie kannten es nicht anders. Mussten körperlich mehr leisten ohne die vielen technischen Hilfsmittel. Hatten aber wahrscheinlich weniger Stress als heute. Die körperliche Arbeit selber wird zwar durch Maschinen erleichtert, aber der Leistungsdruck nimmt zu. Und wer damals einen Job hatte, hatte ihn vermutlich lange. Einmal im Steinbruch, immer im Steinbruch. Heute machen Firmen auf und wieder zu. Jobs entstehen, und werden wieder wegrationalisiert. Lebensplanung ist kaum noch möglich. Wenn man Lohn und Preise vergleicht, bleibt heute wie damals am Monatsende kaum was übrig. Lebensmittel sind relativ billiger als früher, dafür ist Wohnen mit Nebenkosten und Energie teurer geworden. Natürlich möchte niemand den ganzen Tag Steine kloppen. Aber die heutige Hektik ist auch nicht besonders gesund. Und die Vielen, die durch Rationalisierung und Kostenreduzierung aus dem Arbeitsleben ausgeschlossen werden, kann auch nicht der Weisheit letzter Schluss sein.

Autor seit 13 Jahren
315 Seiten
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