Osage Reservat in Oklahoma (Bild: jimmywayne / Flickr)

Die Osage-Indianer wurden von ihren Nachbarn gefürchtet

Die Kleidung der Osage bestand aus Wildleder, das mit Perlenstickereien und Wildschweinborsten verziert war. Die Krieger trugen auf ihrem glattrasiertem Schädel einen Kamm als Haartracht. Die Osage waren berühmt für ihre militärische Ordnung, aber auch für ihre Feindschaft zu den südlichen Reiterstämmen. Auf dem Höhepunkt ihrer Macht im frühen 19. Jahrhundert waren die Osage der dominierenden Stamm in der Region und wurden von ihren Nachbarn gefürchtet. Sie kontrollierten das Gebiet zwischen dem Missouri und dem Red River, sowie die Ozark Mountains im Osten und die Ausläufer der Wichita Mountains im Süden.

1804 schätzten die Teilnehmer der Lewis- und Clark-Expedition ihre Anzahl auf etwa 6.500. Im Jahr 1809 schloss die US-Regierung mit den Osage einen Vertrag über die Abtretung von 212.400 Quadratkilometern Land in Missouri. Dieses Land diente als Pufferzone zwischen den Indianern und den weißen Siedlern. Gleichzeitig sicherte die Regierung den Osage zu, sie vor Angriffen feindlicher Stämme zu schützen. Das Osage-County ist das einzig übriggebliebene Indianerreservat im US-Bundesstaat Oklahoma.

Zahlreiche Osage wurden bei der Herrschaft des Grauens getötet

Im Jahr 1870 drängte die US-Regierung den Stamm, ihr Land in Kansas zu verkaufen. Daraufhin taten die Indianer etwas, dass nie zuvor ein Stamm getan hatte. Sie kauften Land im Indianer-Territorium in Oklahoma für 1 Million Dollar. Als die Regierung dem Geschäft zustimmte, hatte sie keine Ahnung von dem tatsächlichen Wert des Landes. Kurz nachdem die Osage das Gebiet geklauft hatten, entdeckten sie ein 85 Quadratkilometer großes Erdölvorkommen. Daraufhin verpachteten oder versteigerten die Indianer ihr Land für mehrere Millionen Dollar. Innerhalb kürzester Zeit wurde der Stamm zum reichsten Volk der Welt. Doch schon bald kam es zu Habgier und Gewalt. Weiße Siedler wollten sich das Vermögen der Indianer aneignen.

Zahlreiche Osage wurden erschossen, vergiftet, und mehrere sogar durch eine Bombe getötet. Bekannt wurden die Ereignisse als "Herrschaft des Grauens". Einige der Morde konnten nie aufgekärt werden. Im Jahr 1940 hatten die Osage mehr als 250 Millionen Dollar an ihrem Land verdient. Heute erhält jeder Osage neben seinen sonstigen Einkünften auch ein Jahreseinkommen von umgerechnet 3.500 Euro aus bestehenden Ölverträgen. Derzeit leben etwa 15.000 Osage-Indianer in Oklahoma im äußersten Norden des Bundesstaates an der Grenze zu Kansas. In Pawhuska befindet sich ein Museum, in dem eine Sammlung der Osage-Kultur präsentiert wird.

BerndT, am 15.11.2016
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Bildquelle:
PublicDomainPictures (Die Entstehung des Erdöls)
Bernd Teuber (Katastrophen bei der Erdölförderung im Wilden Westen)

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