Umweltbewusste Menschen stören sich oft daran, dass in Deutschland jährlich rund gerechnet 40.000 Tonnen Sondermüll nur durch die Entsorgung von Einweg-Batterien entsteht. Diese vormaligen Energielieferanten erhöhen nicht nur die Mullberge um ein Beträchtliches, sondern, durch auslaufende Batteriesaure, wird in vielen Fallen auch das Grundwasser verschmutzt. Wenn es nur nach den Wünschen des Industrie-Design-Studenten Dennis Rittel ginge, gehorten diese Negativnachrichten bald der Vergangenheit an. Er studiert an der Hochschule in Darmstadt und entwarfe, gemeinsam mit spanischen und japanischen Studenten, einen Prototyp, den das Forscher-Team des Virginia Tech College vorstellte.

Zucker Batterie2

Zucker Batterie2 (Bild: Hochschule Darmstadt/Dennis Rittel)

Wie sieht die Batterie aus und wie wirkt sie?

Für Laien sieht die Batterie äußerlich unauffällig aus. Wer sich informiert, erfahrt, dass ihre Hülle kompostierbar, aus Polymilchsaure besteht und zukünftig in allen Größen von handelsüblichen Batterien zu kaufen sein soll.

Im Inneren befinden sich, als Tragermaterial, für die Umwelt harmlose Enzyme. Kommen diese mit Maltodextrin, umgangssprachlich Zuckerwasser genannt, in Berührung, setzen sie Energie frei. Wenn irgendwann einmal die Batterie leer ist, bleibt reines Wasser zurück. Um sie wieder einsatzfähig zu machen, wird, in einem Ladegerät, das Wasser aus der Batterie abgelassen und das Zuckerwasser wieder aufgefüllt.

Interessierte Beobachter erfuhren bei der Demonstration von Rittel, dass im Ladegerät eine Spritze und zwei Nadeln sind. Wenn der Ladevorgang gestartet wird, durchstechen diese an der Ober und Unterseite eine Gummimembrane. Von oben wird Luft in die Batterie gedruckt, wodurch das Wasser im Inneren nach außen in einen Auffangbehälter fliesst. Anschließend wird die Luft aus der Batterie gesaugt und das Zuckerwasser hinein befordert. Dieser Vorgang geht schneller als man die Beschreibung liest.

Rittel erklärt, dass, wenn der Nutzer Zucker und Wasser habe, die Batterie, vereinfacht gesagt, unerschöpflich werde. Damit sei die Nutzung von Batterien nicht auf Gebäude beschrankt. Auch in Feld-Wald- und Flur, ob in der Land-Forstwirtschaft, für Sportler oder in der Freizeit, die Möglichkeiten Gerate mit Bio-Energie aufzutanken sei unbegrenzt. Dazu seine die Batterien preisgünstig. Besonders für technisch Begeisterte hort. es sich gut an, dass die Leistung dieser Bio-Batterien zehnmal hoher als eine herkömmliche Lithium-Ionen-Batterie sein soll. Wer nun begeistert ist und erfragt wo die Batterie zu kaufen ist, wird von Dennis Rittel ausgebremst. Momentan wurde ihre Funktion im Labor geprüft. Bis zur Marktreife könnte es noch bis zu fünf Jahre dauern.

Welche Verkaufsargumente gibt es für die Bio-Batterien zusätzlich?

Dennis Rittel argumentiert, dass es nicht nur die Umwelt ist, die vom Gebrauch solcher Batterien profitiert, sondern auch meist politisch instabile Länder, in denen für konventionelle Batterien notige Rohstoffe abgebaut werden. Diese seien bei der Nutzung der beschriebenen Bio-Batterien unnotig. Zusätzlich sei zu bedenken, dass in den letzten Jahren der Zuckermarkt ins Schwanken geriet, weil der Rohstoff im Kontext Erfahrung immer mehr kritisiert wurde. Für die Biobatterien ist Zucker unerlasslich. Professor Tom Philipps, der die Semesterarbeit am Fachbereich Gestaltung betreute, macht darauf aufmerksam, dass Zucker die Wissenschaft mit seinen einmal mehr gezeigten Potenzialen erfreue.

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