Birkenpollenallergie

Heftiger Niesreiz, laufende Nasen, gerötete und tränende Augen bis hin zu allergischem Asthma: die Symptome einer Pollenallergie können es Betroffenen schwer machen unbeschwert durch den Frühlingswald zu wandern. Birkenpollen sind die aggressivsten Baumpollenallergene und zählen zu den inhalativen Typ I-Allergien.

Allergiker mit einer nachgewiesenen Sensibilisierung gegen Birkenpollen sind in erhöhtem Maße gefährdet, gleichzeitig eine pollenassoziierte Nahrungsmittelallergie zu entwickeln. Dazu zählen dann beispielsweise Äpfel und Honig, aber auch Nüsse und Kiwis. Linderung versprechen eine Hyposensibilisierung, verschiedene homöopathische Mittel oder Klopfakupressur.

Bild: Monika Unger

Die Birke als Heilpflanze

Die Birke ist als Heilpflanze eine relativ späte Entdeckung. Erst im 17. Jahrhundert fand man heraus, dass man Birkenblätter gegen Nieren- und Blasenleiden verwenden konnte. Der Birkensaft wirkt harntreibend und schwemmt viele schädliche Stoffe aus. Bewährt hat sich auch Birkenwasser  zur Haarpflege gegen fette Haut, Schuppen und Kopfjucken. Aufgrund der blutreinigenden Wirkung wurde die Birke in manchen Gegenden auch bei Gicht verwendet.

Heute ist die häufigste Anwendung der Birke zu Naturheilzwecken ein Tee (Aufguss) aus den Blättern oder Blattknospen, die von Mai bis Juni gesammelt werden. Dieser Tee wirkt stark harntreibend, sodass er gut gegen Blasenentzündungen, Rheuma, Gicht und andere Stoffwechselerkrankungen hilft. Auch bei Hauterkrankungen kann der Tee innerlich und äußerlich angewendet werden. Für die Gewinnung des Birkensaftes wird der Stamm angebohrt und der austretende Saft aufgefangen. Der Saft kann getrunken werden oder zur Förderung des Haarwuchses in die Kopfhaut einmassiert werden.

Bild: Birkenrinde, www.pixelio.de

 

Aberglaube und Hexerei rund um die Birke

Neben den anerkannten Heilwirkungen der Birke ranken sich aber auch einige abergläubische Wirkungen, vielfach in Zusammenhang mit dem Hexenglauben, um den Baum mit der auffälligen weißen Rinde. So sollte es zum Beispiel gegen Warzen helfen, wenn man neun Birkenblätter pflückte und damit seine Warzen in dem Moment, wo die Kirchenglocken Mittag schlagen, berührt. Birkenblätter waren auch als Potenz steigerndes Mittel bekannt.

Die Birke war, neben der Mistel, auch eine wichtige Pflanze zum Schutz vor Hexen und Hexenzauber. Gegen "Nestelknüpfen" - von Hexen in Knoten gehexte Zaubersprüche - half es, Birkensaft zu trinken oder durch einen Kranz aus Birkenzweigen zu urinieren. Ein Birkenzweig an der Türe hielt Hexen von Haus und Stall fern. Mit Schlägen aus Ruten von Birkenzweigen an die Fenster konnte man die Ratten aus dem Haus vertreiben. Birkenzweige wurden auch verwendet um das Vieh aus dem Stall zu treiben, dadurch wurde das Vieh entzaubert und es blieb fruchtbar und Kühe gaben weiterhin Milch.

Die Birke botanisch betrachtet

Die Weißbirke (Betula pendula) ist bei uns die am häufigsten vertretene Birkenart. Sie gehört zur Familie der Birkengewächse, zu denen auch die Rotbuche, die Hainbuche, die Erle und die Haselnuss gehören. Die Birke ist ein typischer Pionierbaum, denn sie besiedelt oft als erster neue, karge Flächen und schafft durch Humusbildung und Schatten Voraussetzungen für den Nachzug weiterer Pflanzen. Birken erreichen nur ein maximales Alter von etwa 100 Jahren und sind mit 50 Jahren bereits ausgewachsen. Trotzdem ist die Birke ein sehr robuster Baum, hat sie doch auch die Eiszeit nördlich der Alpen überdauert. Mit seinen langen Pfahlwurzeln kann der Baum Wasser aus tiefen Bodenschichten holen. Erst ab einem Ater von 20 Jahren setzt die Birke Blüten an. Die im Vorjahr gebildeten männlichen Blütenstände wachsen im Frühjahr zu langen Kätzchen heran. Die weiblichen Blüten wachsen auf der selben Pflanze (einhäusig), werden aber erst im Frühjahr gebildet, sind viel kleiner als die männlichen Kätzchen und erscheinen zusammen mit den Laubblättern.

BIld: Monika Unger

Wirtschaftlich ist die Birke von geringer Bedeutung

Für die Forstwirtschaft ist die Birke nur von untergeordneter Bedeutung, da sie relativ wenig Holzmasse liefert und Birkenholz weich und biegsam ist, ist es auch nur für wenige Verwendungszwecke geeignet. Gerade die Möbelindustrie oder die Papierindustrie wissen mit Birkenholz etwas anzufangen.

Laden ...
Fehler!