Düstere Aussichten für die Eckrente
Vertraut man aktuellen Prognosen, so wird die Eckrente in den nächsten Jahren immer weiter sinken. Dieser Artikel gibt Tipps und Tricks wie man sich gegen Altersarmut wehren kann.2011 betrug die Eckrente immerhin noch 1236 Euro, für 2012 sind die Zahlen noch nicht ermittelt. Unter der Eckrente versteht man die gesetzliche Rente, die ein ehemals Beschäftigter erhält, der 45 Arbeitsjahre hinter sich gebracht hat und dabei ein Durchschnittseinkommen von 30.084 Euro jährlich als Verdienst nachweisen kann.
Selbst für diese sogenannten Eckrentner sieht es inzwischen düster aus. Ihnen droht ein ähnliches Schicksal wie Langzeitarbeitslosen, Minijobbern, Dauerpraktikanten oder Teilzeitkräften. Sie alle werden sich, sobald sie in den Ruhestand wechseln, erheblich einschränken müssen. Deutlicher gesagt: Sie verbringen ihr Alter in Armut, der weitaus größte Teil wird im Bereich der Sozialhilfe leben.
Nie wieder so gut wie heute
Derzeit sieht das alles noch recht problemlos aus, nur 2% der 20 Millionen Senioren leben am Existenzminimum und sind auf Grundsicherung angewiesen. Die jetzige Rentnergeneration kann sich glücklich schätzen. Es geht ihr so gut wie keiner anderen vorher und wahrscheinlich auch so gut, wie es für lange Zeit in der Zukunft keiner mehr gehen wird. Die Generation der Babyboomer wird beim Erreichen des Rentenalters große Augen machen. Ein Durchschnittsverdiener mit 40-jähriger Erwerbstätigkeit kann später gerade einmal mit einer Rente von 650 Euro rechnen und wird auf Sozialhilfe angewiesen sein. Viele Menschen empfinden es als besonders ungerecht, dass sie damit nicht besser oder schlechter gestellt sind als die Menschen, die nie gearbeitet haben.
In Deutschland hangeln sich 2,3 Millionen Solo-Unternehmer von Projekt zu Projekt, 11,8 Millionen sind teilzeitbeschäftigt, hinzu kommen noch 6,5 Millionen Geringverdiener. Die Reform von Hartz IV hat die Situation weiter verschlimmert, Empfänger dieser Bezüge erwerben jährlich Rentenansprüche in Höhe von 2,19 Euro.
Derzeit geht die Entwicklung der Rentner in Richtung einer Drei-Klassen-Gesellschaft: Ein Drittel wird im Alter über die gesetzliche Rente und zusätzlich über eine betriebliche Altersvorsorge sowie Spareinlagen und Immobilien verfügen. Das mittlere Drittel wird ein wenig Erspartes zusätzlich zur gesetzlichen Rente zur Verfügung haben, während das letzte Drittel in Armut leben wird.
Vorbeugung tut not
Allerorten stellt man sich die Frage, ob man diesem Problem entgegenwirken und vorbeugen kann. Beispielsweise durch eine steuerfinanzierte Grundrente ohne Anrechnung privater Vorsorge. Bei diesem Modell würde die Allgemeinheit für die Grundversorgung aufkommen, für alles was darüber liegt, müsste jeder selbst vorsorgen. Immer mehr Politiker fordern, in das Rentensystem einzugreifen und es armutssicher zu machen.
Für die schleichende Ausweitung der Armut im Rentenalter sind verschiedene Faktoren verantwortlich. Dazu zählen auf jeden Fall eine Menge schlecht bezahlter und unsicherer Arbeitsplätze. Ein Viertel aller Arbeitnehmer ist nur noch in einem befristeten Arbeitsverhältnis beschäftigt, ein Fünftel ist im Niedriglohnsektor beschäftigt. Das macht allein schon 45% aller Beschäftigten. Wen wundert es da noch, dass das Rentenniveau niedrig ist und weiter sinkt?
Besonders betroffen sind Frauen, die über eine durchschnittliche Rente von 491 Euro im Monat verfügen können. Bei Männern liegt die Rente derzeit bei durchschnittlich 975 Euro, das sind auch schon 75 Euro weniger gegenüber 1960. Dabei spielt natürlich auch die Tatsache eine Rolle, dass immer mehr Menschen vorzeitig in den Ruhestand gehen, aktuell durchschnittlich mit 60,4 anstatt mit 65 Jahren. Aber auch das hat ja Gründe. Und es ändert nichts am grundsätzlichen Problem. Wie soll jemand, der zum Beispiel 16 Jahre lang als Minijobber monatlich 400 Euro verdient hat, seinen Lebensabend von erworbenen Rentenansprüchen in Höhe von 52 Euro bestreiten?
Aktuell sind 760.000 Rentner als Minijobber beschäftigt, 120.000 von ihnen sind älter als 74 Jahre Sozialverbände und Gewerkschaften sehen das als Beleg für die steigende Altersarmut. Damit nur ja niemand Reichtum anhäufen kann, sind die Grenzen für Hinzuverdiener eng gezogen. Wer vor der gesetzlichen Altersgrenze Rentner wird, darf nur maximal 400 Euro brutto je Monat hinzuverdienen. Liegt das Einkommen höher, gibt es Einbußen bei der Rente, unter betrüblichen Umständen kann sie auch komplett gestrichen werden.
Bildquelle: c Petra Bork / pixelio.de
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(Weihnachten im Schuhkarton)
Kuscheltier
(Tunnel-Menschen - ein Leben in Dunkelheit)