Es gibt Momente, in denen die Worte sich verstecken und der Schreibprozess zu einem mühsamen Kampf wird. Doch in solchen Augenblicken ist es wichtig, Wege zu finden, um den kreativen Funken wieder zu entfachen und die Blockade zu überwinden. In diesem Artikel werden wir sieben praktische Schreibtipps und -techniken mit Ihnen teilen, die Ihnen helfen können, Ihre Kreativität zu entfesseln, den Schreibprozess zu verbessern und Ihre schriftstellerischen Fähigkeiten weiterzuentwickeln.

Verkehrte Wortordnung: Ein Tanz mit der Syntax

In der ersten unserer ungewöhnlichen Schreibtechniken wenden wir uns der Syntax zu - dem Fundament, auf dem Ihre Sätze stehen. Indem Sie die Reihenfolge der Wörter in Ihren Sätzen umdrehen, schaffen Sie eine völlig neue Perspektive. Es ist, als würden Sie Ihre Worte durch einen verzerrenden Spiegel betrachten, der sie in ein neues Licht taucht und Sie dazu zwingt, sie auf eine Art und Weise zu lesen und zu verstehen, die Sie bisher nicht in Betracht gezogen haben. Das Ziel ist es, Sie als Leser herauszufordern und Ihre Denkgewohnheiten zu durchbrechen, um neue Bedeutungen und Interpretationen zu entdecken.

Beispiele für das Umdrehen der Satzstruktur:

  • Traditionell: "Der Hund bellt laut in der Nacht." Umgewandelt: "In der Nacht bellt laut der Hund."

  • Traditionell: "Sie rannte schnell den Berg hinunter." Umgewandelt: "Den Berg hinunter rannte schnell sie."

  • Traditionell: "Der Sonnenuntergang tauchte den Himmel in leuchtende Farben." Umgewandelt: "In leuchtende Farben tauchte den Himmel der Sonnenuntergang."

Eklektische Typografie: Visualisierte Emotionen

Eklektische Typografie ist eine weitere unkonventionelle Schreibtechnik. Hierbei werden Schriftarten, Größen und Farben nicht nur zur ästhetischen Gestaltung verwendet, sondern auch um Gefühle und Bedeutungen zu vermitteln. Worte können flüstern, schreien oder singen, je nachdem, wie sie präsentiert werden. Die Wahl der Typografie kann dabei helfen, die emotionale Tiefe eines Textes zu verstärken und die Leser auf einer tieferen, intuitiven Ebene anzusprechen.

 

Flüstern: Verwenden Sie eine zarte, filigrane Schriftart mit kleinerer Größe, um einen flüsternden Effekt zu erzeugen. Dies kann verwendet werden, um Geheimnisse, zarte Empfindungen oder eine leise Atmosphäre zu vermitteln.

Schreien: Nutzen Sie eine kräftige, verschnörkelte oder fettdruckartige Schriftart in größeren Größen, um Worte hervorzuheben und eine lautstarke, energetische Wirkung zu erzielen. Diese Technik kann eingesetzt werden, um Aufmerksamkeit zu erregen oder starke Emotionen auszudrücken.

Singen: Wählen Sie eine verspielte, rhythmische Schriftart, die an Noten erinnert oder eine gewisse Leichtigkeit ausstrahlt. Durch Variationen in der Schriftgröße und der Positionierung der Worte können Sie den Text wie eine Melodie erscheinen lassen und eine harmonische Stimmung erzeugen.

Kontraste: Experimentieren Sie mit verschiedenen Kombinationen von Schriftarten und -größen, um Kontraste zu schaffen und Bedeutungsebenen hervorzuheben. Sie können beispielsweise einen Teil des Textes in einer minimalistischen, klaren Schriftart darstellen, während andere Teile in einer reich verzierten, auffälligen Schriftart erscheinen. Dadurch können Sie Spannung und visuelle Dynamik erzeugen.

Farbliche Akzente: Verwenden Sie Farben, um Worte oder Buchstaben hervorzuheben und ihnen eine zusätzliche Bedeutung zu verleihen. Zum Beispiel könnten Sie wichtige Schlüsselwörter in einer auffälligen Farbe darstellen, um sie visuell herauszustellen und ihre Wichtigkeit zu betonen.

Erzwungener Kontextwechsel: Ein Sprung ins kalte Wasser

Eine weitere Methode besteht darin, den Kontext eines Teils der Geschichte abrupt zu ändern. Dies kann durch den Wechsel des Schauplatzes, der Zeit oder der Perspektive eines Charakters erreicht werden.

 

Solch ein unerwarteter Sprung kann den Leser überraschen und dazu zwingen, sich intensiver mit dem Text auseinanderzusetzen. Gleichzeitig kann es den Autor dazu anregen, kreative Lösungen zu finden, um die Handlung wieder in Einklang zu bringen.

 

Durch den abrupten Kontextwechsel können neue Aspekte, Wendungen und Überraschungen in die Geschichte eingeführt werden. Es erfordert jedoch Finesse und geschicktes Erzählen, um sicherzustellen, dass die Handlung trotz des Wechsels in Einklang bleibt und weiterhin eine sinnvolle, kohärente Geschichte erzählt wird.

 

Experimentieren Sie mit diesen unkonventionellen Techniken und entdecken Sie, wie sie Ihre Erzählungen bereichern und den Leser auf eine aufregende Reise mitnehmen können.

Beispiele für den abrupten Kontextwechsel

Schauplatzwechsel: Stellen Sie sich vor, die Geschichte spielt zunächst in einer pulsierenden Großstadt und plötzlich wird der Leser in eine einsame Hütte in den Bergen versetzt. Dieser Kontextwechsel erzeugt einen starken Kontrast und kann neue Spannungselemente einführen.

Zeitwechsel: Die Geschichte beginnt in der Gegenwart und wechselt dann plötzlich in die Vergangenheit. Dadurch können Hintergrundinformationen enthüllt oder Rückblenden eingeführt werden, um die Charakterentwicklung oder die Handlungsstränge zu vertiefen.

Perspektivenwechsel: Die Erzählung erfolgt aus der Sicht eines bestimmten Charakters und plötzlich wechselt die Perspektive zu einem anderen Charakter. Dadurch können verschiedene Blickwinkel und Motivationen enthüllt werden und die Geschichte aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet werden.

Genrewechsel: Die Geschichte beginnt als Liebesroman und verwandelt sich dann plötzlich in einen Thriller. Dieser unerwartete Genrewechsel kann den Leser überraschen und neue Spannungselemente einführen.

Realitätswechsel: Die Geschichte spielt zunächst in einer realen, alltäglichen Welt und wechselt dann plötzlich in eine surreale oder fantastische Dimension. Dieser Kontextwechsel ermöglicht es, Grenzen zu überschreiten und die Vorstellungskraft des Lesers herauszufordern.

Automatisches Schreiben: Den inneren Filter deaktivieren

Das automatische Schreiben, ursprünglich von den Surrealisten als Mittel zur kreativen Befreiung genutzt, ist eine Technik, bei der Sie Ihren Gedanken freien Lauf lassen und alles aufschreiben, was Ihnen in den Sinn kommt, ohne sich um Grammatik, Rechtschreibung oder Sinnhaftigkeit zu kümmern. Das Ziel ist es, den internen Kritiker zum Schweigen zu bringen und einen tieferen Zugang zu unbewussten Ideen und Emotionen zu erlangen. Das Resultat kann eine Fülle von Rohmaterial liefern, das als Ausgangspunkt für ernsthaftere Schreibprojekte dienen kann.

 

Beispiele für das automatische Schreiben:

  • Setzen Sie einen Timer für 10 Minuten und schreiben Sie kontinuierlich ohne Unterbrechung. Schreiben Sie alles auf, was Ihnen in den Sinn kommt, selbst wenn es scheinbar zusammenhanglos oder unsinnig ist. Konzentrieren Sie sich auf den Fluss Ihrer Gedanken und lassen Sie die Worte einfach fließen.

  • Wählen Sie ein zufälliges Wort oder eine zufällige Phrase als Ausgangspunkt und schreiben Sie darüber. Lassen Sie Ihre Gedanken frei strömen und verfolgen Sie jede Assoziation, die Ihnen in den Sinn kommt. Erlauben Sie sich, von einem Thema zum anderen zu springen, ohne sich darum zu kümmern, ob es eine klare Verbindung gibt.

  • Stellen Sie sich vor, Sie wären ein Objekt, ein Tier oder eine fiktive Figur. Schreiben Sie aus dieser Perspektive heraus und lassen Sie Ihrer Vorstellungskraft freien Lauf. Erkunden Sie die Welt durch die Augen dieser ungewöhnlichen Identität und lassen Sie die Worte Ihre eigene Geschichte erzählen.

  • Schreiben Sie einen Brief an sich selbst, aber aus der Perspektive eines anderen Menschen oder einer anderen Zeit. Lassen Sie Ihre Gedanken in verschiedene Zeiten oder in die Zukunft wandern und betrachten Sie Ihr eigenes Leben und Ihre Erfahrungen aus einer neuen Sichtweise.

  • Nutzen Sie Musik als Inspirationsquelle. Hören Sie ein Lied und lassen Sie die Melodie und die Texte Ihre Gedanken leiten. Schreiben Sie, was Ihnen in den Sinn kommt, während Sie die Musik genießen und lassen Sie die Emotionen, die sie hervorruft, Ihren Stift führen.

Palindromisches Schreiben: Spiegelungen in der Literatur

Palindromisches Schreiben, eine anspruchsvolle und faszinierende Technik, erfordert ein tiefgreifendes Verständnis der Sprache und eine ausgeprägte Fähigkeit zur Symmetrie.

Diese Form des Schreibens zielt darauf ab, einen Text zu erschaffen, der nicht nur von vorne nach hinten, sondern auch von hinten nach vorne gelesen denselben Inhalt vermittelt. Es ist ein akrobatischer Balanceakt zwischen Kreativität und Disziplin, der es dem Autor ermöglicht, eine spiegelbildliche Struktur zu bewahren, ohne dabei den Sinn und die Ästhetik zu opfern.

Beim palindromischen Schreiben geht es über die simplen Beispiele wie "Anna" oder "Otto" hinaus. Es erfordert die Fähigkeit, längere Passagen, Sätze oder gar ganze Absätze zu konstruieren, bei denen sowohl die Wortwahl als auch die Syntax eine exakte Symmetrie bilden.

Jeder Buchstabe, jedes Wort und jeder Satz muss perfekt in das Gefüge des Palindroms passen, um die beabsichtigte Wirkung zu erzielen.

Beispiele für palindromisches Schreiben:

  • Wortebene: "Eine Oma mag 'ne Mauer, eine Mauer mag 'ne Oma." In diesem Beispiel bilden die Worte auf beiden Seiten des Palindroms denselben Satz.

  • Satzebene: "In München, regnet's. Es regnet, München in." Hier bleibt die Satzstruktur auf beiden Seiten des Palindroms gleich, während die Worte rückwärts angeordnet sind.

  • Absatzebene: "Es war einmal ein kleiner Junge, der auf einer einsamen Insel strandete. Strandete, Insel einer auf der Junge kleiner ein einmal war Es." In diesem Beispiel spiegeln sich die Absätze und ihre inhaltliche Bedeutung.

  • Zeichenebene: "Eine Schraube löst Ozeane, so lass, Salz Ozeane löst Schraube eine." Hier wird jeder Buchstabe, jedes Leerzeichen und jedes Satzzeichen so angeordnet, dass sich die Zeichenkette von vorne nach hinten und von hinten nach vorne gelesen dasselbe ergibt.
  • Tonalebene: "Der Fluss rauscht, der Fluss fließt, der Fluss rauscht." Hier werden bestimmte Töne und Rhythmen wiederholt, was dem Text eine besondere Klangstruktur verleiht und ihn sowohl vorwärts als auch rückwärts musikalisch wirken lässt.

Schreiben ohne Adjektive oder Adverbien: Einfachheit als Stärke

Eine anspruchsvolle, aber lohnende Technik besteht darin, einen Text zu verfassen, der gänzlich ohne den Einsatz von Adjektiven oder Adverbien auskommt. Durch diese bewusste Beschränkung werden Sie dazu angeregt, sich auf starke Verben und prägnante Nomen zu konzentrieren, um eine klare und direkte Schreibweise zu entwickeln. Diese Übung ermöglicht es Ihnen, das "Show, don't tell" Prinzip besser zu verstehen und anzuwenden, indem Sie den Leser durch lebendige und bildhafte Beschreibungen in die Geschichte eintauchen lassen.

 Beispiele: 

  • Statt "Der Hund lief schnell über die Wiese" könnte man schreiben: "Der Hund sprintete über die Wiese."

  • Statt "Sie lächelte liebevoll und sanft" könnte man schreiben: "Sie lächelte zärtlich."
  • Statt "Der Mann sprach leise und behutsam" könnte man schreiben: "Der Mann flüsterte."
  • Statt "Die Blumen blühten schön und prächtig" könnte man schreiben: "Die Blumen erblühten."
  • Statt "Der Regen fiel stark und laut" könnte man schreiben: "Der Regen prasselte."

Aphoristisches Schreiben: Die Kraft der Kürze

Aphorismen sind kurze, prägnante Aussagen, die tiefgründige Weisheiten oder scharfsinnige Beobachtungen in einer konzentrierten und kunstvollen Form vermitteln. Sie sind das Ergebnis einer meisterhaften Beherrschung der Sprache, die es ermöglicht, komplexe Gedanken auf das Wesentliche zu reduzieren.

Beim Verfassen von Aphorismen geht es nicht nur darum, Worte auf möglichst wenige zu beschränken, sondern vielmehr darum, eine Botschaft zu formulieren, die beim Leser eine tiefgreifende Nachdenklichkeit und intensive Reflexion auslöst.

Beispiele für Aphorismen

"Im Nebel des Vergessens tanzen die Schatten der Erinnerung."

"Die Wahrheit ist wie ein verborgener Edelstein - nur denjenigen, die bereit sind, danach zu suchen, wird sie offenbart."

"Die Zeit erweist sich als ein unermüdlicher Bildhauer, der uns formt und gestaltet, während wir uns im Strom des Lebens befinden."

"Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz materieller Dinge, sondern in der Entdeckung der inneren Fülle."

"Die größte Erkenntnis liegt nicht darin, alles zu wissen, sondern zu erkennen, wie wenig wir tatsächlich wissen."

Fremdsprachliche Einflüsse: Der Reiz des Exotischen

Durch die Integration von Dialogen in Fremdsprachen in Ihr Schreibwerk wird nicht nur ein Hauch von Exotik hinzugefügt, sondern es spiegelt auch die kulturelle Vielfalt und die Lebensreisen Ihrer Charaktere wider. Es ist eine subtile Technik, die es ermöglicht, den Hintergrund und die Perspektiven Ihrer Charaktere zu beleuchten, ohne explizit darauf hinweisen zu müssen. Gewährleisten Sie jedoch, dass die sprachlichen Nuancen realistisch dargestellt werden und der Verlauf der Konversation für Ihre Leserschaft nachvollziehbar bleibt.

 

Zitate und Ausdrücke: Brücken zwischen den Kulturen

Die Verwendung von Zitaten oder Ausdrücken aus anderen Sprachen kann als Mittel dienen, um bestimmte Konzepte oder Stimmungen einzufangen, die sich in der Muttersprache möglicherweise nicht so präzise ausdrücken lassen. Ob sie aus der Weltliteratur, der Philosophie oder der Popkultur stammen, diese Fragmente einer Fremdsprache fungieren als Brücken zwischen den Kulturen und bereichern den Kontext Ihres Textes. Stellen Sie sicher, dass die eingefügten Zitate oder Ausdrücke in den Gesamtkontext Ihres Werkes passen und für Ihre Leser verständlich sind.

Kulturelle Beschreibungen: Eine Einladung zum kulturellen Tauchgang

Durch die Einbeziehung von Fremdsprachen in die Beschreibungen von Orten, Gerichten oder Traditionen lässt sich die Atmosphäre Ihres Textes auf eine Weise bereichern, die über die bloße Nutzung der Muttersprache hinausgeht. Es ist eine Einladung an Ihre Leser, in eine andere Kultur einzutauchen und einen breiteren Blick auf die Welt zu erlangen.

Fremdsprachen können auch auf symbolischer Ebene wirken. Bestimmte Wörter oder Phrasen in einer anderen Sprache können eine tiefe emotionale Resonanz haben, die in der Muttersprache schwer zu erzeugen ist. Durch diese symbolische Verwendung von Fremdsprachen lässt sich Ihrem Text eine zusätzliche Dimension verleihen, die die Leseerfahrung bereichert.

 

Die Einbeziehung von Fremdsprachen in Ihre Texte kann somit eine Fülle von Möglichkeiten eröffnen, um Tiefe, Authentizität und kulturelle Vielfalt zu erzeugen. Es ist eine Reise in das Unbekannte, die sowohl Sie als Autor als auch Ihre Leser bereichern kann.

Cut-Up-Technik: Literarisches Collagieren

Die Cut-Up-Technik, ursprünglich von den Dadaisten entwickelt und von Schriftstellern wie William S. Burroughs popularisiert, besteht darin, einen vorhandenen Text (oder mehrere) physisch in Stücke zu schneiden und diese dann in einer neuen Reihenfolge wieder zusammenzusetzen. Das Ergebnis kann verblüffend, absurd oder tiefgründig sein und neue Bedeutungen und Zusammenhänge offenbaren, die im ursprünglichen Text verborgen waren.

Das Ende zuerst: Die Kunst des Rückwärtsschreibens

Rückwärtsschreiben ist eine ungewöhnliche, aber faszinierende Technik, bei der Sie mit dem Ende beginnen und rückwärts zur Ausgangssituation gelangen. Dies mag kontraintuitiv erscheinen, kann aber überraschende Vorteile bieten. Erstens zwingt es Sie, über den Verlauf Ihrer Geschichte auf eine ganz neue Weise nachzudenken, indem Sie sich fragen, welche Ereignisse und Entscheidungen zu dem vorliegenden Ende führen könnten. Zweitens kann es dazu beitragen, eine stärkere und konsistentere Handlung zu erzeugen, da Sie von Anfang an wissen, wohin Sie zielen. Drittens kann es das Risiko von Schreibblockaden reduzieren, da Sie nicht über das perfekte Ende nachgrübeln müssen - Sie haben es bereits vor Augen!

 

Beispiele für das Rückwärtsschreiben

  • "Sie standen vor den Ruinen ihrer einstigen Liebe. Jeder Schritt, den sie zurückverfolgten, führte sie zu den Momenten des Zerfalls, zu den Wunden, die unaufhaltsam wuchsen. Schließlich erreichten sie den Anfang, den Moment, in dem ihre Beziehung noch unberührt und voller Hoffnung war."

  • "Der Protagonist saß in einem leeren Raum, umgeben von Dunkelheit und Verzweiflung. Mit jedem Satz, den er rückwärts schrieb, kehrte er zurück zu den Entscheidungen, die sein Leben auf diese traurige Bahn führten. Schließlich erreichte er den Moment, in dem er die falsche Abzweigung nahm und das Unheil seinen Lauf nahm."

  • "Die Ermittler standen vor der Entdeckung eines grausamen Verbrechens. Schritt für Schritt arbeiteten sie sich rückwärts durch die Hinweise und Spuren, die sie zurück zum Ursprung des Verbrechens führten. Am Ende enthüllten sie den Täter und die unheilvolle Kette von Ereignissen, die zu diesem schrecklichen Verbrechen führten."

Bewusst schlecht schreiben: Die Befreiung durch Fehler

Die Angst vor dem Fehlschlagen kann lähmend sein und den kreativen Prozess stark hemmen. Manchmal kann es daher hilfreich sein, bewusst schlecht zu schreiben - das heißt, sich absichtlich über die Regeln der Grammatik, des Stils und der Logik hinwegzusetzen und einfach loszuschreiben. Das Ziel ist nicht, einen veröffentlichten Text zu produzieren, sondern den inneren Kritiker zum Schweigen zu bringen und die Freude am Schreiben wiederzuentdecken. Sie werden vielleicht überrascht sein, wie befreiend es sein kann, ohne Erwartungen oder Druck zu schreiben. Und wer weiß - vielleicht entdecken Sie dabei eine neue Stimme oder eine frische Idee, die Sie in Ihren ernsthafteren Schreibarbeiten weiterverfolgen können.

Beispiele für bewusst schlechtes Schreiben

"Es war einmal ein Hund namens Bello. Er war very big und very hairy. Er hatte einen friend, eine Katze namens Fluffy. Sie hatten ein großes adventure zusammen, wo sie viele trees und rivers sahen. Am Ende waren sie very happy und gingen nach Hause."

 

"Ich gehen Schule. Lehrer erklären Thema. Ich verstehen nicht. Ich fragen Freund. Freund wissen Antwort. Wir lachen. Klingel klingeln. Pause kommen. Ich essen Pausenbrot. Es schmecken gut. Freund spielen Ball. Ich gucken. Ich auch spielen. Ball fliegen hoch. Ich fangen. Alle klatschen. Schule Ende. Ich nach Hause gehen. Mama kochen Abendessen. Ich hungrig. Essen schmecken lecker. Ich glücklich."

Der Tanz mit den Wörtern: Kreatives Schreiben als Entdeckungsreise

Die Vielfalt der Schreibtechniken ist ebenso reich und vielfältig wie die Worte, die wir auf das Papier bringen. Sie bieten uns eine Palette von Werkzeugen und Techniken, die dazu dienen, unsere Sichtweise zu erweitern, unser Denken herauszufordern und unsere kreative Energie zu entfachen. Ob wir uns dafür entscheiden, mit dem Ende zu beginnen und rückwärts zu schreiben, uns der Befreiung durch bewusstes Fehlschlagen zu öffnen, oder unsere Texte mit dem exotischen Flair von Fremdsprachen zu bereichern - jede dieser Techniken kann uns dabei helfen, neue Horizonte zu erkunden und unser Schreiben auf aufregende und unerwartete Weise zu transformieren.

Schreiben ist kein starres Gerüst, das uns einengt, sondern ein lebendiger, fließender Prozess, der sich ständig wandelt und entwickelt. Es ist ein Tanz mit den Wörtern, ein Spiel mit der Sprache, bei dem wir ständig neue Wege entdecken und unsere eigenen kreativen Pfade formen. Und in diesem ständigen Fluss des Schreibens, in diesem Meer aus Möglichkeiten, können wir unseren eigenen Stil finden, unsere eigene Stimme hören und die Geschichten erzählen, die nur wir erzählen können.

In diesem Sinne: Lassen Sie sich nicht von den Grenzen der Konvention einschränken. Seien Sie mutig, experimentieren Sie, scheitern Sie und lernen Sie. Entdecken Sie die Freude am Schreiben, die Freiheit der Kreativität und die unendlichen Möglichkeiten, die sich eröffnen, wenn Sie bereit sind, neue Wege zu gehen. Denn das ist es, was es wirklich bedeutet, ein Schriftsteller zu sein: Nicht das perfekte Wort zu finden, sondern den Mut zu haben, immer wieder nach ihm zu suchen.

Marie_Blumenmond, am 13.05.2023
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