Hurrikane und das Bohrloch von BP
2010 kam es zum massiven Austreten von Erdöl auf der Bohrstation von BP im mexikanischen Golf, einer durch Hurrikane gefährdeten Region.Hurrikane und das BP-Bohrloch im Golf von Mexiko
Meldungen zufolge, gelang es das geborstene Bohrloch der BP am 6. August 2010 mit Zement zu versiegeln. Weitere Maßnahmen sollen folgen. Jubel über das nur im Ansatz gelöste Problem ist selbst bei BILD nicht zu erkennen. Die Meldung ist ungewohnt sachlich und die von mir erwartete Überschrift: "Gott hat mitzementiert" oder so, hat man sich diesmal verkniffen aber auch keinerlei weitere Kritik angebracht. Anders der Bericht vom Stern, der die Headline hat,
"Wie viel Öl ist noch da draußen?"
Es wird davon ausgegangen, dass seit dem 22. April 2010 rund 780 Millionen Liter Rohöl ins Meer flossen. Nach Meldungen, die auf amerikanische Angaben basieren, wurden 33 Prozent des ausgeflossenen Erdöls aufgesammelt, abgebrannt oder durch den Einsatz von Chemikalien in Form kleinster Tröpfchen verteilt. 25 Prozent sollen sich auf natürliche Weise aufgelöst haben oder verdunstet sein. Weitere 16 Prozent seien auf natürliche Weise in mikroskopische Tropfen zerfallen sein. Bleiben somit lediglich (lächerliche) 26 Prozent, die akut die Umwelt bedrohen, weil sie als Teerklumpen an der Küste landen, die Marschen verdrecken oder unter der Wasseroberfläche treiben.
Hey, was ist mit den mikroskopisch kleinen Tröpfchen? Verdunstet und fein verteilt. Die haben sich doch nicht in Wohlgefallen aufgelöst, sind die nun im Meer oder in der Atemluft? OK, ich will nicht kleinlich sein, aber 26 verbleibende Prozent entsprechen aber immer noch einer Menge von über 200 Millionen Liter Rohöl, die wahrscheinlich im "Rausch um den Erfolg" der angeblich so erfolgreich beseitigten 74% untergehen sollen. Da kommt in meiner Erinnerung eine Umweltweisheit hoch, nach der ein Liter Heizöl 1.000.000 Liter Wasser unrettbar verdirbt. Wenn man sich den "Spass" macht, die angeblich verbleibenden 200.000.000 Liter Rohöl mit 1.000.000. zu multiplizieren, ergibt dass die unvorstellbare Summe von 200.000.000.000.000 Litern versautem Wasser. Eine mathematische Größe, die ich nicht nachvollziehen kann.Oder anders gefragt, wie viele Liter Wasser hat der Golf von Mexiko?
Eine törichte Frage, da die Meere dieser Welt miteinander in Verbindung stehen und sich deshalb die Pleite am Golf letztlich weltweit auswirken muss. Dazu kommt noch die globale Erwärmung, durch die beispielsweise die Einwanderung von pazifischen Giftfischen und giftigen Seeschlangen über die deshalb passierbaren wärmeren Nordmeere, in den südlichen Atlantik möglich ist. Ebenso ist natürlich auf diesem Weg der Austausch von verunfalltem Erdöl möglich.
Und dann hörte ich eine Stimme aus dem Chaos: "Lächle und sei froh, denn es könnte schlimmer kommen." Ich lächelte und war froh und es kam schlimmer! Hoffentlich nicht, aber Experten befürchten das BP eine tektonische Spalte angebohrt haben könnte, aus der Erdöl in riesigen Mengen und hohem Druck absolut unaufhaltsam auftreten könnte. Sollte das zuzementierte Bohrloch nur kurze Zeit halten, also wieder aufbrechen, wäre das die Bestätigung für die These.
Globale Erwärmung und Hurrikanaktivität
Wegen der bisher ständig zunehmenden Erwärmung der Atmosphäre, gehen Experten davon aus, dass die Zahl der Orkane deutlich zunehmen wird. Das hat sich zum Glück in diesem Jahr bisher zwar nicht bestätigt aber die Hurrikansaison endet erst mit dem Ende des Monats Oktober. Am Anfang dieser Saison im Juni traf zwar eine kleinerer Wirbelsturm das Gebiet der ehemaligen Bohrinsel, richtete aber nicht all zuviel Schaden an. Ein größerer Hurrikan würde unweigerlich die unterseeischen Erdölfelder aufrühren und so weiter transportieren. Der Weg der Hurrikane verläuft stets von Osten nach Westen und sehr viele von ihnen bewegen sich, nachdem sie auf dem "Hurrikan-Bahnhof Florida" angekommen sind, in nördliche Richtung, manchmal bis nach Kanada.Die Entstehung von Hurrikanen
Hurrikane entstehen grundsätzlich über dem dem Meer bei Wassertemperaturen um oder über 26,5 °C. Das geschieht in der nördlichen Hemisphäre meist im Bereich der Westküste Afrikas, südlich des Sahara-Gebietes, aber ebenso auch weiter westlich im Atlantik im Bereich der karibischen Inseln. Wegen der hohen Wassertemperaturen verdunstet Wasser in großen Mengen und es bilden sich riesige Wolkenfelder aus und durch die Wärme wird die Luft innerhalb der Wolken aufgeheizt. Über der ohnehin warmen Meeresoberfläche entsteht so ein Unterdruck, und aus der Umgebung strömt deshalb Luft mit hoher Luftfeuchtigkeit nach. Es entsteht daher oberhalb der Hurrikanwolken ein Gebiet sehr hohen Luftdrucks, aus der heraus sich die Luft in einem entgegengerichteten Wirbel wieder verteilt (Antizyklon).
Soweit die Beschreibung aus meteorologischer Sicht, die ich in ihrer letzten Konsequenz nicht völlig nachvollziehen kann. Ich glaube aber verstanden zu haben, dass unterschiedliche Temperaturen und gegensätzliche Luftdruckverhältnisse in verschiedenen Höhenlagen zur Entstehung von Hurrikanen führen. Die "Saison" der Hurrikans beginnt im Juni und endet mit dem Oktober.
Hurrikane sind auf Satellitenbildern gut sichtbar, sodass Sturmwarnung möglich ist. Sie können einen Durchmesser von mehr als 500 km haben und im Zentrum eines Hurrikans befindet sich eine nahezu windstille Zone, das "Auge", dessen Durchmesser zwischen 15 und 30 km ist, aber auch 70 km erreichen kann.
Wenn die Wirbelstürme die Küsten erreichen, verringert sich zwar wegen der nun einsetzenden Bodenreibung ihre Geschwindigkeit, wegen der extremen Windstärken ist ihr Erscheinen jedoch stets mit Verwüstungen verknüpft. Hinzu kommen sintflutartige Niederschläge.
Satellitenbild von Intellicast
Hurrikane watching
Im Gegensatz zu früheren Zeiten, kann heute die Entstehung und der Weg von Wirbelstürmen von Satelliten überwacht und auf jedem Computer dargestellt werden. Oben ist eine Satellitenaufnahme von Intellicast des Atlantiks zu sehen. Aus dem farbigen Klecks, einem tropischen Stürmchen vor der Westküste Afrikas könnte sich ein Hurrikan entwickeln, der seinen Weg nach Westen über die Karibik in Richtung USA oder Mexiko nehmen könnte. Da sein Weg und die Stärke kaum vorausberechnet werden kann, er sich auch noch auflösen kann, ängstigt sich niemand und tatsächlich hatte sich die im Bild dargestellte Turbulenz 3 Stunden später wieder aufgelöst.Kategorie | Geschwindigkeit |
Tropisches Tief | 63 km/h |
Tropensturm | 63 - 118 km/h |
Hurrikan Stufe 1 schwach | 119 - 153 km/h |
Hurrikane Stufe 2 mäßig | 154 - 177 km/h |
Hurrikane Stufe 3 stark | 178 - 209 km/h |
Hurrikane Stufe 4 sehr stark | 210 - 249 km/h |
Hurrikane Stufe 5 verwüstend | ab 250 km/h |
Hurrikan Katarina - Quelle Wikipedia
Bildquelle:
Kerstin Schuster
(Vorsicht Unwetter - Tipps für richtiges Verhalten bei Gewitter in W...)