Helleborus muss man haben
Helleborus, auch Christrosen genannt, bezaubern jeden winterlichen Garten. Sie fanden schnell einen Platz im Herzen der Gärtner, die in der kalten Jahreszeit nach Blumen und frischem Leben suchen.Botanisches über Helleborus
Den lateinischen Namen Helleborus trägt eine ganze Pflanzengattung, zu deutsch Nieswurz. Zu ihr gehören mehrere im Garten kultivierte Arten. Am bekanntesten ist wohl die Helleborus niger, die Christrose, auch Schnee- oder Weihnachtsrose genannt. Ihr Name weist schon auf die Blütezeit hin. Sie können sich aber auch Arten in den Garten holen, die im Frühling oder zum Sommeranfang blühen. Alle Arten sind ausdauernde Pflanzen, die unter der Erde ein starkes Rhizom bilden. Mit Hilfe dessen überwintern die Blumen, manche sind auch immergrün. Im Garten beachtenswert sind vorrangig die frühen Blüten, obwohl auch das Laub recht dekorativ ist. In den Farben Weiß, Rosa, Cremegelb und selbst kräftig Gelb, Grün und Hell- sowie Dunkelpurpur verzaubern die Blüten den Gärtner. Dabei sind es fast alles verschiedene Helleborus-Arten. Sie gehören in die große Gruppe der Hahnenfußgewächse (Ranunculaceae), so wie die kleinen Winterlinge (Eranthis), die Trollblumen (Trollius), Waldreben (Clematis), Leberblümchen (Hepatica nobilis), Windröschen (Anemone), aber auch Eisenhut (Acontium), Rittersporne (Delphinium) und selbst Schwarzkümmel(Nigella).
Seit Jahrhunderten bekannt
Bekannt sind die heute als Zierpflanze genutzten Christrosen schon seit Jahrhunderten, denn die giftige Pflanze wurde als Heilmittel und auch als Hexenkraut verwendet. Die gesamte Pflanze ist giftig, wobei die Giftstoffe besonders in der Wurzel stecken. Starke Herzgifte, ähnlich wie beim Fingerhut (Digitalis), können bis zum Tod führen. Man braute früher Getränke daraus, empfahl jedoch, die Mittel nur in kundige Hände zu geben.
Helleborus niger blüht mit weißen, manchmal schwach rosafarbenen Blüten, die auf kräftigen bis zu 30 Zentimeter hohen Stängeln stehen. Sie vertragen Halbschatten und benötigen einen feuchten, kalkhaltigen Boden. An der Mauer eines alten Hauses, die oft mit Kalk gebaut wurden, steht die weiße Dame gut. Oder Sie geben in das Pflanzloch etwas Kalkschutt und versehen den Standort später mit regelmäßigen Kalkgaben. Die Extrapflege lohnt sich, denn Helleborus kann bis zu 50 alt werden. Dafür benötigen die Sämlinge einige Jahre bis zur Blüte. Die Samen sollten möglichst frisch ausgesät werden. Es kann in Kisten oder gleich an Ort und Stelle erfolgen. Sie brauchen einen kalten Winter im Boden, bevor sie keimen. Im Kühl- oder Gefrierschrank können Sie die Frostperiode künstlich herbeiführen. Drei Wochen sollten es mindestens sein.
Christrosen als kostbare Sammlerstücke
Neben der Helleborus niger gibt es zahlreiche andere Arten. Die Stinkende Nieswurz (Helleborus foetidus) wird bis zu 80 Zentimeter hoch. Ihre Blüten erscheinen als grüngelbe Glöckchen, der Geruch der ledrigen Blätter sorgt für den Namen. Noch höher, bis zu 120 Zentimeter, wird die Korsische Nieswurz (Helleborus argutifolius). Die Blattschmuckstaude mit hellgrünen Blüten wirkt beinahe wie ein Strauch. Alle hohen Arten benötigen mehr Licht als die kleinen Varianten. Sie mögen es luftig. Bekannter sind die vielen kleineren Arten, die oft nebeneinander blühend Bastarde bilden. Gerade sie sind an halbschattigen Orten bevorzugte Gewächse. Die Helleborus-Orientalis-Arten erscheinen überwiegend purpur, weinrot, rosa und wenige auch anders. Helleborus orientalis "Black Night" blüht fast schwarz. Helleborus odorus soll mit Duft nach schwarzen Johannisbeeren aufwarten. Helleborus guttatus aus dem Kaukasus schmückt sich oft mit purpurnen Flecken.
Den Deutschen Gartenbuchpreis 2012 in der Kategorie "Bestes Garten- und Pflanzenporträt" erhielt ein Buch über die zauberhaften Christrosen. Das Werk "Helleborus: Eine Monographie" von Christine Becker ist für 59 Euro eine Besonderkeit, so wie auch die Blumen, um des hier geht. Es sind Kostbarkeiten, die verzaubern. Zahlreiche Helleborus-Arten bietet die Staudengärtnerei Jürgen Peters im Internet an.
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Bildquelle:
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