Deutscher Buchpreis 2011 - Hohe Ehre für Erstlingswerk von Eugen Ruge

2011 wird wohl ein unvergessliches Jahr für Eugen Ruge bleiben. Als Newcomer in der Riege der Schriftsteller erhielt der 57 Jährige, im Ural geborene Eugen Ruge den Buchpreis 2011 für seinen Roman "In Zeiten des abnehmenden Lichts" in dem er über eine deutsche Familie berichtet und dabei eine Zeitspanne von mehreren Generationen zugrunde legt. Es ist die Geschichte einer Familie in der DDR erzählt aus deren Sicht aber aus verschiedenen Perspektiven. Es gibt Rückblenden und Blicke nach vorne zwischen den Jahren 1952 und 2001 und dabei gelingt es dem Autor weder den Hochmut manch anderer Schriftsteller zu verfallen und sich eine gekünstelte Schreibform anzueignen. Wohltuend leicht kommt der Text daher und vermittelt dem Leser den Stoff der sich hinter dem Titel "In Zeiten des abnehmenden Lichts" umso eindrücklicher. Es ist die Lebensgeschichte einer Familie in der DDR die durchaus zu den Privilegierten des Staates zu zählen ist und für die der Sozialismus die einzige vorstellbare Staatsform ist. Dreh und Angelpunkt sind Großvater, Vater und Sohn und deren Schicksale.

Zu Beginn stielt der Sohn Alexander im Roman "In Zeiten des abnehmenden Lichts" seinem an Demenz erkramtem Vater Geld und macht sich nach Mexiko auf, ein Land, das er aus den Erzählungen und Berichten der Familie kennt. In Mexiko wartet er auf den Krebstod. Mutter Irina war seit langem dem  Alkohohl verfallen und ist daran zugrunde gegangen. "In Zeiten des abnehmenden Lichts" ist ein Roman der auf ausgesprochen gekonnt Gegenwart und Vergangenheit miteinender verbindet, verwoben durch die Lebensläufe der verschiedenen Familienmitglieder. Politik, Privatleben und das Selbstverständnis der Familie werden zum Thema und dienen dazu das Weltgeschehen zu beleuchten und eine gescheiterte Ideologie zu beschreiben, ohne dabei den Eindruck der Besserwisserei oder vorgeschobenen Moral zu vermitteln. Es ist letzten Endes eine sehr detaillierte und überaus feinsinnige Analyse des sozialistischen Systems und dessen gesellschaftliche Formen.

Von anderen kritischen Betrachtungen hebt sich Eugen Ruges "In Zeiten des abnehmenden Lichts" schon deshalb deutlich ab, weil der Autor an das Thema mit sehr viel Fingerspitzengefühl herangeht, ohne mahnend erhobenen Zeigefinger, dafür aber sehr genau beobachtet und dieses Beobachtete auf unterhaltsam spannende Art und Weiße erzählt. Das Erstlingswerk von Eugen Ruge gehört definitiv nicht in die Sparte der inzwischen zahlreichen "Wenderomane" sondern eine bewegende Geschichte, um den Grundsatzstreit um die Staatsformen Sozialismus und Kapitalismus.

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