Aufgabenbereich von Heimhilfen

Heimhelfer unterstützen Klienten – noch keine Patienten – bei der Haushaltsführung, sodass die betreuten Personen, trotz sozialer, medizinischer Einschränkungen und dergleichen, noch in ihren eigenen vier Wänden ihr Leben in gewohnter Umgebung verbringen können. Haushaltsführung beinhaltet alle Aktivitäten des täglichen Lebens welche für gesunde Menschen selbstverständlich sind wie Körperpflege, einkaufen, einfache Gerichte kochen, putzen, Behördengänge.

Heimhelfer kann man fast als verlängerten Arm der Klienten betrachten im Sinne von 'Hilfe zur Selbsthilfe', des Berufscredos der Heimhilfen. Diese Aufgaben werden auf Anweisung der Klienten und in Zusammenarbeit und unter der Aufsicht des höheren medizinischen Dienstes verrichtet im Rahmen einer Beschäftigung in einer sozialen Einrichtung getätigt.

Ausbildung in Theorie und Praxis von HeimhelferInnen

Die Ausbildung zur Erlangung der Berufsberechtigung als Heimhilfe umfasst sowohl 200 Theorie- als auch 200 Praxisstunden (80 Stunden stationär und 120 Stunden Außendienst) und schließt mit einer komissionellen Prüfung nach dem Sozialbetreuungsgesetz ab. Die Ausbildung umfasst:

  • Arbeitsorganisation, Planung und Dokumentation
  • Erste Hilfe
  • Ethik und Berufskunde
  • Grundzüge der angewandten Ernährungslehre und Diätkunde
  • Grundzüge der angewandten Hygiene
  • Grundzüge der Betreuung alter, behinderter und chronisch kranker Menschen
  • Grundzüge der Ergonomie, der Ergotherapie und der Physiotherapie
  • Grundzüge der Kommunikation und Konfliktbewältigung
  • Grundzüge des Privatrechts und des öffentlichen Rechts
  • Grundzüge der sozialen Sicherheit
  • Grundzüge der Sozial- und Entwicklungspsychologie
  • Haushaltsführung, Umweltschutz, Sicherheit und Unfallverhütung im Haushalt

Das Arbeitsumfeld von HeimhelferInnen

Der Beruf erfordert hohe soziale Kompetenz, da man in ständigen Kontakt mit hilfsbedürftigen Menschen steht. Es erfordert Frustrations- und Stresstoleranz auch im Umgang mit präkeren Lebensumständen, da der Beschäftigte immer wieder, bei jedem Einsatz, mit einer unbekannten Situation konfrontiert wird. Die Bereitschaft zu Wochenend- und Feiertagsdiensten sowie geteilten Diensten muss vorhanden sein, da viele Klienten bis zu dreimal täglich Unterstützung benötigen. Körperliche Belastbarkeit ist ein weiteres Musskriterium, da der Heimhelfer den Klienten fallweise vom Bett in den Rollstuhl und vice versa transferieren muss.

Zahlreiche Vereine bieten die Ausbildung an. Die Magistratsabteilung Gesundheitsdienst Wien informiert über Beruf und hat Kontaktadressen von Ausbildungsträgern zusammengestellt. Die Ausbildung wird vom waff Wiener ArbeitnehmerInnen Förderungsfonds gefördert und viele Sozialvereine bieten die Ausbildung gegen eine zeitlich begrenzte Arbeitsverpflichtung nach Bestehen der kommissionellen Prüfung und Arbeitsantritt kostenlos an. Die Berufsaussichten sind sehr gut, da ein großer Mangel an Arbeitskräften in der mobilen Pflege und Betreuung besteht. 

Quellen

AMS Wien: Stammberuf Heimhelfer

Dachverband Wiener Pflege- und Sozialdienste: Handbuch Heimhilfe

Autor seit 13 Jahren
86 Seiten
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