Verwendung des Thymians in der Geschichte

Sumerische Keilschriftaufzeichnungen zeigen, daß der Thymian im heutigen Irak bereits vor mehr als 4000 Jahren als Gewürz- und Arzneipflanze bekannt war. Im alten Ägypten wurde er benutzt, um die Harze, die bei der Einbalsamierung der Toten verwendet wurden, zu parfümieren. In der griechischen Antike war er Aphrodite geweiht, der Liebesgöttin. Es wird in griechischen Sagen erzählt, daß Bienen oft thymianbewachsene Hänge aufsuchten, daher wird er auch Immenkraut genannt. Im religiösen Bereich nutzten ihn die Griechen zum Räuchern. Forscher leiten seinen Namen deshalb von thyein, dem griechischen Wort für "räuchern" ab. Im Mittelalter gelangte die Pflanze mit Benediktinermönchen über die Alpen nach Deutschland. Dort wurde der Thymian schnell als Gewürzpflanze beliebt, mit der man fettige Speisen besser verdaulich machen konnte. In der Heilkunde fand er als eine Art Allheilmittel für Beschwerden der Atemwege und des Verdauungstrakts Anwendung. Es ist überliefert, daß die Pflanze im Mittelalter auch ein Symbol für Mut darstellte. Damen bestickten die Schärpen ihrer Ritter mit Tymianzweigen und Bienen, um ihren Mut und ihre Tapferkeit in der Schlacht zu stärken.

Die Inhaltsstoffe des Thymiankrauts

Die Naturheilkunde nutzt die wichtigsten Bestandteile der Pflanze:

 

  • ätherisches Öl

  • Gerbstoffe

  • Flavonoide

Wann wird Thymian am Besten geerntet und welche Teile werden verwendet?

In der Kräutermedizin nutzt man das frische oder das getrocknete Kraut. Gesammelt sollte es kurz vor der Blüte werden, von Juni bis August. Thymian ist nicht sehr anspruchsvoll, was seinen Boden und seine Pflege betrifft. Daher kann er auch von unerfahrenen Gärtnern leicht selbst angebaut werden. Er gedeiht sogar in einem kleinen Kräutertöpfchen auf der Fensterbank in der Küche, wo Sie ihn bei Bedarf jederzeit griffbereit haben.

Anwendungsformen des Thymians

Als Heilpflanze findet er in Form von Tee Verwendung, der entweder getrunken oder äußerlich als Umschlag oder Kompresse aufgelegt werden kann. Häufig ist er auch Bestandteil von Salben. In der Küche wird er gern als Gewürz bei mediterranen Gemüsegerichten oder Braten verwendet. Ebenso kann er frisch in den Salat gegeben werden.

Der Thymian als Heilpflanze

Seine krampf- und schleimlösenden Eigenschaften macht sich die Naturheilkunde bei Atemwegserkrankungen wie akuter und chronischer Bronchitis, Asthma bronchiale oder Keuchhusten zunutze. Als ätherisches Öl kann er in der Duftlampe vernebelt werden und in dieser Form bei Erkältungen Linderung bringen. Als Tee getrunken soll Thymian die Verdauung fördern, entblähen und gegen Völlegefühl nach einem üppigen Mahl helfen. Er kann auch bei krampfartigen Magen- Darmbeschwerden eingesetzt werden. Als Gurgelmittel soll er seine keimtötende und geruchshemmende Wirkung bei Entzündungen im Mund- und Rachenraum entfalten. Äußerlich kann er bei Rheuma und Hautproblemen wie Ekzemen helfen und Juckreiz mildern.

Gegenanzeigen, Nebenwirkungen

Wer gegen Lippenblütengewächse, Birkenpollen oder Sellerie allergisch ist, sollte den Thymian nicht verwenden.

 

 

Quellen

"Heilpflanzenpraxis heute" von Siegfried Bäumler, Urban & Fischer Verlag

"Lexikon der Heilpflanzen und ihrer Wirkstoffe" von Birgit Frohn, Weltbild Verlag

 

Wichtiger Hinweis

Dieser Artikel soll Ihnen eine Information sein, kann aber bei Beschwerden keinesfalls einen Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen!

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