Blogging oder Micro-Blogging?
Was passt besser? Soll ich lieber ein "echtes" Blog aufmachen, oder lieber ein Micro-Blog? Oder besser direkt nur twittern?Was ist was?
Blogging und Microblogging werden in verschiedenen Zusammenhängen gebraucht. Sogar Twitter wird ab und an als Micro-Blogsystem bezeichnet. Alle gemeinsam haben Sie, dass die Publikationen in chronologischer Reihenfolge mit dem jüngsten Eintrag zuoberst angeordnet sind. Ich persönlich treffe folgende Einteilung zum Thema:
- Blogging mithilfe "echter" Blogsoftware
- Microblogging mithilfe passender Software oder Sites
- Kurznachrichten und Statusupdates, hier Twitter, Facebook etc.
Ein echtes Blog ist für mich eine zumeist zeitlich präsentierte Samlung von Artikeln, die mehr oder weniger um ein Thema oder Themengebiet herum angeordnet sind. Dieses Blog kann durch Schlagworte und andere Möglichkeiten, etwa Kategorien etc. eine weitere Möglichkeit zum Zugang zu den Artikeln bieten. Bis hier hin stimmt dies mit Microblogging überein. Der wesentliche Unterschied liegt darin, dass die Artikel zumeist einen gewissen Umfang haben, oft Ergebnis einer umfangreicheren Recherchearbeit darstellen und entsprechend aufwändiger formuliert werden, zumindest soweit es um kein typisches persönliches Tagebuch geht.
Microblogging wiederum entspricht technisch zwar im großen ganzen den echten Blogs, allerdings wird hier zumeist kein langer Artikel gepostet, sondern viel kürzere. Diese entsprechen oft der Länge der Anrisstexte eines echten Blogs. Die meisten auf Microblogging spezialisierten Plattformen unterstützen dazu aber eine leichte Integration von Medieninhalten, wie Bilder, Videos etc. Ferner bieten diese Plattformen viel stärkere Community-Funktionen wie Reblogging, Aggregation gleicher Tags über alle Blogs hinweg etc.
Kurznachrichtensysteme wie Twitter bieten fast keine Möglichkeiten, den eigenen Inhalt zu organisieren. Hier gibt es schlicht die Zeitleiste. Die Inhalte sind auf wenige Zeichen beschränkt, bei Twitter z.B. 160 Zeichen. Eine Integration von Multimediainhalten ist so nicht möglich. Lediglich Links auf Multimediainhalte lassen sich so posten.
Was brauche ich?
Eine gute Frage, die Sie letztlich nur selbst entscheiden können. Ein echtes Blog macht sicherlich mehr Arbeit, wenn es langfristig bestehen soll. Grundsätzlich muss man sich aber erst einmal die Frage nach der Zielsetzung des Blogs stellen:
Möchten Sie eher längere Artikel schreiben und eine Stammleserschaft aufbauen? Ist Ihre Arbeit mehr journalistisch aufgebaut? Wenn Sie diese Fragen mit "ja" beantworten können, ist ein Blog das richtige.
Wenn Sie aber eher ad hoc Infos veröffentlichen wollen, mal kurz einen Link zu einer interessanten Seite, ein nettes Foto oder das schräge Youtube-Video, das Sie gerade gesehen haben? Dazu mögen Sie den Community-Gedanken und dass Ihre Blogbeiträge auf anderen Blogs rebloggt werden? Dann schauen Sie sich doch einmal die Microblogging-Plattformen an. Man kann in einem Microblog durchaus auch längere Artikel posten, aber niemand erwartet, dass das immer so ist.
Geht es nur um die schnelle und leichte Verteilung von kurzlebiger Information, sollten Sie twittern. Die Tweets erreichen Ihre Leser schnell und werden sofort konsumiert. Aber sie werden auch genauso schnell begraben.
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Blogging-Plattformen - Eine Auswahl
Wordpress
Wordpress bietet kostenlose Blogs auf Basis der bekannten Software an. Diese ist verhältnismäßig einfach zu bedienen.
Typepad (Englisch)
Typepad bietet eine hochwertige Plattform für Blogs an. Diese ist aber nur für eine Testphase kostenlos. Alternativ gibt es versteckt ein Basissystem, das komplett kostenlos bleibt, jedoch auch viele Features vermissen läßt.
Blogger
Blooger ist das kostenlose Blogsystem von Google. Man benötigt ein Googlekonto, um sein Blog einrichten zu können. Manche Features wie Trackbacks etc. findet man keider bei Google nicht.
Blog.de
Ein deutscher Anbieter, der kostenlos Blogs zur privaten Nutzung zur Verfügung stellt.
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Microblogging-Plattformen - Eine Auswahl
Tumblr
Tumblr ist die erste Wahl, wenn es um Microblogging geht, zumindest ist es die bekannteste. Allerdings ist Tumbler am Anfang auch etwas unübersichtlich. Viele vorgefertigte Module lassen Sie schnell und einfach Bilder, Audio- und Videosequenzen, Links etc. veröffentlichen.
Posterous
Posterous ist in vielen Berichten als das bessere Tumblr beschrieben. Tatsächlich geht diese Plattform noch viel offensiver den Web 2.0 Weg als Tumblr und bietet viele leichte Möglichkeiten, Inhalt zu publizieren. Darunter sind auch mobile Ansätze und Posting per Email. leider ist Posterous nur in Englisch verfügbar.
Soup.io
ist die österreich'e Antwort auf Tumblr. Die Plattform ist tatsächlich vollständig in Deutsch verfügbar und bietet alle Möglichkeiten der anderen Systeme. Durch die Ausrichtung auf den deutschen Sprachraum ist die Community des recht jungen Systems gefühlt genauso groß wie bei Tumblr.
Eigene Erfahrungen
Ich habe eine Weile mit allen Plattformen gespielt. Ich persönlich mag sowohl Microblogging als auch echte Blogs. Letztere erhalten meiner Erfahrung nach nachhaltiger Besucher vor allem durch Google. Dennoch schneiden auch die Mircoblogs vor allem durch die Community-Aspekte nicht schlecht ab. Auf Tumblr ist mein regelmäßig gepflegtes Projekt haushalt.tumblr.com unter dem Titel "Haushalt mal ganz anders". Dort habe ich vor allem witzige Videos rund um Haushaltsgeräte zusammengetragen.
Auf Wordpress habe ich auf Dauer eher weniger gemacht, da mir einfach die Zeit fehlte. Mein letztes Projekt dort ist http://trekking365.wordpress.com/, was sich thematisch mit dem Tumblr-Blog deckt. Stellvertretend für echte Blogs möchte ich aber hier mein Kochblog aufführen, dass zwar nicht auf einer der großen Plattformen gehostet wird, sondern mittels Drupal auf meinem eigenen Webspace: alltagsgerichte.de bietet einen guten Eindruck davon, wie ein Blog aussehen kann.
Über den Autor dieses Artikels: Peter Dreuw
Bildnachweis Teaser-Bild / Artikelbild "BLOG": PublicDomainPictures / Pixabay