Essbare Champignonarten - ... nicht alle haben einen weißen Hut

Den Wiesenchampignon (Agaricus campestris L.), einen der beliebtesten Speisepilze, kann man auf Wiesen und Pferdekoppeln von Sommer bis Herbst finden. In manchen Jahren tritt er häufig auf um dann oft eine Ruhepause von vier bis fünf Jahren einzulegen. Ein Ring am Stiel, zunächst rosa, dann braune Lamellen und eine Größe bis 10 cm Durchmesser kennzeichnen diesen Champignon. Der weiße Hut wird im Alter zunehmend flach.

Der Stadtchampignon (Agaricus bitorquis) hat den urbanen Lebensraum für sich entdeckt. Finden kann man den Stadtchampignon auf öden Kiesflächen, an Wegrändern und sogar in unmittelbarer Nähe von asphaltierten Straßen. Er speichert Umweltgifte und Schwermetalle in hohem Ausmaß und ist daher als Speisepilz nur bedingt geeignet. Die Lamellen werden im Alter schwarzbraun, das Fleisch verfärbt sich bräunlich. Der Stadtchampignon riecht leicht nach Bittermandel. Sein Hut ist schmutzigweiß bis grau und kann einen Durchmesser von 12 cm erreichen. Er bleibt am Rand stets etwas eingerollt.

Der Schafchampignon (Agaricus arvensis Fr.) teilt sich mit dem giftigen Knollenblätterpilz die Standortvorlieben. Der typische Anisgeruch, das auf Druck leicht gilbende Fleisch und die niemals rein weißen Lamellen machen eine Unterscheidung zum Knollenblätterpilz recht leicht.

Den Riesen Champignon (Agaricus augustus Fr.) findet man relativ selten, vorwiegend in Bergnadelwäldern. Vermutlich hält man ihn auf den ersten Blick auch nicht für einen Champignon, denn sein Hut ist auf hellgelben Grund fein braunschuppig und mit einem Durchmesser bis zu 25 cm erinnert er mehr an einen Parasol. Aber das typisches Merkmal aller Champignons, die eng stehenden graurosa bis schwarzbraunen Lamellen hat auch dieser Speisepilz, der leider oft von Maden befallen wird. Der Geruch ist nach Bittermandel.

Bild: www.pixelio.de

Der giftige Karbolchampignon

Der Karbolchampignon (Agaricus xanthoderma Genevier) ist der giftigste Champignon. Seinen Namen hat der Karbolegerling vom chemischen Geruch nach Karbol, der aber oft erst beim Kochen auftritt. Bei Champignons, die nicht den typischen Champignongeruch nach Anis oder Bittermandel haben ist daher Vorsicht geboten. Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist die Huthaut, die sich bei Verletzungen rasch chromgelb bis ocker verfärbt. Auch das Fleisch des Schafchampignons ist leicht gilbend – dieser ist aber deutlich am Anisgeruch vom Karbolchampignon zu unterscheiden.

Knollenblätterpilze und ihre Merkmale

Vergiftungen mit Knollenblätterpilzen verlaufen meist tödlich. In seltenen Fällen kann noch eine Lebertransplantation helfen. Man sollte den größten Feind unter den Männlein im Walde daher genau kennen. Vom grünen Knollenblätterpilz gibt es auch einen weißen Verwandten, dessen Hut in allen Altersstufen gänzlich weiß ist. Und auch der Kegelhütige Knollblätterpilz ist leicht mit Champignons zu verwechseln. Alle Knollenblätterpilze haben rein weiße Lamellen. Das wohl wichtigste Erkennungszeichen dieser Giftpilze ist die Stielknolle, die in einer weichen Scheide steckt. Der Ring am Stiel ist kein eindeutiges Unterscheidungsmerkmal. Der Knollblätterpilz verströmt einen süßlichen Geruch. Besonders junge weiße Knollenblätterpilze können leicht mit jungen Champignons verwechselt werden.

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