Anfangsjahre

Der erste Computer (1938 bzw. 1941): 

Der erste Computer der Welt wurde 1938 von Konrad Zuse erbaut, der Z1. Doch viele Historiker sind sich nicht einig, ob man ihn wirklich als den ersten Computer der Welt bezeichnen konnte. Da man sie zu dieser Zeit noch nicht so nannte und weil die damaligen Rechenmaschinen mit den heutigen nicht mehr viel zu tun haben. Deshalb benannte man auch den Z3 als erster Computer. Er war eigentlich der Nachbau des Z1, doch dieser war nicht praxistauglich. Der Z3 wurde 1941 ebenfalls von Zuse erbaut. Dieser konnte allerdings nicht allzu viel. Er hatte eine Speicherkapazität von gerade einmal 64 Worten und konnte lediglich addieren, subtrahieren, multiplizieren, dividieren, die Quadratwurzel ausrechnen und Dezimalzahlen in Binärzahlen umwandeln. Diese eingeschränkten Möglichkeiten machten ihn zu keinen Universalrechner. Dafür war der Computer turingmächtig, das heißt, er war voll funktionsfähig. Der Z3 wurde leider im 2. Weltkrieg zerstört.

 

Der "ABC" (1941):

Der Atanasoff-Berry-Computer ("ABC") war der erste elektronische Digitalrechner.
Er wurde von John Atanasoff und Clifford Berry von 1937 – 1941 in den USA gebaut. Er wurde gebaut, um lineare Gleichungssysteme zu lösen. Der ABC wurde nur für diesen Zweck erbaut. Die Speicherkapazität betrug 3.000 Bits. Leider war er, nicht wie seine Vorgänger, programmierbar.


Der Colossus (1943):

Der Colossus ist eine von den Engländern erbaute Maschine, die dazu diente im 2. Weltkrieg verschlüsselte Daten vom Militär zu dechiffrieren (entschlüsseln). Es wurden von 1943-1946 insgesamt 10 solcher Computer gebaut. Durch die Röhren im Rechner konnte er eine hohe Leistung bringen. Der Colossus war nur teilweise programmierbar, indem man ihn neu verkabelte.

 

Der Mark I (1944):

Der Mark I wurde früher auch Automatic Sequence Controlled Calculator (ASCC) genannt. Er wurde 1944 von dem Amerikaner Howard H. Aiken gebaut. Er war einer der größten Computer zu dieser Zeit. Er wog erstaunliche 35 Tonnen und hatte eine Länge von 16 Metern. Er war der 2. Computer der turingmächtig, nach dem Z3, war. Von 1944 bis 1959 wurde er von der US-Marine für ballistische Berechnungen genutzt.

 

Der ENIAC (1946):

1946 wurde der Electronical Numerical Integrator and Computer, kurz ENIAC, von John Eckert und John Mauchly entwickelt. Er war der erste elektronisch-digitale Universalrechner und Röhrenrechner und einer der größten Computer, die je erbaut wurden. Der ENIAC wog 27 Tonnen und beanspruchte eine Fläche von 10x17 Metern. Durch die verbauten Elektroröhren schaffte er eine deutlich höhere Leistung als seine Vorgänger.

 

Nachkriegszeit

Der Simon (1949):

Der "Simon" wurde 1949 von Edmund C. Berkeley gebaut. Er war der erste digitale und programmierbare Computer für Privathaushalte. Bestanden hatte er aus 50 Relais, d. h. 50 geschlossene Stromkreise. Innerhalb von 10 Jahren wurden über 400 Exemplare zu einem Preis von je 500 US-Dollar verkauft.


Der UNIVAC I (1951):

1951 erbaute Remington Rand ihren ersten kommerziellen Röhrenrechner, den UNIVersal Automatic Computer I (UNIVAC I). Er bestand aus 5200 Röhren, 18.000 Kristalldioden und hat bis zu 13 Tonnen gewogen. Der Speicher konnte bis zu 1.000 Worte speichern. Insgesamt wurden 46 Exemplare verkauft.


Der TRADIC (1955):

1955 bauten Bell Labs den TRansistorized Airborne DIgital Computer (TRADIC). Er war der erste Computer, der komplett mit Transistoren (elektrischer Widerstand) statt Röhren gebaut wurde. Er schaffte 1.000.000 logische Operationen in der Sekunde und wurde speziell für die US-Air-Force gebaut.


Die 60er Jahre

1960 wurde der erste Minicomputer von DEC (Digital Equipment Corporation) der PDP-8 für unter 20.000$ hergestellt. Wobei man aus heutiger Sicht nicht sagen kann, dass er Mini war, da er so groß wie zwei Kühlschränke war. Immerhin konnte er von nur einer Person hochgefahren und gesteuert werden. Der Speicher umfasste 9.000 Byte.

 

Die 70er Jahre

Durch die Erfindung des serienmäßig produzierbaren Mikroprozessors wurden die Computer immer kleiner und auch leistungsfähiger. Trotzdem wurde sein Potential nicht gewürdigt. So sagte Ken Olson, Präsident von DEC, Zitat: "Es gibt keinen Grund, warum jemand einen Computer zu Hause haben sollte." 1971 baute Intel den ersten in Serie gefertigten Mikroprozessor, den 4004. Dieser kleine Chip ist heutzutage unter Sammlern sehr begehrt. 1973 erschien Xerox Alto, der erste Computer mit Maus und grafischer Benutzeroberfläche.


Die 80er Jahre

Die 80er Jahre waren die Blütezeit für die Heimcomputer. Erst mit 8-Bit-Mikroprozessoren und einem Arbeitsspeicher von 64 KB; später auch Mikroprozessoren mit 16 und 32 Bit.

1983 kam Apple Lisa, der erste Bürocomputer mit Maus, auf den Markt. Sie hatte wie Xerox Alto ebenfalls eine graphische Benutzeroberfläche. Der Arbeitsspeicher umfasste 512 Kilobyte. Trotz des großen Speichers verkaufte sich Lisa schlecht, da sie mit 9.995 Dollar sehr teuer war.

1984 wurde der benutzerfreundliche Apple Macintosh gebaut. Wie Lisa hatte auch er eine graphische Benutzeroberfläche. Er hatte nur einen Arbeitsspeicher von 128 Kilobyte (viel weniger als seine Vorgänger), wurde aber dennoch, aufgrund des besseren Preis-/Leistungsverhältnisses, in großen Stückzahlen verkauft.


Die 90er Jahre

1992 wurden von DEC die ersten Systeme mit dem 64-Bit-Alpha-Prozessor vorgestellt.

1993 wurde der Pentium-Prozessor von Intel auf den Markt gebracht.

1994 wurde der erste Prototyp für einen DNA-Computer von Adleman vorgestellt, der TT-100. Es war ein Versuch, einen Computer mit der Basis von DNA zu erbauen. Adleman wollte damit die Speicher- und Verarbeitungsmöglichkeiten von DNA zeigen. Dieser Computer bestand aus einem Reagenzglas mit einer 100 Mikroliter DNA-gesättigten Flüssigkeit. So entstand der Name TT-100 (Testtube mit 100 Mikrolitern).

1997 wurde, ebenfalls von Intel, der Supercomputer ASCI red mit 9.472 Prozessoren hergestellt. Bis 2000 führte er die TOP-500-Liste der schnellsten Computersysteme an. Der Hauptspeicher umfasste 1212 Gigabyte und der Festplattenspeicher 12,5 Terabyte. Er wurde gebaut, um Explosionen von nuklearen Waffen zu simulieren. 2005 wurde er stillgelegt.


Das 21. Jahrhundert

In der heutigen Zeit ist der Computer sowohl im Beruf als auch im privaten Bereich unabkömmlich. Obwohl der Computer in den letzten Jahren sehr an Benutzerfreundlichkeit und Speicherplatz zugenommen hat, wird doch noch immer weiter daran gearbeitet, um den perfekten Computer herzustellen.

So wurde 2003 von Apple der PowerMac G5 für die Öffentlichkeit produziert. Er war der erste Computer mit 64-Bit-Prozessoren, der für die Masse ausgeliefert wurde.

2005 wurde der erste Doppelkernprozessor von AMD und Intel hergestellt. Gebaut wurde er, weil man dadurch geringere Kosten hatte, da man in einem Chip nun mehrere Ressourcen zur Verfügung hatte und man so nicht mehrere Chips brauchte. Auch konnte man je nach Software eine erhöhte Leistung feststellen.

2006 wurde der erste Vierkernprozessor von Intel vorgestellt. Mittlerweile gibt es Achtkernprozessoren, die auch schon in Smartphones eingebaut sind.

Seit einigen Jahren gibt es Tablets, flache tragfähige Computer mit Touchscreen sowie Convertibles, halb Laptop und halb Tablet.

Die Zukunftsperspektiven werden höchstwahrscheinlich viele neue interessante Nutzungen des Computers bieten, so könnte es schon bald einen Biocomputer geben, der mit einem biologischen System funktioniert. Abstand hält man jedoch von künstlichen Intelligenzen, die ein Bewusstsein entwickeln und sich selber verbessern oder sich gar rekonstruieren können.

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