Die heilende Wirkung des Gänseblümchens
Im Salat ist das Gänseblümchen ein Hingucker. Als Heiltee kann es bei Atemwegserkrankungen lindernd wirken, den Appetit und die Verdauungsorgane anregen.Wie Sie "Bellis perennis" erkennen können
Das Gänseblümchen gehört zur Familie der Korbblütengewächse. Es blüht von März bis November. Die Pflanze kann ca. 10 cm hoch werden. Inmitten einer Rosette aus rundlichen Blättern wächst ein einzelnes gestieltes Blütenköpfchen hervor. Was wie eine Blüte aussieht, ist in Wirklichkeit eine Ansammlung von mehr als hundert gelben Einzelblüten, die außen herum von einem Kranz lanzettenartiger weißer Blütenblätter umschlossen wird.
Das Gänseblümchen in der Geschichte
Die Germanen brachten es mit dem Sonnengott Balder in Verbindung und nannten es deshalb "Balders Auge". In einer christlichen Legende heißt es, das Gänseblümchen sei aus einer Träne Marias entstanden, was ihm den Namen "Marienblümchen" brachte. Im Kräuterbuch des Leonhard Fuchs von 1543 wurde als Wundheilmittel und als Heilkraut gegen Hüftweh und Kropf erwähnt. Besondere Ehre erfuhr das Pflänzchen, als es vom französischen König Ludwig IX (1214-1270) gemeinsam mit der Lilie in sein Wappen aufgenommen wurde. Lange Zeit benutzten Heiler das Gänseblümchen zur Stoffwechselanregung und Entschlackung und für die Reinigung der Haut. Es soll auch zu Abtreibungen benutzt worden sein, weshalb es nach einer Verordnung von 1793 ausgerottet werden sollte.
Sammelzeit für das Gänseblümchen und verwendete Teile
Sie können die Heilpflanze während der Blüte von März bis Oktober sammeln. Um den Johannistag am 24. Juni soll sie die größte Wirkung entfalten, weil sie dann am Höhepunkt ihrer Entwicklung steht. In der Heilkunde werden die Blüten und das Kraut verwendet.
Inhaltsstoffe der Heilpflanze
Als Heilpflanze sind folgende Inhaltsstoffe des Gänseblümchens von Bedeutung:
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Saponine
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ätherische Öle
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Flavonoide
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Gerbstoffe
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Bitterstoffe
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Anwendungsformen für das Gänseblümchen
In der Küche sind die hübschen kleinen Blüten eine Möglichkeit, um Salate aufzupeppen und für das Auge ansprechender zu machen. In der Naturheilkunde wird das Gänseblümchen in Form von Tees oder auch Fertigprodukten verwendet. Einen appetitanregenden Tee können Sie aus den frischen Blättern und Blüten selbst zubereiten. Wenn Sie den Gänseblümchentee noch mit Thymian und Schafgarbenkraut mischen, kann das seine Wirkung verstärken. Für die äußerliche Anwendung sind Abwaschungen oder Auflagen aus dem Tee oder den zerquetschten Blättern möglich.
Wie wirkt das Gänseblümchen als Heilpflanze?
Die reichlich enthaltenen Gerb- und Bitterstoffe regen nach Ansicht der Kräuterheilkunde bei einer Einnahme als Tee oder im Salat den Stoffwechsel und die Verdauungsorgane an. Dies kann sowohl den Appetit steigern als auch die Darmtätigkeit fördern. Bei Hauterkrankungen wird in der Naturheilkunde der Tee als innerliche Anwendung zur Blutreinigung und Entschlackung eingesetzt und äußerlich als Auflage auf die entzündete Haut. Dies kühlt, kann Entzündungszeichen vermindern und Schmerzen lindern. In der Volksheilkunde nutzt man diese Eigenschaften auch zur Behandlung von stumpfen Verletzungen wie Verstauchungen, Quetschungen. Es kann Hilfe bei Blutergüssen, Furunkeln, Wunden und Geschwüren bringen. Bei Atemwegserkrankungen wie einer Bronchitis kann das Gänseblümchen den Schleim lösen und Fieber senken.
Gegenanzeigen, Nebenwirkungen
Sie sollten das Gänseblümchen nicht in größeren Mengen zu sich nehmen, denn so kann es giftig sein. Bei einer Allergie gegen Korbblütengewächse und in der Schwangerschaft dürfen Sie es nicht verwenden.
Quellen
"Heilpflanzenpraxis heute" von Siegfried Bäumler, Urban & Fischer Verlag
"Lexikon der Heilpflanzen und ihrer Wirkstoffe" von Birgit Frohn, Weltbild Verlag
Bitte beachten Sie, daß dieser Artikel nicht den Besuch bei einem Arzt oder Heilpraktiker ersetzen kann.