Herbstzeit ist Drachenzeit

Wenn die Blätter fallen und der Wind weht, ist Drachensteigen eine beliebte Aktivität. Besonders im Herbst, wenn die Luft frischer und die Winde stärker sind, locken abgeerntete Felder und freie Wiesen zum Fliegenlassen. Drachen sind aber nicht nur auf Wiesen beliebt – sie schmücken auch Fenster und Klassenzimmer und sind ein symbolisches Motiv für den Herbst, das in vielen Kindergärten und Schulen Einzug hält.

Doch das Beste am Drachen ist natürlich das Erlebnis selbst: Wer erinnert sich nicht daran, als Kind mit einer Drachenschnur in der Hand zum Himmel zu schauen, während der eigene Drachen hoch in den Wolken tanzte? Für viele hat sich daraus im Erwachsenenalter eine echte Leidenschaft entwickelt. Ob einfache Einleiner oder anspruchsvollere Lenkdrachen mit zwei Schnüren – Drachenfliegen ist nicht nur Spaß, sondern auch eine Herausforderung, die Geschick und Wissen erfordert.

 

(Bild: Efes Kitap)

Die Geschichte des Drachensteigens: 2000 Jahre Faszination

Drachensteigen hat eine lange Tradition und reicht weit in die Vergangenheit zurück. Bereits im 6. Jahrhundert v. Chr. flogen Drachen über den Himmel Chinas – allerdings nicht nur zum Vergnügen. Ursprünglich wurden Drachen zur Nutzung der Windkraft oder für wissenschaftliche Zwecke eingesetzt. Beeindruckende Drachenkonstruktionen haben über die Jahrhunderte verschiedene wissenschaftliche Erkenntnisse ermöglicht. Zum Beispiel erreichte im Jahr 1919 eine Drachenkette des Königlich Preußischen Instituts in Lindenberg eine Flughöhe von beeindruckenden 9740 Metern.

Einleiner: Vom Kinderspielzeug zum professionellen Fluggerät

Einleiner-Drachen sind der Klassiker unter den Flugobjekten. Wer hat nicht als Kind einen Drachen mit Comicfigur oder selbstgebastelten Trapezdrachen steigen lassen? Die Faszination bleibt – ob für Kinder oder Erwachsene. Einleiner bieten einen einfachen Einstieg, aber auch Profis finden in aufwändigeren Konstruktionen neue Herausforderungen. Heute gibt es weltweit Drachenfeste, auf denen man beeindruckende Kreationen bewundern kann, die weit über das einfache Kinderspielzeug hinausgehen.

Für Erwachsene, die mehr wollen, gibt es professionelle Einleiner, die mit stabilen Materialien und präzisem Design mehr bieten als die klassischen Modelle. Wer die Faszination des Drachensteigens intensiv erleben will, sollte diese Modelle ausprobieren – entweder selbstgebaut oder fertig gekauft.

Wie man richtig Drachensteigen lässt: Tipps für Einsteiger und Fortgeschrittene

Ein Drachenstart ist einfacher, als man denkt, erfordert jedoch die richtige Technik. Suchen Sie sich einen Tag mit konstantem Wind und stellen Sie sich mit dem Rücken zum Wind. Bei starkem Wind lässt sich der Drachen direkt in den Wind halten, und durch langsames Abwickeln der Schnur steigt er mühelos in die Höhe. Bei schwächerem Wind hilft eine zweite Person, die den Drachen hält, während man ihn durch gleichmäßiges Ziehen an der Schnur nach oben bringt.

Zum sicheren Landen des Drachens empfiehlt es sich, die Schnur langsam aufzuwickeln und den Drachen vorsichtig nach unten zu führen. Handschuhe sind bei starkem Wind ratsam, um Verletzungen durch die Schnur zu vermeiden.

Häufige Fragen beim Drachensteigen:

  • Was tun, wenn der Drachen kopfüber fällt? Gib etwas Schnur nach, damit sich der Drachen stabilisieren kann.
  • Was tun, wenn der Drachen abstürzt? Nimm kurz vor dem Boden den Zug von der Schnur, damit der Drachen sanft taumelt und den Aufprall besser übersteht.
  • Achtung vor Stromleitungen! Suchen Sie immer einen sicheren Ort ohne Hindernisse.

Lenkdrachen: Sportliche Herausforderung für Abenteuerlustige

Lenkdrachen bieten die Möglichkeit, aktiv in das Flugverhalten einzugreifen. Durch zwei Schnüre kann der Drachen gelenkt und spektakuläre Manöver wie Schrauben und scharfe Kurven geflogen werden. Am verbreitetsten sind V-förmige Lenkdrachen und Lenkmatten, die besonders aufregende Flugerlebnisse bieten.

So steuert man Lenkdrachen richtig:

Um einen Lenkdrachen zu starten, stellen Sie sich wie beim Einleiner mit dem Rücken zum Wind auf. Der Drachen wird auf den Boden gelegt, und durch gleichzeitiges Ziehen an den Schnüren startet er in die Luft. Ein Zug an der rechten Schnur bewirkt eine Rechtskurve, und ein Zug an der linken eine Linkskurve. Halten Sie den Zug auf beiden Leinen gleichmäßig, um den Drachen stabil in der Luft zu halten.

Für eine weiche Landung steuern Sie den Drachen seitlich aus dem Wind, damit er sanft auf den Boden sinkt.

Tipps für den Lenkdrachen:

  • Was tun, wenn der Lenkdrachen nicht stabil fliegt? Justieren Sie die Waage des Drachens, um die Balance zu verbessern.
  • Was tun, wenn die Kontrolle verloren geht? Laufen Sie auf den Drachen zu, um den Zug aus den Leinen zu nehmen und einen Absturz zu vermeiden.

Drachensteigen: Spaß und Naturerlebnis

Das Drachensteigen bietet nicht nur Spaß, sondern auch eine wunderbare Möglichkeit, Zeit mit der Familie im Freien zu verbringen. Ob mit einfachen Einleinern oder anspruchsvollen Lenkdrachen – nutzen Sie den Wind und genießen Sie den Herbst mit Ihren Liebsten an der frischen Luft.

 

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