Der abenteuerliche Simplicissimus
"Der abenteuerliche Simplicissimus" gilt als Hauptwerk des Autors Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen und als erster Abenteuerroman in deutscher Sprache.Der Autor - Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen
Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen.
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Das Buch - Der abenteuerliche Simplicissimus
Der zehnjährige Simplicissimus erlebt während des Dreißigjährigen Krieges den Überfall feindlicher Soldaten auf sein Heimatdorf und flieht verängstigt in den Wald. Getrennt von seinen mutmaßlichen Eltern, wird er dort von einem alten Eremiten freundlich aufgenommen.
Als der Eremit nach 2 Jahren stirbt, geht Simplicissimus Hanau und findet beim schwedischen Stadtkommandanten Aufnahme als Page. Dort wird ihm jedoch schon nach kurzer Zeit übel mitgespielt. Man versucht ihn in den Wahnsinn zu treiben, indem man ihn schauerlichen Ritualen unterzieht und ihn zwingt, große Mengen Alkohol zu trinken. Er soll zum "Narren" gemacht werden und muß ein Kostüm bestehend aus Kalbsfell und Eselsohren tragen.
Schließlich wird er vom Pfarrer gerettet, gerät jedoch schon kurz darauf in die Gefangenschaft kroatischer Soldaten. Über weitere Umwege gelangt Simplicissimus zu den kaiserlichen Truppen. Um seiner Rolle als Narr endlich zu entkommen, flieht er auch von dort wieder. Diesmal als Frau verkleidet.
Den folgenden Winter verbringt Simplicissimus als Reitjunge eines Dragoners in einem Nonnenkloster und bringt es als "Jäger von Soest" zu Ruhm und Reichtum. Doch dieses Glück ist nur von kurzer Dauer. Schnell gelangt er in schwedische Gefangenschaft und nach der Freilassung ist sein Geld bald verprasst.
Simplicissimus schließt sich daraufhin zwei Edelleuten auf dem Weg nach Paris an und erkrankt auf der Heimreise nach Deutschland an Pocken. In Phillipsburg wird er verhaftet, weil er versucht, sich mit Betrügereien durchzuschlagen. Schließlich wird er von einem Freund befreit, der ihn zu einer Wallfahrt nach Einsiedeln überredet.
Nach weiteren Exkursen als Opernsänger und Quacksalber will Simplicissimus schließlich ein Heilbad gründen, was mißlingt. Weitere Abenteuer führen ihn nach Japan, Macao, Ägypten, Konstantinopel und Rom.
Der Roman findet sein Ende, als Simplicissimus nach einem übersinnlichen Erlebnis (er verwandelt sich nach der Berührung eines Steins in einen Vogel) beschließt, nach Santiago de Compostela zu pilgern. Sein Schiff geht jedoch unter und so landet er auf einer einsamen Insel, wo er sein Leben als Eremit verbringt.
Hier gibt es eine ausführlichere Inhaltsangabe zum Simplicissimus!
Als Schullektüre - Schwere Kost leicht verständlich!
"Der abenteuerliche Simplicissimus" steht als erster deutscher Heldenroman (Schelmenroman) bis zum heutigen Tag auch im Schulunterricht mitunter auf der Tagesordnung. Doch kein Grund zum verzweifeln. Was anfangs verworren und kompliziert aussieht, lässt sich mit Hilfe guter Internet-Recherche (z.B. Grimmelshausen und der Simplicissimus) und passender Materialien (z.B. Königserläuterungen o.ä.) schnell in die richtige Richtung wenden.
Also nicht verzagen, sondern sich beizeiten passende Hilfestellung suchen. Als Ersatz für das Lesen des Buches können allerdings auch diese Tipps nicht herhalten. Denn wie bei allen Lektüren gilt: Der Teufel steckt auch beim Simplicissimus im Detail. Und Details bleiben bei Zusammenfassungen schnell auf der Strecke!
Der zeitgemäße Simplicissimus - Die "Übersetzung" von Reinhard Kaiser
Seit einiger Zeit im Handel verfügbar ist eine wunderbare und wirklich empfehlenswerte neue Version des Simplicissimus, die in zeitgemäßer Sprache dazu einlädt, den Klassiker zu entdecken.
Dem Übersetzer Reinhard Kaiser gelingt es, den Simplicissimus auf liebevolle Art und Weise sprachlich in die Gegenwart zu holen, ohne dabei jedoch den Charme des ürsprunglichen Werkes zu zerstören. Er schafft es, den Simplicissimus sprachlich vom deutschen ins deutsche zu übersetzen, ohne dabei Rhythmus oder Ton des ursprünglichen Textes zu zerstören.
Ein wahres Meisterwerk und all denen zu empfehlen, die den Simplicissimus als ungetrübtes Lesevergnügen kennenlernen wollen, ohne dabei an den sprachlichen Schwierigkeiten dieses Klassikers zu scheitern.
Bildquelle:
W. Zeckai
(Wie macht man eine Lesung erfolgreich?)