Jungautorin Daniela Krien - Biografisches zur Autorin

Geboren wurde die Autorin in einem kleinen mecklenburgischen Dorf im Jahre 1975. Kurze Zeit später zog die Familie wieder zurück ins Vogtland, dem Heimatort des Vaters. Hier verbrachte die Autorin ihre Kindheit und Jugend. Nach erfolgreicher Schul- und Berufsausbildung absolvierte sie in Chemnitz noch das Abendgymnasium. Sie sammelte Erfahrungen in verschiedenen Jobs, die sie dann dazu brachten, dass sie 1999 beschloss in Leipzig Kulturwissenschaften, Kommunikatios- und Medienwissenschaften zu studieren. Gemeinsam mit ihrem Mann gründete sie die Firma amadelio film. 

Daniela Krien hat zwei Töchter, die 2004 und 2005 geboren wurden. Auch nach ihrem Studium lebt sie mit ihrer Familie noch heute in Leipzig. 

Ihr Debütroman jedoch ist in ihrer ehemaligen Heimat angesiedelt. 

"Irgendwann werden wir uns alles erzählen"

Der erste Roman der Leipziger Autorin Daniela Krien erschien 2011 im Graf-Verlag und umfasst 253 Seiten.

Die Geschichte, die erzählt wird, handelt von von Liebe und Leidenschaft, von Unsicherheit und spannender Erwartung auf das Kommende. Die erzählte Zeit umfasst einen Zeitraum von ca. Juni bis Anang Oktober 1990. Es ist die sogenannte Wendzeit, die für die Menschen in der ehemaligen DDR große Veränderungen mit sich brachten. Vieles befand sich im Umbruch. Die Menschen wussten nicht, wie es weitergeht, was kommen wird. Gerade auch auf dem Land, in den Dörfern, da wo der Roman von Daniela Krien angesiedelt ist, müssen sich die Menschen auf große Veränderungen einstellen. Beinahe kommt es einem vor, als wird die Idylle des Landlebens von der Wende überrollt.

Der Hauptschauplatz des Romans ist in kleines Dorf in Thüringen oder dem Vogtland. Die Handlund spielt sich überwiegend auf dem Dreiseithof der Familie Brendel, dem Hof des Bauern Henner und dem haus der Mutter von Maria ab. 

Hauptpersonen - Charakteristik und Verhältnis untereinander

Die im Mittelpuntk der Geschichte stehende Person ist Maria. Sie ist knapp 17 Jahre alt und lebt mit ihrem Freund Johannes Brendel auf dem Hof von Johannes' Eltern. Obwohl sehr intelligent schwänzt Maria die Schuel und kann somit auch den Abschluss der 10. Klasse nicht erreichen. Sie zieht es in jedem Falle vor, sich mit ihrem Lieblingsbuch "Die Brüder Karamasow" in eine andere Welt zu flüchten. Ihr Freund Johannes ist so ganz das Gegenteil. Er arbeitet strebsam auf sein Abitur. Für die harte Landarbeit hat er nichts übrig. Er plant ein Studium der Fotografie. Seine Eltern Marianne und Siegfried sind die typischen Landeier der ehemaligen DDR. Siegfried arbeitet strebsam von morgens bis abends in der Landwirtschaft. Seine Frau Marianne ist mit ihrem Leben in dem kleinen Dorf zufrieden und betreibt ihren kleinen Hofladen. 

Frieda, die Großmutter, ist die gute Seele der Familie. Sie sorgt tagein, tagaus für das leibliche Wohl aller. Dann lebt noch Alfred auf dem Hof. Er gehört zwar nicht offiziell zur Familie, aber Gerüchte behaupten, dass er mit Frieda ein gemeinsames Kind hat.

Die Mutter von Maria wird als Opfer der Wende dargestellt, da sie schon vor der Wiedervereinigung keine Arbeit mehr hat und darunter sehr leidet.

Dann ist da noch der Henner. Er ist ein Außenseiter der Dorfgemeinschaft, lebt allein auf seinem Hof, ganz zurückgezogen. Nicht nur weil er oft mehr trinkt, als er verträgt, sondern auch weil man weiß, dass er sehr viel in seinem Leben gelesen hat, meidet man ihn. Ein lesender Bauern passt nicht in das Bild der Dorfbewohner.

Die zwei Handlungsstränge - Liebesgeschichte als Haupthandlung, politische Wirrungen als Nebenhandlung

Maria liebt ihren Johannes und lebt mit ihm gemeinsam auf dem Hof der Brendels. Mit ihren knapp 17 Jahren ist Maria in der Selbstfindungsphase. Sie glaubt, ihren Weg uaf dm Brendelhof zu finden. Der tägliche Blick jedoch auf den Hennerhof, der etwas Abstoßendes als auch Anziehendes hat, sorgt in ihrer Seele für immer noch mehr Verwirrung. Johannes ist nur auf sein Ziel fixiert und merkt die Veränderungen an Maria nicht. Sein Plan, an die Kunsthochschule in Leipzig zu gehen, steht fest und dafür arbeitet er eisern. Die Dorfidylle scheint ihn dabei nicht zu interessieren und er setzt voraus, dass seine geliebte Maria diese Ziel mit ihm teilt.

Maria trifft auf den Henner und spürt dessen Verlangen nach ihr. Mit großer Geschicklichkeit gelingt es ihr, sich auf den Hof zu schleichen. Dort macht sie mit dem Henner ganz andere Liebeserfahrungen als bisher mit Johannes. Recht gewalttätig nimmt sich der Henner, wonach ihm gerade zumute ist. Doch trotz dieser Brutalität zieht es Maria immer wieder zu ihm. Und nach einer gewissen Zeit erfährt sie auch die liebevolle und zärtliche Seite des Henners. Doch das ständige Lügen, Betrügen und Sich-Davonschleichen belasten das junge Mädchen. Sie beschließt, Johannes reinen Wein einzuschenken und ganz zu Henner zu gehen. Doch auch zu diesem Zeitpunkt scheint Johannes nicht zu merken, wie sehr sie sich unter Druck befindet und zieht seine Arbeit in der Dunkelkammer vor. Noch bevor Maria ihren Plan umsetzen kann, geschieht ein Unglück, das sie vor der Wahrheit bewahrt und sie in ihr ursprüngliches Leben bei den Brendels zurückbringt, ohne dass jemand von der Familie etwas mitbekommen hat.

Scheinbar ganz nebenbei schildert die Ich-Erzählerin ihre Wahrnehmungen in der Wendzeit. Sie schildert die angestrebten Veränderungen in der Landwirtschaft, die Kluft zwischen Ost und West. Diese Unterschiede beginnen beim Kleiden und gehen weiter in der Zubereitung der Mahlzeiten. Scheinbar gibt es für die Menschen auf der anderen Seite der Mauer noch viel zu lernen, bevor sie sich in die Gesellschaft der BRD eintreten können. Dabei haben viele ihr Leben gerade so geliebt. Doch sie können sich den Veränderungen nicht mehr verschließen auch wenn sie spüren, dass das alles viel zu schnell geht.

Gelungener Ersteinstieg - Lesbarkeit und sprachliche Gestaltung

Der Lesefluss des Romans wird geprägt durch knappe und überschaubare Sätze. Der Grbrauch bildhafter Ausdrücke macht es dem Leser leicht sich in das Geschehen hineinzuversetzen. Es gelingt der Autorin, die Lebensweise in der ehemaligen DDR so darzustellen, dass auch jene das nachvollziehen können, die selbst nicht dort gelebt haben. 

Der Konflikt, in dem sich Maria befindet, wird durch die Ich-Erzählweise erlebbar. Die Schilderung der Gefühle von Maria, die Schilderung dessen, was sie erlebt, all das erlbet auch der Leser mit. 

Die Autorin nutzt eine recht alltägliche Sprache, somit öffent sie ihren Roman für einen breiten Leserkreis. Man könnte der Schreiberin unterstellen, dass es nicht ihre Absicht war, eine recht schwere literarische Kost dem Rezepienten anzubieten. 

Die äußere Aufmachung des Romans ist im Einklang mit dem Schauplatz des Geschehens. Auf der einen Seite wird der Leser entführt in die Idylle eines Dorfes zu Beginn der 90er Jahre. Das wird durch den Einband sichtbar. Andererseits wird dann der Leser mit allzu menschlichen Konflikten, in die jeder geraten kann, konfrontiert. Zu Beginn scheint die Titelwahl etwas verworren, doch am Ende des Romans wird auf den Titel zurückgegriffen. Somit rundet sich das Gesamtbild des Erstlingswerkes von Daniela Krien ab. 

Hat man das Buch gelesen, fällt es einem nicht schwer, es auch anderen zu empfehlen. Auch ein Weiterdenken, wie und wann und ob doch überhaupt wirklich Maria jemals über ihre Zeit mit dem Henner spricht, bleibt dem Leser überlassen.

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