Nicht nur das Aussehen hat sich verändert...

...sondern auch einiges an der Nutzung. Man musste sich schon ein kleines Weilchen an die Chronik gewöhnen und viele User haben sich gar strikt dagegen geweigert, ein Titelbild einzufügen. Immer noch sieht man auf einigen Profilen einfach eine große weiße Fläche, wo sonst schöne Bilder mit allen möglichen Motiven prangen.

Aber so sehr die Neuerung vor der offiziellen Umstellung auch kritisiert wurde, sie brachte auch einige Vorteile mit sich und vereinfachte in manchen Fällen die Nutzung des sozialen Netzwerkes.

Vor allem Unternehmen können von der Chronik profitieren, denn der Dialog mit den Kunden wurde stark vereinfacht, weil es jetzt die Möglichkeit gibt, per Nachrichten-Button das Unternehmen anzuschreiben. Hierbei handelt es sich um private Nachrichten. Es kann sich also, wenn gewünscht, kein Dritter in die Diskussion einschalten und der User/Kunde bekommt eine individuelle Betreuung.

Doch auch im öffentlichen Gespräch gibt es Veränderungen

Bei der Pinnwand wurden Postings und Kommentare einfach in einer Reihe untereinander gelistet. An diese "Ordnung" hatten sich die User natürlich im Laufe der Jahre gewöhnt. Ganz ungewohnt hingegen war die neue "Unordnung" der Chronik. Obwohl man bei dem Begriff Chronik davon ausgehen kann, dass auch hier die Inhalte chronologisch untereinander erscheinen, waren es plötzlich kleine Kästchen. Teilweise nebeneinander versetzt, brachte das neue Design Unruhe in den Lesefluss und auch in die Gemüter vieler User.

Doch, abgesehen davon, dass wir uns mittlerweile auch daran gewöhnt haben und uns kaum noch an die Gestaltung der Pinnwand erinnern, brachte das gerade für Unternehmen auch große Vorteile mit sich. Denn im Falle von Shitstorms, wie sie bereits von ERGO, der Deutschen Bahn oder Michael Wendler erlebt wurden, stehen die Nachrichten nicht mehr von oben nach unten auf der gesamten Pinnwand, sondern in einem kleinen Kästchen, das zum Weiterlesen geöffnet werden muss.

Social Media Monitoring (Bild: Gerd Altmann / pixelio.de)

Kurzer Exkurs: Social Media Monitoring

Warten Sie also auf keinen Fall, bis der Shitstorm richtig im Gange ist und dem Unternehmensimage einen nachhaltigen Schaden zufügt. Nutzen Sie das Social Media Monitoring als Frühwarnsystem!

Anhand dessen können Sie schon frühzeitig nachvollziehen, wie sich Nachrichten und Meldungen über Ihr Unternehmen im Web verbreiten. Ohnehin ist es ratsam - heute quasi sogar ein Muss -, ständig auf dem Laufenden zu sein, was wo über Sie, Ihre Produkte oder über die Marke geschrieben und gesprochen wird. So lassen sich Trends erkennen, die möglicherweise zu einem Shitstorm führen. In diesem Fall haben Sie rechtzeitig die Gelegenheit, gegen diesen Trend zu steuern und das Schlimmste zu verhindern. Es ist also fast genau wie bei der Kommunikation in den sozialen Netzwerken. Hören Sie auf Ihre Fans, gehen Sie auf ihre Wünsche und Bedürfnisse ein und verbessern und festigen so Ihr Image.

Mit den Fans auf Augenhöhe

Auf den ersten Blick haben Sie die absolute Kontrolle über Ihre Facebook-Fanpage. Doch Vorsicht! Zensur ist in der Regel absolut unerwünscht und kann zu heftigen Reaktionen Ihrer Fans führen. Denn beispielsweise das Löschen kritischer Postings verhindert keinen Shitstorm, sondern begünstigt ihn in vielen Fällen sogar. Wenn Sie Ihre Fans davon abhalten, ihre freie Meinung zu äußern, geht dieser Schuss in den meisten Fällen böse nach hinten los, denn in den ganzen sozialen Netzwerken, Blogs, Foren etc. finden sie einen Weg, sich gegen Ihre Zensur zu wehren.

Gehen Sie stattdessen immer freundlich auf jeden Kommentar Ihrer Fans ein. Seien Sie zuvorkommend und verständnisvoll, niemals überheblich und hören Sie genau zu. Das ist auch eine gute Möglichkeit der Evaluation für Ihr Unternehmen. Wenn Sie die Kritik ernst und sich zu Herzen nehmen, können Sie etwas verbessern. Es ist quasi eine kostenlose Analyse Ihrer Unternehmensschwächen, direkt vom User an Sie weiter gegeben.

Im Falle von unberechtigter Kritik erlebt man es auch oft, dass andere User direkt dagegen angehen. Dann muss man als Seitenadministrator überhaupt nicht eingreifen.

Machen Sie das Titelbild zu Ihrem Aushängeschild

Wie bereits gesagt, es ist sehr groß und fällt unumgänglich sofort auf. Machen Sie also einen guten ersten Eindruck und ziehen so möglichst viele Fans auf Ihre Seite. Sie können zum Beispiel Ihre Unternehmensphilosophie direkt in das große Bild packen, Ihre Servicebereich grafisch einbauen oder Produkte ankündigen. Wichtig ist nur, dass Sie Ihre Unternehmensstrategie darin klar zum Ausdruck bringen.

Zeigen Sie wichtige Stationen Ihres Unternehmens

Der Zeitstrahl macht das ganz einfach möglich. Nehmen Sie Ihre Fans mit auf eine virtuelle Zeitreise. Stationen können zum Beispiel die Entwicklung Ihres erfolgreichsten Produktes sein, der Umzug in ein größeres Gebäude, die Gestaltung eines neuen Logos oder Ihre neuen Flyer. Versorgen Sie Ihre Fans mit Informationen und unterhalten Sie sie damit.

Auch das Zwischenmenschliche ist wichtig. Wünschen Sie den Fans freitags ein schönes Wochenende, heißen Sie sie mit dem Bild einer Blumenwiese im Frühling willkommen und zeigen Fotos von Ihrer Betriebsfeier. So schaffen Sie ein persönliches Verhältnis.

Für alle, die es bisher nicht getan haben: Beschäftigen Sie sich mit der Facebook-Chronik!

Wie Sie sehen, lohnt es sich wirklich. Beginnen Sie mit einem ansprechenden Titelbild und schauen sich dann die zahlreichen Möglichkeiten an, die Ihnen die nicht mehr ganz neue Chronik bietet. Holen Sie sich Inspiration bei Ihren Wettbewerbern und unterhalten Sie Ihre Fans. So bleiben Sie in Erinnerung und festigen Ihr gutes Image.

Bleibt nur die Frage: Welche Erfahrungen haben Sie bisher mit der neuen Chronik gemacht?

 

Quelle Titelbild: Gerd Altmann  / pixelio.de

Laden ...
Fehler!