Das Volk der Osage-Indianer

Die Osage-Indianer entstammen dem Dhegiha-Zweig der Sioux-Sprachfamilie. Ihr Stammesgebiet erstreckte sich einst über ein Areal von 200.000 Quadratkilometern und lag über große Teile in den heutigen US-Bundesstaaten Missouri, Kansas, Arkansas und Oklahoma. Sie selbst nannten sich Ni-U-Kon-Ska ("Volk des mittleren Wassers"). Ab dem späten 17. Jahrhundert bezeichneten sie sich als Wah-zha-zhe ("Volk des Wassers"). Die Osage betrieben Ackerbau und jagten Büffel, Hirsche, Biber und Bären. Sie besaßen auch gute Kenntnisse im Flechten von Körben und Matten. Für die Büffeljagd verwendeten sie Tipis, um den Tieren durch ihr Stammesgebiet folgen zu können. Der Missionar Isaac McCoy beschrieb die Osage als ungewöhnlich mutigen und kriegerischen Stamm, und er sagte, dass sie die besten Indianer seien, die er je im Westen gesehen habe. Die Dörfer der Osage bestanden aus Langhäusern, die unregelmäßig um einen freien Platz errichtet waren. Diese Häuser hatten eine Länge von 9 bis 30 Metern, eine Breite von 4,5 bis 6 Metern und eine Höhe von 3 Metern. Die gebogenen Dächer waren mit Häuten oder Matten bedeckt. Der Bereich zwischen den Hütten wurde für Tänze und Ratsversammlungen genutzt.