Das Bildnis des Grafen - Ein historischer Kriminalroman mit übersinnlichen Elementen

Das Bildnis des Grafen

von Christine Wirth

 

Malton, Yorkshire, England, Winter 1917

 Der französische Psychologe Dr. Gaspard Renoir wird zu dem verschrobenen Benjamin Earl of Whitehurst geschickt, um dessen von Arras heimgekehrten Neffen von seiner angeblichen Kriegsneurose zu heilen. Da der Earl kinderlos ist und Valentine der einzige Anverwandte, will er ihn – nach erfolgreicher Behandlung – zu seinem Erben bestimmen. Renoir, selbst traumatisiert vom Kriegsdienst und erst aus dem Sanatorium entlassen, tritt diese Aufgabe nur widerwillig an, zumal sich der Earl eine sofortige Besserung durch seine Anwesenheit verspricht und Renoir auf Schritt und Tritt beobachtet.

Bei einem Spaziergang lernt Renoir den Gärtner des Herrenhauses kennen, Mallord Grimby, einen hilfsbereiten jungen Mann, der ihm vorschlägt, für die Dauer der Behandlung auf Escaray Hall zu logieren, ein seit zwei Jahren leerstehendes Nachbarsschloss, zu dem Grimby als Freund des ehemaligen Besitzers den Schlüssel verwaltet. Dankbar nimmt Renoir das Angebot an, er erhofft sich in der Abgeschiedenheit raschere Fortschritte des beinahe tierhaft agierenden Patienten, der den Earl zu fürchten scheint und zudem noch kein Wort gesprochen hat.

Über Escaray Hall liegt eine eigenartige Atmosphäre, für die beide der geistig geschädigten Kriegsinvaliden auf unterschiedliche Art empfänglich sind: Obwohl er es besser weiß, vermutet Renoir Leben in dem Gemälde des auf mysteriöse Weise verschollenen jungen Schlossherren Carrick Escaray, während Valentine ihn sogar persönlich sehen kann. Bei ihrer ersten Begegnung ist Carrick auf wundersame Weise noch ein Kind, das ebenso wie Valentine Zeuge davon wird, wie sich Carricks Mutter über die Brüstung der Burgzinne stürzt.

Unfähig, sich Renoir mitzuteilen, muss Valentine mitansehen, wie sie stirbt.

In der Nacht erscheint ihm Escaray als erwachsener Mann und erklärt ihm, er solle keine Angst haben, wenn ihm vieles auf dem Schloss sonderbar vorkäme, da die Ereignisse dazu dienten, ihm seine Erinnerung an die eigene Familie, an Eltern und die Schwester wiederzugeben, von denen der Onkel behauptet, sie seien bei der Torpedierung der ‚Lusitania' im April 1915 ums Leben gekommen und einzig Valentine, zu diesem Zeitpunkt im Schweizer Internat, habe überlebt.

Außerdem bittet er Valentine, sich Renoir anzuvertrauen, mit ihm zu reden, bevor Escaray wieder spurlos verschwindet.

Das Bildnis des Grafen - Christine Wirth
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