Nischenseiten wie Sand am Meer

.. und das ist keine Übertreibung! Nein, tatsächlich schießen die Nischenseiten wie die Pilze aus dem Boden. Woran liegt das nur? Daran, dass einige Internet-Gurus sich hohe Einnahmen erhoffen mit Affiliate-Programmen und Anleitungen zum Thema Nischenseiten. Zudem gibt es einige Wordpress Affiliate Themes, die stark beworben werden und die es den Usern (relativ) einfach machen, eigene Affiliate-Shops zu erstellen.
So weit, so gut, so nett die Welt. Ist doch nett, dass es Experten gibt, die uns helfen wollen, mit Nischenseiten viel Geld - ach was sag ich - den großen Reibach zu machen!
Nichts ist leichter, als im Internet reich zu werden! Oder doch nicht? Ach, was sollen wir nun glauben... Erst mal nichts und skeptisch bleiben. Das ist schon mal nicht falsch.

Es gibt zurzeit also Nischenseiten wie Sand am Meer, weil gleich mehrere Nischenseiten-Gurus am Start sind, die uns/euch weismachen wollen, ihr könntet viel verdienen mit einer Nischenseite. Nun ist das auch nicht gelogen, aber sagen wir mal: übertrieben.

Warum: Weil das Thema überlaufen ist. Es gibt nun mittlerweile wohl zu jeder Nische auch eine Nischenseite. Eine? Nein, meist mehrere. Am häufigsten und am meisten verschrieen sind die Test- und Vergleichsseiten, doch dazu später mehr.

Was ist das denn überhaupt - eine Nischenseite?

Eine Nischenseite behandelt kurz und einfach gesagt, ein Nischenthema. Was ist ein Nischenthema? Ein Thema, das nicht die breite Masse interessiert, aber doch eine Gruppe von Leuten.
Themen für Nischenseiten sind zum Beispiel (frei erfunden und leicht satirisch gemeint..)

  • Radiergummis
  • Rasiermesser
  • Milchaufschäumer
  • Lockenstäbe
  • Lötkolben
  • Babywippen
  • Schaukelstühle
  • Leselampen

Keine Nischenthemen sind zum Beispiel Staubsauger, Rasenmäher, Kaffeemaschinen, Akkuschrauber. Die Grenzen sind zwar manchmal fließend, aber diese Themen sind eigentlich schon zu allgemein. Aber von diesem Themen kann man sich Unterthemen ziehen und daraus ein Nischenthema machen wie Staubsauger-Roboter oder Nass-Staubsauger.

Warum ist das wichtig? Weil eine Nischenseite nur dann eine Nischenseite ist und nicht zu viel Konkurrenz hat, wenn nicht schon die großen Shops allen Traffic abfangen. So zum Beispiel beim Thema Staubsauger allgemein oder Kaffeemaschinen.

Nischenseiten waren lange Zeit nur deshalb erfolgreich, weil sie nicht mit der breiten Masse um Traffic konkurrieren mussten. Sie wurden über Google schnell gefunden, wenn ein User speziell nach einem "Roboter Staubsauger" suchte. Heute ist dies nicht mehr so einfach, weil wir einen Nischenseiten-Hype haben und die meisten Nischenthemen schon besetzt sind.

Großer Erfolg mit Nischenseiten?

Ja, das war eine Zeitlang tatsächlich so. Nischenseiten hatten innerhalb von kurzer Zeit viel Traffic und gute Verkaufszahlen. Man konnte sie auf Longtail Keywords optimieren und so eine genügend große Zahl an Suchern abfischen. Das hat sich wirklich gelohnt. Um Verkäufe zu generieren oder Neukunden zu gewinnen, braucht man nicht die große Masse ansprechen, sondern es langt ein relativ kleiner Teil.

Heute haben wir das "Problem", dass die Themen so gut wie alle besetzt sind. Man kann natürlich trotzdem Erfolg mit Nischenseiten haben. Das ist aber mit viel Arbeit und Einsatz und am besten auch mit finanziellen Investitionen verbunden.

 

 

Was braucht eine gute Nischenseite?

Eine Nischenseite muss:

  • professionell aussehen
  • eine gute Menüstruktur haben
  • immer aktuell sein (die Produkte müssen verfügbar sein)
  • vertrauenserweckend sein
  • lesbar und nutzerfreundlich aufgebaut sein

Dies alles sind Hürden, die erst einmal von Anfängern genommen werden müssen. Abhilfe schaffen zum Beispiel Affiliate-Themes für Wordpress. Diese versuchen es den Anwendern so einfach wie möglich zu machen, eigene kleine Affiliate-Shops zu erstellen. Doch keineswegs müssen Nischenseiten immer Shops sein! Nein, der Eindruck täuscht: Es dürfen auch einfache Blogs zu einem Nischenthema sein.

Nischenseiten als Affiliate-Shops

Den großen Hype um Nischenseiten gibt es eigentlich erst, seit es neue Wordpress-Themes für Affiliate-Shops gibt.
Zwei sind aktuell am gefragtesten. Sie heißen:

  • affiliatetheme.io
  • affiliseo.de

Es gibt noch andere Möglichkeiten, sich selbst einen Affiliate-Shop zu bauen. Diese beiden Themes sind aktuell aber am beliebtesten. Das hat Vor- und Nachteile:

  • Viele Einsteiger bauen sich nun eigene Affiliate-Shops.
  • Die meisten Shops sehen irgendwie gleich aus.
  • Die User können professionelle Seiten optisch nicht mehr von minderwertigen unterscheiden.

Was sind die Vor- und was die Nachteile? Überlegt selbst ;) Das verwischt sich nämlich. Durch diese beiden beliebten Themes bastelt sich nun jeder Hinz und jeder Kunz seinen kleinen Shop. Er befüllt ihn mit minderwertigem Content und erzählt seinem Lesern einen vom Pferd. Ganz schlimm sind dabei die zahlreichen Test- und Vergleichsseiten, die gar keine echten Test enthalten, sondern lediglich Amazon-Vergleiche runterziehen oder durch Programmierung Vergleiche aufstellen.

Die Seitenbetreiber testen und vergleichen nicht selbst, sondern holen sich einfach nur die Daten. So schlau, so verwirrend für ahnungslose Leser. Nicht jeder Internet-User ist so in unserem Business bewandert, dass er wüsste, was oft hinter einer gut aussehenden Shop-Seite steckt - kein ganzes Unternehmen mit Experten-Team. Alles nur Fassade!

Das muss aber gar nicht sein, wenn es jemand mit seinem Nischenthema ernst meint und gut recherchierte Inhalte bietet.

Die Affiliate-Shops sehen heute oft gleich aus, weil die Anwender eben nicht so versiert sind, dass sie die Optik individualisieren könnten. Dies hat nun doch den Vorteil für ahnungslose User, dass ihnen vielleicht mal auffällt, wie gleich viele Vergleichsseiten aussehen und sie hellhörig werden.

Wie dem auch sei, wenn ihr auch einen Nischenseiten-Shop bauen wollt, bemüht euch, die Seite individuell und nicht nach Schema F aussehen zu lassen.

 

Die Affiliate-Themes in der Anwendung:

Sind nichts für Leute, die noch nie mit dem Amazon-Partnerprogramm und anderen Affiliate-Programmen gearbeitet haben. Man braucht die Amazon Product Advertising API um sich die Produktdaten auf seinen Shop zu ziehen. In diesem Bereich ist bei Amazon alles auf englisch und es ist nicht leicht alles zu verstehen und richtig zu machen. Um Anfängern dabei zu helfen, haben die Anbieter des Affiliate-Themes.io einige Video-Anleitungen erstellt. Es sind Schritt-für-Schritt Anleitungen, die es zu befolgen gilt. Man braucht dafür aber sehr viel Zeit, Geduld und Spucke!
Ich habe das aufgegeben, denn ich habe im Moment nicht neben meinem Job so viel Zeit, an einer solchen Seite zu basteln. Ich bleibe lieber bei meinen Blogs und habe zudem ein anderes System für Affiliate-Seiten als Testversion bekommen, das einfacher zu bedienen ist.

Wer sich durch viele Anwender-Videos arbeiten will und Zeit, Mühen und Schweiß investieren will, der kann es auch als Anfänger mal versuchen mit den beiden Affiliate-Themes zu arbeiten. Allgemein richten die sich aber nicht an Leute, die sonst keine Erfahrung mit eigenen Websites, Affiliate-Marketing, Blogs und Domains haben.

 

Blog oder Shop?

Ich persönlich möchte Einsteigern in das Thema doch eher einen kleinen, hübschen Blog als Nischenseite empfehlen. Ein Shop erfordert viel Know-how, muss immer top aktualisiert und gepflegt sein und er bekommt schwerer Leser.

Wenn ihr einfach einen Blog zu eurem Nischenthema anfangt, könnt ihr stetig daran arbeiten, genauso Produkte einpflegen und ihr habt eine wachsende Leserzahl.

Die Shops bastelt man meist in einem fertig und dann müssen sie Käufer anziehen. Das geht in vielen Fällen nicht ohne diverse (unlautere) Mittel wie Backlinkkauf und gezieltes Werben. Ihr habt es viel leichter auf natürlichem Wege Leser und Käufer zu gewinnen, wenn ihr viele Blogartikel zu einem Thema schreibt.
Profis wissen natürlich wie man einen erfolgreichen Affiliate-Shop aufzieht und sie sparen nicht an guten Inhalten. Sie wissen, dass der Shop keyword-optimiert sein muss, eine zugkräftige Startseite haben und viel Mehrwert! Wenn dies alles fertig ist, bleibt der Shop aber statisch.

Ein Blog ist immer in Bewegung, ihr könnt ihn fortlaufend befüllen und Google registriert die neuen Artikel.
Ich würde also Einsteigern und Anfängern eher zu einem Blog als Nischenseite raten! Ihr müsst dann auch nicht anfangs so viel Zeit und Energie investieren.

Fazit: Lohnt es sich oder nicht?

Es lohnt sich für Profis. Diese wissen mittlerweile ziemlich gut, welche Themen gut laufen und wie man solche Seiten aufziehen muss. Leider, leider sind manche so professionell, dass sie wirklich jedes Nischenthema aufgreifen und abdecken. Das geht soweit, dass sie auf einer einzigen riesen Experten-Seite hunderte von Nischenthemen mit eigenen Unterseiten abdecken. Was bleibt da noch für uns kleine Hobby-Nischler übrig? Kaum was. Diese Profis investieren viel Geld. Sie decken jedes Thema mit mehr oder weniger professionell erstelltem Content ab und fangen Leser ab.

Für die Nicht-Profis kann sich eine Nischenseite lohnen, wenn einem das Thema wirklich am Herzen liegt. Also, wenn es sich zum Beispiel um ein Hobby handelt. Wenn ihr immer wieder etwas Sinnvolles zu einem Thema schreiben könnt und wollt - dann lohnt sich höchstwahrscheinlich auch für euch eine Nischenseite. Aber auf lange Sicht. Das schnelle Geld ist eher unwahrscheinlich.

Tipp: Hört nicht so sehr auf all die Nischenseiten-Gurus, die zurzeit selber Geld damit verdienen, euch weismachen zu wollen, dass es einfach und schnell geht, mit Nischenseiten viel Geld zu machen. In der jährlich stattfinden Nischenseiten-Challenge seht ihr wieviel die Teilnehmer an Zeit und Geld investieren und wie wenig oft nach ein paar Monaten dabei herauskommt. Natürlich werden die Zahlen erst nach einem Jahr realistisch. Hier seht ihr den Vergleich der Einnahmen: http://www.diginauten.com/nischenseiten-challenge-2016/

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