Die Verwendung des Frauenmantels in der Geschichte

Doch bereits im Altertum hatte der Frauenmantel eine andere große Bedeutung, als die zweifelhafte Gewinnung von Gold. Heilkundige wussten schon damals um die Heilkräfte dieser Pflanze und nutzten sie, um Leiden zu lindern. Die Germanen ordneten den Frauenmantel Freya zu, der Göttin der Liebe und der Frauen. Sie setzten ihn als Liebespflanze ein. Heiler behandelten damit lästige Unterleibskrämpfe, die einem erfüllten Liebesleben im Weg standen. Auch bei starken Blutungen nach einer Geburt kam der Frauenmantel zum Einsatz. Von seiner blutstillenden Wirkung profitierte jedoch nicht nur das weibliche Geschlecht. Auch die Männer hatten etwas von dieser "Frauenpflanze". Bis ins 16. Jahrhundert hinein war sie nämlich ein beliebtes Mittel zur Wundversorgung auf den Schlachtfeldern.

Eine weitere traditionelle Verwendung fand der Frauenmantel als Wetterpflanze. Er wurde manchmal an der Tür, den Fenstern oder dem Dachfirst angebracht, um das Haus vor einem Blitzeinschlag zu schützen.

So erkennen Sie diese Heilpflanze

Der Frauenmantel ist von Europa bis Russland weit verbreitet. Auch in Nordamerika und Asien gibt es ihn. Er liebt fette Weiden und Wiesen mit feuchtem humusreichem Boden. Auch in Gebüschen und lichten Wäldern kann man ihn finden. Erkennen können Sie den Frauenmantel an seinen gefältelten, nierenförmig rundlichen Blättern, die an der Oberseite fast kahl und an der Unterseite weich behaart sind. Typisch sind die kleinen Wassertröpfchen, die sich am Rand der Blätter bilden können. Von Mai bis Oktober zeigt er seine unscheinbaren gelblich grünen Blüten.

Sammelzeit für den Frauenmantel, verwendete Teile

In der Pflanzenheilkunde verwendet man das frische oder getrocknete Kraut der Pflanze, die beste Erntezeit ist vom Frühjahr an bis etwa in den Juli hinein. Um die Heilpflanze zu nutzen, können Sie sie in Ihrem Garten anbauen und immer wieder Blätter davon ernten. Es sollten allerdings keine stark befahrene Straße oder konventionell landwirtschaftlich genutzte Felder in der Nähe sein.

Inhaltsstoffe der Heilpflanze

Die Naturheilkunde schätzt die wirkungsvollen Inhaltsstoffe des Frauenmantels:

  • Gerbstoffe

  • Bitterstoffe

  • Flavonoide

  • etwas ätherisches Öl

Anwendungsformen

Der Frauenmantel kann als Tee aus dem frischen oder getrockneten Kraut verwendet werden. Man kann die Pflanze leicht im eigenen Garten pflegen oder auf Fertigprodukte aus dem Handel zurückgreifen. Für die äußerliche Anwendung eignet sich eine Tinktur oder der Kräuterauszug.

Der Frauenmantel als Heilkraut

In der Volksmedizin wird Tee, der aus den Blättern der Pflanze hergestellt wird, bei Frauenleiden eingesetzt. Seine leicht krampflösende und zusammenziehende Eigenschaft nutzt man naturheilkundlich bei schmerzhafter und starker Periodenblutung. Etwas Schafgarbenkraut kann die Wirkung des Tees noch verbessern. Ein Tee aus Frauenmantel-Kraut hilft vielen Frauen dabei, die Beschwerden während der Wechseljahre etwas zu lindern.

Die in der Pflanze enthaltenen Gerbstoffe sollen bei Magen-Darmstörungen helfen und ebenfalls hustenlindernd sein. Auch als Gurgelmittel kann der Tee verwendet werden, um wunde Mund- und Rachenschleimhaut zu beruhigen und die Heilung zu fördern. Der Tee kann außerdem für die Blutreinigung eingesetzt werden und soll so gegen Hautunreinheiten junger Mädchen helfen. Äußerlich kann man Ekzeme und Geschwüre mit Frauenmantel-Tee oder einer Tinktur aus den Blättern der Pflanze behandeln.

Gegenanzeigen und Nebenwirkungen bei der Verwendung der Heilpflanze

Wenden Sie den Frauenmantel bei Säuglingen und Kleinkindern nur nach Rücksprache mit einem Arzt an. In der Schwangerschaft darf er nicht angewendet werden.

 

 

Quellen

"Heilpflanzenpraxis heute" von Siegfried Bäumler, Urban & Fischer Verlag

"Lexikon der Heilpflanzen und ihrer Wirkstoffe" von Birgit Frohn, Weltbild Verlag



Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen kann.

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